Generationsübergreifendes Familiendrama, mit dem Touch eines Krimis
Als Dona MacLeod vom tragischen Tod ihrer Eltern erfährt muss sie zurück an den Ort ihrer Kindheit und Jugend, dem sie vor Jahren den Rücken gekehrt hatte.
Begleitet wird sie dabei von ihrer besten Freundin ...
Als Dona MacLeod vom tragischen Tod ihrer Eltern erfährt muss sie zurück an den Ort ihrer Kindheit und Jugend, dem sie vor Jahren den Rücken gekehrt hatte.
Begleitet wird sie dabei von ihrer besten Freundin und Geschäftspartnerin Amy, mit der sie bis vor kurzem, sehr erfolgreich, ein gemeinsames Restaurant führte.
Zurück in der alten Heimat wird sie von ihrer Vergangenheit, vor der sie geflohen war, eingeholt. So muss sie sich mit ihrem manipulierenden Exverlobten Gordon MacArran auseinandersetzen, als auch mit ihrem Erbe, dem herrschaftlichen Anwesen mit der Wiskybrennerei. In dem Zusammengang lernt sie den Brennmeister Alister Broun kennen, welcher im weiteren Verlauf noch eine wichtige Rolle für Dona einnimmt.
Parallel wird im Buch die Geschichte ihrer in Verruf geratenen Urgroßmutter Mairie erzählt, welche diverse biografische Ähnlichkeiten enthält. Mairie ist, laut Überlieferung, Hals über Kopf mit ihrem Liebhaber verschwunden um sich ein neues Leben aufzubauen und hat Mann und Sohn zurück gelassen.
Im Verlauf des Buches kommt es zu verschiedenen Enthüllungen und Entdeckungen, in der am Schluss das Versteck am Ende der Klippen besonders wichtig wird. Dies führt dazu, dass Dona sich endlich mit ihrer Vergangenheit aussöhnt, über sich selbst hinauswächst und zusammen mit Amy etwas Neues in ihrer alten Heimat aufbaut.
Bei meiner immer währenden Suche nach leichten Romanen für Herz und Seele, wurde mir dieses Buch empfohlen. Schon das Cover mit den schroffen Küstenfelsen und der dazugehörigen Ankündigung einen Schottlandroman in den Händen zu halten ließ mein Interesse wachsen. Und nach dem Lesen des Klappentext wollte ich auch sofort beginnen zu lesen.
Direkt im Prolog wurde es aber erstmal ziemlich düster, was mich verwundert das Buch zuschlagen ließ um nochmal abzuchecken ob Klappentext oder Cover darauf hindeuteten...aber nein, es ist ein Roman.
Natürlich dürfen Romane auch düster sein , doch hier hatte ich anfänglich das Gefühl eher einen Krimi unter die Augen bekommen zu haben.
Doch nach dem Prolog löste sich das recht schnell auf, hinterließ aber genug Fragen, wodurch meine Neugier angefacht war....Was war das für ein Ereignis zu Beginn? Wer steckt dahinter? Wem ist das passiert?
Beim Erreichen des nächsten Kapitels wurde die Sache zumindest schon mal soweit klarer, dass hier zwei Geschichten parallel erzählt werden und diese auch miteinander verwoben sind.
So springt man zeitlich von Kapitel zu Kapitel im Wechsel von 1920-1924 zu 2014-2015 und erlebt damit die ergreifenden Biografien zweier Frauen.
Der Wechsel zwischen den beiden Erzählsträngen hat mir sehr gut gefallen, da dadurch immer wieder die Spannung aufrecht erhalten wurde, so dass ich jedes Mal wissen wollte wie es denn nun mit der jeweils anderen weiter ging.
Ein Punkt möchte ich noch nennen, aber von meiner Warte aus eher wertfrei, da ich es nicht als störend empfand. Während des Lesens, hatte ich trotz der aufgebauten Spannung schon den weiteren Verlauf vor meinem inneren Auge und so geschah es dann auch. Es mag Leser geben, die sowas nicht mögen. Deshalb erwähne ich es an dieser Stelle.
Was mir weniger gut gefiel, war ein Nebenstrang bezüglich Amy am Ende der Geschichte. Er wirkte unausgereift.
Achtung! Spoiler!! Wer diesen vermeiden möchte, sollte erst beim Fazit weiter lesen! Ich gehe nun etwas näher auf diesen Kritikpunkt und somit auf die Szene ein.
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Was mir also weniger gut gefallen hat war die Szene, in der Amy verschwunden war und am Ende heraus kam, dass sie brutal überfallen wurde und im Koma lag.
Dies ist an sich ein so heftiges Ereignis, doch es schien mir hier einfach nur platt und ohne Tiefgang eingeflochten um eine Rechtfertigung zu haben weshalb Amy eine zeitlang von der Bildfläche verschwunden ist. Dazu dann der Verdacht, dass es Donas Exverlobter gewesen sein könnte und dann war es aber irgendein Fremder. Und wer, wo und wieso dieses Verbrechen begangen hat wird lapidar in einem Nebensatz geklärt.
Auch der kurze Besuch im Krankenhaus von Dona erschien mir nicht authentisch. Amy ist grade aus dem Koma erwacht aber das Gespräch war dargestellt als wäre sie sprudelnd lebendig und als wär das Unglück so ne Nebensache, kam kaum zur Sprache....
Nein, das passte so gar nicht zum ansonsten doch recht gut ausgearbeiteten Gesamtinhalt.
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Fazit:
Dieses generationsübergreifende Familiendrama, mit einem Touch eines Krimis ist ein recht spannendes und angenehm zu lesendes Buch. Intrigen, Verbrechen, Herzschmerz, Liebe, Freundschaft und Versöhnung machen das Buch aus.
Einziges Manko ist in meinen Augen ein etwas vernachlässigter Nebenstrang am Ende des Buches.
Deshalb gibt es von mir gesamt 4 1/2 Sterne.