Cover-Bild Das Schweigen in mir
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: GOYALiT
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 16.02.2023
  • ISBN: 9783833746161
Layla AlAmmar, Katja Danowski

Das Schweigen in mir

Eine junge Frau sitzt in ihrer Wohnung und blickt auf die kleinen Dramen, die sich in ihrer Nachbarschaft abspielen. Nur ihr eigenes Leben steht still. Nachdem der Bürgerkrieg in ihrer syrischen Heimat ausbrach, ist die Journalistin dem Versprechen von Sicherheit gefolgt und nach Europa geflüchtet. Betäubt von den Kriegstraumata verstummt sie. Aber sie beginnt, zu schreiben – über ihr Zuhause, die Flucht und die Einsamkeit im britischen Exil. Bis sie sich durch rassistische Übergriffe und fremdenfeindliche Aktionen immer mehr dazu gedrängt sieht, öffentlich Stellung zu beziehen – und zwar laut. Findet sie die Kraft, ihre eigene Stimme einzusetzen? Mit brillanter, poetischer Sprache erforscht AlAmmar, was es bedeutet, geflüchtet zu sein.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2023

Die Sprachlose

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Die Schriftstellerin Layla AlAmmar ist in Kuwait geboren.
Das Schweigen in mir, ist ihr zweiter Roman.

Das Hörbuch wird von der Schausiedlerin Katja Danowski gelesen.
Ihre Stimme macht die Geschichte ...



Die Schriftstellerin Layla AlAmmar ist in Kuwait geboren.
Das Schweigen in mir, ist ihr zweiter Roman.

Das Hörbuch wird von der Schausiedlerin Katja Danowski gelesen.
Ihre Stimme macht die Geschichte real und zieht den Hörer in ihren Bann.

Es ist ein Roman über eine Flüchtlingsfrau aus Syrien. Sie ist von ihrer Flucht traumatisiert. Sie traut sich wenig aus der Wohnung und ihr fehlen die Worte.
Sie beobachtet das Leben aus ihrem Fenster.
Sie vergleicht das Leben, das sie sieht, mit dem Leben in Syrien. Man erfährt wie verschieden die Ansichten in den Familien Zuhause und in Europa sind.
Es gibt viel Hass. Erst ist die gefährliche Flucht und dann gibt es die Anfeindungen in London.

Die Autorin versteht es seht aktuell, authentisch und genau von den Empfindungen, die Asylsuchenden erleben müssen. Sie schreibt mit großer Stimme.
Man spürt die Empfindungen hautnah mit.
Der Roman ist gute Literatur, die absolut gelesen werden sollte.

Veröffentlicht am 08.05.2023

Eine Geschichte die nachhallt

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Sie ist „die Stimmlose“ eine junge Journalistin, die vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat Syrien floh. In Damaskus studierte sie englische Literatur und wählte daher das Land ihrer literarischen Vorbilder ...

Sie ist „die Stimmlose“ eine junge Journalistin, die vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat Syrien floh. In Damaskus studierte sie englische Literatur und wählte daher das Land ihrer literarischen Vorbilder als Zufluchtsort, während es den Rest ihrer Familie nach Ägypten zog, in eine vertrautere Kultur. Die Traumata des Krieges und der Flucht haben sie in sich kehren lassen, ihre Stimme versagt den Dienst, sie kann sich nur noch schriftlich äußern und um sie herum hält man sie für stumm und taub. Doch sie bekommt alles mit, was in ihrer Nachbarschaft, in diesen sozial schwierigen Wohnblocks in einer Stadt mitten in England passiert. Wenn sie nicht gerade an einem neuen Artikel für eine Online-Zeitung schreibt, beobachtet sie ihre Nachbarn im Hof, auf der Straße und in ihren Wohnungen. Sie beschreibt deren Alltag, wie sie auch ihren Alltag in Damaskus und auf der Flucht beschreibt: detailliert, eindringlich und illusionslos. Sie nimmt nicht wirklich am Leben teil, sondern beobachtet nur. Die Stimmlose beobachtet nur von der Seitenlinie aus, glaubt aber alle bestens zu kennen. Zwischendurch setzt sie sich mit der Kritik ihrer Redakteurin auseinander, die sie in Frage stellt, ihre Erlebnisse, mit Emotionen und Tränen wünscht. Doch die Stimmlose hat ihre Emotionen in ihrem Inneren verschlossen, um sich zu schützen, analysiert lieber, bis ihr ihre neue Umgebung keine Wahl mehr lässt.

Eine sehr ungewöhnliche Geschichte, sehr eindringlich, auch wenn sie mehr auf Beobachtung und Analyse als auf Gefühlsausbrüche gründet. „Die Stimmlose“ erzählt vom Exil, der Flucht und der Heimat, schonungslos, aber ohne große Effekte. Es ist, als sähe sie ihr Leben in Slow-Motion an sich vorüberziehen. Stets um einen objektiven, analytischen Blick bemüht, fragt sich ihre Redakteurin, ob jemand, der all dies erlebt haben will, so rational, so emotionslos sein kann. Dabei hält sich „Die Stimmlose“ die ihren Namen nicht offenbaren will, noch zurück, eigentlich war es viel schlimmer, so schlimm, dass sie zu zerbrechen droht und ihre Stimme versagt. Doch ihre Gedanken sind nun endlich frei und wollen sich Gehör verschaffen. Eine Online-Zeitung bietet ihr ausreichend Anonymität und sie muss weder ihren Namen, noch ihr Gesicht preis geben. Wir erhalten einen Einblick in das Leben der intellektuellen Elite Syriens, vor dem Bürgerkrieg, wie es losging, nicht mehr aufzuhalten war und was Flucht eigentlich bedeutet. Wie schlimm muss es in einem Heimatland eigentlich sein, damit mal all das auf sich nimmt? Sie konfrontiert uns aber auch mit unseren eigenen Vorurteilen und dem Rassismus und Antiislamismus mit welchem sie und ihresgleichen in der vermeintlichen Sicherheit konfrontiert werden.

Ein Roman voller Beobachtungen und Gedanken, den man erst mal sacken lassen muss und der neben einer Flucht auch das Beziehungsgeflecht einer ganz normalen, durchwachsenen Nachbarschaft erzählt. Eine Nachbarschaft, die „Die Stimmlose“ immer mehr zu einem Teil von sich selbst macht. Auch wenn es zu Beginn keine Handlung zu geben scheint, merkt man bald, dass dies ein Irrtum ist.

Katja Danowski interpretiert dieses Schicksal, sowie das der Nachbarschaft dieser Exilantin nachdrücklich und nachdenklich. Es bleiben dadurch immer wieder einzelne Szenen im Gedächtnis haften und lassen es nicht los. Ihre scheinbare Emotionslosigkeit begreift man alsbald als Teil mehrerer tiefsitzenden Traumata, die „Die Stimmlose“ fest im Griff haben. Es scheint, als erzähle Layla AlAmmar ihre eigene Geschichte, doch stimmt dies nicht, sie wuchs in Sicherheit in Kuwait in der Heimat ihres Vaters auf und studierte kreatives Schreiben in Edinburgh, doch könnte solch ein Schicksal nicht jede treffen, ist es nicht eher Zufall, wem dieses Schicksal ereilt. Daher erzählt sie es exemplarisch, für all jene, die ihrem Schicksal keinen Ausdruck verleihen können...

Ein Hörbuch, das nachwirkt.

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