Skurril und liebenswert
Lemony Snicket verbinde ich mit Geschichten, die ich schon als Kind liebte, weil sie abenteuerlich waren, manchmal gruslig, aber immer auf diese leicht schräge Art unterhaltsam. Und so ist auch diese neuste ...
Lemony Snicket verbinde ich mit Geschichten, die ich schon als Kind liebte, weil sie abenteuerlich waren, manchmal gruslig, aber immer auf diese leicht schräge Art unterhaltsam. Und so ist auch diese neuste Geschichte: unglaublich liebenswert, leicht zerstreut und wahnsinnig amüsant. Und mit den kleinen Illustrationen voller Liebe fürs Detail.
Zum Inhalt: Lemony Snicket ist fassungslos. Gerade hat er noch sein Frühstück genossen und nun schwebt er in Lebensgefahr. Zumindest vermutet er das. Denn so steht es auf einem Zettel: sie haben soeben Gift zu sich genommen. Aber wie kann das sein? Lemony geht der Sache auf den Grund.
Wenn ich an Lemony Snicket denke, sehe ich einen kauzigen älteren Herren vor mir. Denn die Geschichte, von Lemony selbst als Ich-Erzähler geschildert, schweift immer wieder ab, wendet sich der Vergangenheit zu und befasst sich mit allerlei Themen, die den akuten Vergiftungsfall immer wieder an den Rand drängen. so ist dieses Buch eine Aneinanderreihung von Erinnerungen und Anekdoten.
Es ist eine Geschichte über Begegnungen, mit anderen und mit sich selbst, eine philosophische Abwandlung des Themas „jemand macht eine Reise“, denn genau das macht Lemony. Eine gedankliche Reise, eine Erinnerungsreise und die körperliche Reise zu den Stationen seinen täglichen Lebens.
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, manchmal umfokussiert und die ewigen Worterklärungen haben mich ab und so stolpern lassen, weil dem Leser aus dem Kontext heraus die Bedeutung der Worte natürlich klar ist. Aber obwohl es etwas seltsam und verschroben anmutet, so passt es doch zur Figur des Lemony Snicket.
Die Auflösung passt perfekt zum Buch und ließ mich schmunzeln. Dieses Buch ist eine kurzweilige, auf kauzige Art amüsante Erzählung, die einfach Spaß macht