Eine Villa mit Vergangenheit
Christina steht kurz vor ihrem Eintritt in das Seniorenleben und reist alleine von Magdeburg nach Rügen. Sie hat sich in der Sanddornvilla eingemietet und Coachingstunden bei Ziska gebucht. Ihr Mann Nik ...
Christina steht kurz vor ihrem Eintritt in das Seniorenleben und reist alleine von Magdeburg nach Rügen. Sie hat sich in der Sanddornvilla eingemietet und Coachingstunden bei Ziska gebucht. Ihr Mann Nik und sie betreiben dort ein Sanddornplantage und renovieren die alte 1920 gebaute Villa nach und nach. Nebenbei halten sie die beiden Zwillingsbücher auf Trapp. Als Ziska die Villa als ehemaliges Kinderheim bezeichnet, wird sie sofort von Christina korrigiert, die sich sehr interessiert an den Dachbodenfunden zeigt. Besonders die Chronik hat es ihr angetan.
In einem anderen Zeitstreifen um 1978 wird von Alma und Georg berichtet, die in der Villa Pflegekinder betreuen. Die 18 jährige Tine hilft fleißig in der Küche mit. Als sie den ehemaligen Journalisten Ben auf der Straße auflesen, kommen nach und nach einige Missstände ans Licht. Dann kommt es am Ende des Jahres 1978 zu der großen Schneekatastrophe und die Insel Rügen wird vom Festland abgeschnitten.
Das Cover zeigt eine typische Villa am Meer aus der Zeit von 1920 und davor. Aus der Serie um die Sanddornvilla habe ich noch kein Buch gelesen. Diese Geschichte ist eigenständig und benötigt somit keine Vorkenntnisse. Die Protagonisten kann ich mir sehr gut vorstellen. Die Orte auf Rügen sind sehr schön beschrieben und da ich vor kurzem erst dort war, konnte ich die Wege nachvollziehen. Die dramatischen Tage zum Jahreswechsel 1978 mit dem vielen Schnee, dem Stromausfall und kalten Heizungen, habe ich noch gut in Erinnerung. Die Situation und auch die Auswirkungen für Tierhaltung werden sehr gut beschrieben. Ein Stück DDR-Geschichte, authentisch beschrieben.