Vom Unterhosenträger zum Millionär
Leon Windscheid ist ein Macher. Er kann einem sympathisch sein oder nicht, das ändert nichts daran, dass er bei Jauch eine Million abgeräumt hat, weil er cool geblieben ist, sich intensiv vorbereitete ...
Leon Windscheid ist ein Macher. Er kann einem sympathisch sein oder nicht, das ändert nichts daran, dass er bei Jauch eine Million abgeräumt hat, weil er cool geblieben ist, sich intensiv vorbereitete und natürlich auch das nötige Quäntchen Glück hatte. Als Psychologiestudent hat er vielleicht einen kleinen (psychologischen) Vorsprung den anderen Kandiaten gegenüber, denn eins ist mal Fakt: Er weiß ansatzweise, wie Menschen ticken. Weil er das im Studium gelernt hat und weil er sich dafür interessiert.
Falls jemand so dumm war zu glauben, er bekäme mit diesem Buch eine Anleitung "Wie gewinne ich eine Million bei Jauch", wird er vielleicht enttäuscht. Auch wird er nicht viel über Jauch in Unterhosen erfahren - oder vielleicht doch. Jauch ist jedenfalls kein großes Thema. Dafür wird hier locker-lässig ein bisschen an der psychischen Oberfläche gekratzt und man lernt zum Beispiel auch das ein oder andere, wenn man aufpasst. Zum Beispiel, das einfache Rechenaufgaben auf Grundschulniveau vielleicht gar nicht so Grundschulniveau sind. Oder dass unser Gehirn ein bisschen anders arbeitet, als wir das gern hätten. Ab und zu gibt es für meine Begriffe ein bisschen zu viel Leon Windscheid und zu wenig Tiefe, aber wer das populärwissenschaftliche Buch eines über Nacht berühmt gewordenen Psychologiestudenten liest, sollte vielleicht nicht neue Erkenntnisse eines Nobelpreisträgers erwarten. Von daher kann ich es als interessante Lektüre für zwischendurch gut empfehlen; Spaß zu lesen macht's allemal.