Das Buch lass ich mit Genuss
Boris Lwowitsch und seine Frau Tanja freuen sich. Sie reisen nach Armenien und können sogar den berühmten Berg Ararat sehen. Er ist zwar von Schneewolken umgeben, sobald der Wind diese aber beiseiteschiebt, ...
Boris Lwowitsch und seine Frau Tanja freuen sich. Sie reisen nach Armenien und können sogar den berühmten Berg Ararat sehen. Er ist zwar von Schneewolken umgeben, sobald der Wind diese aber beiseiteschiebt, wird der Blick auf das Gebirgsmassiv frei. Auch die Ausflüge im Bus und mit Reiseführer empfinden die beiden als angenehm. Leider müssen sie ganz plötzlich ihr Hotel verlassen und damit kommt Tanja überhaupt nicht klar.
„Die Winde des Ararat“ ist nach „Ein Sommer in Baden-Baden“ das zweite Buch, welches ich von Leonid Zypkin lese. Schade, dass seine Werke zu Lebzeiten nicht veröffentlicht wurden. Sie waren in der Sowjetunion verboten, und schlummerten in irgendwelchen Kartons. Wie gut, dass sie nicht vernichtet wurden und heute für die interessierten Leser einen wahrhaften Genuss darstellen.
Der Hauptdarsteller Boris, ein Jude, erlebt nicht nur den Urlaub mit seiner Frau. Er denkt auch über die Vernichtung seiner Glaubensgenossen nach und der Autor berichtet sehr packend darüber. Das Buch berührt nicht nur aus dem Grund. Es nahm mich mit auf eine Reise in die Vergangenheit der Sowjetunion, wobei ich denke, dass es den Menschen dort heute auch nicht besser geht.
Der Stil ist wohl eher gewöhnungsbedürftig. Lange, verschachtelte Sätze sind das Markenzeichen für gute Autoren damaliger Zeit. Lebendig und in greifbaren Bildern geschrieben, so sehe ich dieses wertvolle Buch. Auch das Cover kann sich sehen lassen. Die fünf Sterne sind berechtigt und ebenfalls meine uneingeschränkte Leseempfehlung.