Cover-Bild Wuhan
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 26.01.2022
  • ISBN: 9783104914640
Liao Yiwu

Wuhan

Dokumentarroman
Hans Peter Hoffmann (Übersetzer), Brigitte Höhenrieder (Übersetzer)

»Wir müssen uns die Heimat mit der Seele zurück erkämpfen.« Liao Yiwu
Gleich nach dem Ausbruch des Corona-Virus reist der Bürgerjournalist Li in das Epizentrum der Katastrophe. »Weil er keine Angst vor Gespenstern hat«, so die Stellenanzeige, findet er einen Job im Krematorium. Schnell begreift er, dass die offiziellen Opferzahlen nicht stimmen. Doch der kurze Augenblick, in dem er glaubt, die Wahrheit sagen zu dürfen, vergeht über Nacht: Er wird entdeckt, verfolgt und dokumentiert im Internet live, wie er brutal verhaftet wird.
In diesem bestürzend aktuellen Dokumentarroman »Wuhan« führt uns Liao Yiwu in das Herz der ungelösten Fragen und erzählt die spannende Recherche der Hintergründe einer gewaltigen Vertuschung. Woher stammt das Virus und was geschah in Wuhan? Protokolle verschwinden, und neue Lügen zementieren die Geschichte vom heroischen Sieg der Partei – Propaganda, die die Menschen vergiftet wie das Virus.
»Liao Yiwu ist der wohl vielseitigste Chronist des zeitgenössischen Chinas.«
Der Tagesspiegel

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Geri in einem Regal.
  • Geri hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2022

Tragödie

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Kcriss Li, ein chinesischer Journalist schmuggelt sich in das abgeriegelte Wuhan um über eine neuartige Lungenkrankheit zu berichten. Er bloggt seine Recherchen im Internet und als er mit einem simplen ...

Kcriss Li, ein chinesischer Journalist schmuggelt sich in das abgeriegelte Wuhan um über eine neuartige Lungenkrankheit zu berichten. Er bloggt seine Recherchen im Internet und als er mit einem simplen Rechenbeispiel, die offiziellen Todeszahlen ad absurdum führt, wird er verhaftet und verschwindet.
Aber der Autor lässt die Geschichte fortleben mit Hilfe fiktiver Figuren, reellen Nachrichten und Chats aus der abgeschlossenen Stadt und offiziellen Kommentaren aus dem In- und Ausland. Und dieses Zusammenspiel von wirklich existierenden und erfundenen Charakteren, angereichert mit tatsächlichen Chatnachrichten und Hilferufen zeigen das unvorstellbare Grauen dieser Tragödie.
Und wenn man bedenkt, wie sich die Pandemie ausgebreitet hat, möchte man nur weinen.
Die Sprache ist berichtend, zum Teil mit zynischen Unterton. Aber was außer Zynismus kann man bei dem Handeln der Behörden noch empfinden.
Ein gewaltiges, anspruchsvolles Buch, welches wie ein Mahnmal wirkt und die Pandemie ist noch nicht vorbei.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Eine anschauliche Reise durch die Pandemie

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Nun bin ich selbst Mitte 2022 mit Corona infiziert, sitze Zuhause in Quarantäne und finde daher auch Zeit „Wuhan“ zu lesen. In Erwartung, einen Kumpanen für die Isolationszeit in der Hand zu haben, lesen ...

Nun bin ich selbst Mitte 2022 mit Corona infiziert, sitze Zuhause in Quarantäne und finde daher auch Zeit „Wuhan“ zu lesen. In Erwartung, einen Kumpanen für die Isolationszeit in der Hand zu haben, lesen sich die ersten Seiten noch recht zäh. Doch dann lässt einen die Odyssee des Protagonisten nicht mehr los. Das Ziel ist das Epizentrum Wuhan, um Frau und Tochter in der schweren Zeit, natürlich während des Ausbruches von Corona, beizustehen. Doch der Weg ist weit. Nicht nur durch tausende von Kilometer, sondern - dem durchschnittlichen europäischen Leser - kaum bekannte Städte, Regionen und Traditionen eines sehr fernen Landes.

Fern auch, weil man sich fragt, von welcher Pandemie hier die Rede ist. Während 2020 in Europa neben anfänglicher Masken- und Testnot, dann doch recht schnell der Sommerurlaub im eigenen Land und der Ton über Zoom zu den großen alltäglichen Problemen wurden, zeigt uns „Wuhan“, was es wirklich heißt, in einer großen, totalitären Diktatur zu leben.

Neben der Romanhandlung finden sich dokumentarische Abschnitte und Kapitel. Letztere arbeiten die Diskussion um den Ursprung des Virus auf und zeigen das Schicksal einzelner Blogger, die zu Beginn der Pandemie in Wuhan und zu ihrem Ursprung ihre eigene Recherche durchführten und dafür verhaftet wurden. Einige von ihnen bleiben bis heute „verschwunden“. Dieser hybride Ansatz führt dazu, dass Wahrheit und Fiktion verschwimmen und untrennbar ineinander übergehen. Und so drängt sich unverweigerlich „1984“ als Vergleich auf: Statt sich vor Telebildschirmen zu verstecken, helfen nun VPNs, die Macht der Partei zu umgehen und anstatt eines Tagebuchs, sind es Beiträge in sozialen Medien, die für den aktiven Widerstand stehen. Die totalitäre Diktatur China ist jedoch keine Fiktion, sondern Wahrheit. Insofern ist es wohl auch so, dass „1984“ eben kein Corona hat, sondern China an „1984“ leidet.

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