Nimm mich, bezahl mich, zerstör mich!

Auf dieses Buch war ich extrem gespannt. Ich fand die Thematik super spannend, da ich mir selbst so einen Lebensstil nicht vorstellen kann. Lisa ist ein ganz normales Mädchen gewesen, die einfach immer nur zu den Coolen zählen wollte. Deshalb glaube ich wollte sie so früh wie möglich Sex haben, um einfach auch dazu zu gehören. Es hat ihr dann auch ziemlich Spaß gemacht. Trotz oder gerade wegen großer Selbstzweifel sucht sie durch den Sex mit Männern Bestätigung. Mit der Zeit wurde es auch eine Art "Trophäensammlung" für sie Männer rum zu bekommen, für die einige ihrer Freundinnen schwärmten und die unerreichbar erschienen. Irgendwann bemerkte sie, dass viele ältere Männer auf sie standen und auch dafür zahlen würden, mit ihr in der Kiste zu landen und da sie die Idee gut fand und anfangs kein Problem damit hatte, verlangte sie Geld dafür. Mit der Zeit und den vielen Freier litt aber ihre Psyche schwer darunter, aber aussteigen konnte sie nicht, weil ihr sonst das viele Geld fehlen würde, mit dem sie sich immer tolle Sachen kaufen konnte. Am Ende gelingt es ihr doch, aber dieser Lebensabschnitt wird sie wohl ein Leben lang begleiten.
Man merkt, dass dieses Buch nicht von einer professionellen Autorin geschrieben ist, aber dennoch ist es nicht schlecht. Man bekommt recht schell ein Bild über die Gefühlslage von Lisa und kann sich auch gut in sie hineinversetzen. Die Thematik war auch super spannend und auch gut geschrieben, dennoch war es irgendwann nur noch eine Art Aufzählung mit wem sich nach und nach geschlafen hatte und auch gewisse Wörter wie f*cken kamen mir einfach zu oft vor.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Zuerst stach mir das Cover des Buches ins Auge. Lisa Müller, eine hübsche junge Frau, die modeln könnte und gleichzeitig die Autorin des Buches, blickt einem entgegen und man wird neugierig, was einem ihr Blick sagen will. Mich hat das Cover irgendwie angesprochen, weswegen ich auch das Buch gekauft habe.

Der Titel fasst das Buch eigentlich sehr gut zusammen, genau das verwirrt mich etwas. Irgendwie konnte ich dem Buch die gesamte Story nicht so richtig abnehmen, aber ich kann nicht genau sagen, warum nicht. Auf mich wirkt die Geschichte irgendwie zu emotionslos, was aber auch daran liegen kann, dass Lisa Müller für sich selber immer noch nicht ganz mit ihrer Jugend abgeschlossen hat und es deswegen so emtionallos auf den Leser wirkt.

Die Geschichte von Lisa ist schon sehr tragisch und auch - sofern alles wahr ist - eine große seelische Last, aber es gibt an vielen Punkten Momente, in denen ich mir dachte, das kann jetzt nicht wahr sein. Ich möchte jetzt nicht zu viel aus dem Buch vorwegnehmen, aber ich möchte es an einem Beispiel veranschaulichen:
Lisa spielt den Lockvogel bei einem schweren Raubüberfall. Doch es taucht danach nicht etwa ein Jugendamt auf - immerhin hatte sie deswegen eine Anzeige am Hals, aber irgendwie kommt von behördlicher Seite nie irgendetwas. Auch bleibt diese Anzeige später unerwähnt, man kann also nicht sagen, was daraus geworden ist.
Aber nicht nur in solchen Momenten habe ich gezweifelt, da gab es noch einige andere, die mich ins Grübeln brachten und die dadurch unglaubwürdig auf mich wirkten.

Gleicheitig gibt es aber auch wieder Momente, in dene ich wahnsinnig mit Lisa mitgefühlt habe. So zum Beispiel, als ihr Vater starb und sie sich nicht mehr aussöhnen konnte. Da war ihr Schreiben auch ganz anders - irgendwie sehr nah an einem Selber.

Der Schreibstil von Lisa Müller ist zwar flüssig, aber manchmal springt sie etwas innerhalb der kurzen Teilabschnitte hin und her und das verwirrt manchmal etwas. Stilistisch kann man nicht von der hohen Kunst reden, aber es isthalbwegs lesbar.
Sie schreibt aus der Ich-Perspektive, was für sie vielleicht einfach für die Umsetzung war und dem Leser auch eine besseren Eindruck in das Seelenleben von ihr verschafft. Dadurch kann man auch ihre Brüche und Gedanken viel besser verfolgen.

Mich spricht auch die Gestaltung des Buches nicht besonders an, weil der Lesefluss immer wieder durch einseitige oder doppelseitige Bilder von Lisa Müller mit Zitaten von der vorhergehenden Seiten, unterbrochen wird. Leider sind die Brüche auch teilweise so unglücklich gelegt, dass Sätze, die auf die nächste Seite übergehen, unterbrochen werden.
Diese Fotos wirken auch sehr professionell, dass ich den Eindruck bekam, dass sich Lisa Müller dadurch etwas mehr in Szene setzen will. Mich sprach diese Art der Gestaltung leider überhaupt nicht an, auch wenn es teilweise wirklich sehr schöne Fotos waren.

Fazit:
Das Buch lässt mich ziemlich zerrissen zurück. Ich kann nicht sagen, ob es Wahrheit oder Fiktion ist oder ob es einfach dazwischen irgendwo liegt. Nur hätte ich etwas anderes erwartet und die Momente, in denen es unglaubwürdig wird, verstärken meine Zweifel nur noch mehr.
Sehr schade, weil die Thematik in Deutschland mehr aufgegriffen werden müsste, nur ich glaube, da gibt es bessere Wege als dieses Buch.

Das Buch fand ich vom Cover und vor allem aber auch vom Klappentext sehr interessant.

Der Schreibstil bzw der Erzählstil sind sehr gut, ich habe mich sofort zurecht gefunden und konnte daher flüssig lesen.

Allerdings konnte ich mit der Protagonistin nicht wirklich so viel anfangen, klar sie hat viel erlebt und alles...aber im laufe des Buches ist sie mir irgendwie immer unsympathischer geworden, aus so vielerlei gründen.

Ich habe das Buch weggelegt und dachte mir nur "Nahja"...

Kann man mal lesen...aber so wirklich gepackt hat mich die Story nicht, wohl auch einfach weil ich nicht so ganz mit ihr warm wurde...mein Mitleid hält sich daher leider auch in grenzen, aus diesen diversen anderen Gründen die mir im laufe des lesens gekommen sind.

Schade...aber jeder wie er mag.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere