Der Tag, an dem ich versehentlich die ganze Welt belog
Silke Jellinghaus (Übersetzer)
Cole hat es satt, immer der arme Junge zu sein. Anders als seine Mitschüler hat er nie die neusten Klamotten und kann bei Schulausflügen nicht mitfahren. Arm zu sein nervt, und als seine Mutter obendrein ihren Job zu verlieren droht, muss die Familie den Gürtel noch enger schnallen. Doch alles ändert sich, als eine weltberühmte Künstlerin an Coles Schule kommt und sein künstlerisches Talent entdeckt. Plötzlich ist Cole ein gefeierter Nachwuchsstar der internationalen Kunstwelt, gibt Interviews für Zeitung und Fernsehen, und sein neues Meisterwerk soll bald bei einer Auktion für viel Geld versteigert werden. Reich und berühmt zu sein ist super. Doch was niemand weiß: Cole hat ein Geheimnis, dessen Enthüllung die Erfolgsblase ganz schnell platzen lassen könnte …
„Unterschätze nie die Macht von Büchern und was du aus ihnen lernen kannst“, Zitat S. 99.
Originaltitel: The boy who fooled the world
Titel: Der Tag, an dem ich versehentlich die ganze Welt belog
Text: ...
„Unterschätze nie die Macht von Büchern und was du aus ihnen lernen kannst“, Zitat S. 99.
Originaltitel: The boy who fooled the world
Titel: Der Tag, an dem ich versehentlich die ganze Welt belog
Text: @lisathompsonwrites
Coverillustration: @friederikeablang
Übersetzung: Silke Jellinghaus
Verlag: @atriumkinderbuchverlag
Seitenanzahl: 288
Empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahre
Preis: 16€ ISBN: 978-3855356706
Inhalt: Poor Kid Cole führt so ein ganz anderes Leben als sein reicher Freund Mason. Es scheint alles den Bach runterzugehen und am Tiefpunkt aller Geldsorgen, verliert Coles Mama auch noch ihre Arbeit. Doch auf einmal gibt es einen Lichtblick. Coles Gemälde wird von der berühmten Künstlerin Marika Loft entdeckt und auf dem Markt hoch gehandelt. Wird Cole nun endlich reich? Und vor allem, wer oder was trübt den Erfolg des 12-jährigen Nachwuchskünstlers?
Meine Meinung: Eine originelle Story, die mich positiv überrascht hat, sodaß ich das Buch auch im Nu durchgelesen hatte.
Der Kontrast zwischen arm und reich ist ein aktuelles Thema, welches hier in eine leicht schräge Geschichte integriert wird. Cole hat an seiner Schule schon lange den Spitznamen Poor Kid Cole weg, doch nun hat er endlich die Chance es allen zu zeigen. Das ist schon ein großer Druck, der auf seinen Schultern lastet, da er durch sein gemaltes Bild die Familie aus der Armut holen kann. Doch plötzlich berühmt zu sein, bringt auch seine Schattenseiten mit sich, die Cole am eigenen Leib zu spüren bekommt. Zum Glück findet er in Mason jemanden, mit dem er andere Gemeinsamkeiten teilen kann. Auch eine weitere Außenseiterin gesellt sich zur Gruppe. Neben dem Geheimnis um Coles Bild entsteht so ein weiterer spannender Handlungstrang. Hier möchte ich nicht zu viel verraten, nur dass neben der Unterhaltung auch ganz viel Tiefe zu finden ist.
Fazit: Eine leicht schräge Geschichte, die zeigt, worauf es wirklich im Leben ankommt.
Als ich das erste Mal von „Der Tag, an dem ich versehentlich die ganze Welt belog“ hörte, konnte der originelle Titel meine Neugierde sofort wecken. Das Cover, muss ich gestehen, gefiel mir erst auf den ...
Als ich das erste Mal von „Der Tag, an dem ich versehentlich die ganze Welt belog“ hörte, konnte der originelle Titel meine Neugierde sofort wecken. Das Cover, muss ich gestehen, gefiel mir erst auf den zweiten Blick, aber der Klappentext überzeugte mich dafür umso sehr. Das Buch klang einfach nur richtig gut – für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich es lesen möchte.
Cole wünscht sich nichts mehr als Geld zu haben. Er möchte nicht länger das arme Kind in seiner Schule sein und von seinen Mitschülern ständig „Poor Kid Cole“ genannt werden. Er will auch die neusten Klamotten und das angesagteste Handy haben und auf Klassenausflüge mitfahren. Doch all das wird wohl vorerst ein Traum bleiben. Coles Familie ist ziemlich arm, sie kommen kaum über die Runden und als seine Mutter dann auch noch ihren Job verliert, wird das Geld noch knapper. Coles Leben soll sich allerdings schlagartig ändern, als die weltberühmte Künstlerin Marika Loft an ihre Schule zu Besuch kommt und sein großes künstlerisches Talent entdeckt. Ehe er sich versieht, wird er als Nachwuchsstar der internationalen Kunstwelt gefeiert und gibt Interviews für Zeitung und Fernsehen. Alle warten nun auf sein nächstes Meisterwerk, welches bei einer Auktion versteigert werden soll. Cole kann es gar nicht fassen, als das Bild eine unglaublich hohe Summe einbringt. Endlich ist sein Wunsch wahr geworden, er ist nicht länger arm, er ist reich und berühmt. Was aber niemand weiß: Cole hat ein Geheimnis, welches seinen ganzen Erfolg zerplatzen lassen könnte, wenn es ans Licht kommt.
Von der britischen Autorin Lisa Thompson hatte ich bisher noch nichts gelesen. „Der Tag, an dem ich versehentlich die ganze Welt belog“ war also mein erstes Werk aus ihrer Feder. Es wird auch hoffentlich nicht mein letztes gewesen sein: Mir hat das, was ich zu lesen bekommen habe, total gut gefallen, sogar noch etwas besser als von mir erhofft. Ich habe eine herrliche Zeit mit dem Buch verbracht und es leider viel zu schnell wieder beendet.
Ich habe mühelos in die Erzählung hineingefunden. Der Schreibstil sagte mir auf Anhieb zu, für mich hat er sich angenehm flüssig lesen lassen, und die Handlung konnte mich sofort mitreißen und begeistern.
Auch unseren 12-jährigen Hauptprotagonisten Cole, aus dessen Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, mochte ich vom ersten Moment an unheimlich gerne. Er ist liebenswert, freundlich und klug und da er jederzeit vollkommen authentisch wirkt, wird sich die Zielgruppe garantiert prima mit ihm identifizieren können. Mir, als Erwachsene, ist es aber ohne Probleme geglückt, mich in ihn hineinzuversetzen. Ich habe beim Lesen richtig mit Cole mitgefiebert und an vielen Stellen ziemlich mit ihm mitgefühlt und mitgelitten.
Cole führt leider kein leichtes Leben. Da seine Familie sehr knapp bei Kasse ist, muss Cole auf vieles verzichten wie neue Klamotten, ein schickes Handy oder Klassenausflüge. Noch nicht einmal für die Heizkosten reicht das Geld, sodass der Familie ein weiterer Winter in einem eisig kalten Haus bevorsteht. In der Schule wird er von seinen Mitschülerinnen gemobbt, weil er arm ist und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, wird die Mutter dann auch ihren Job im Museum verlieren, weil dieses schließen muss.
Die Geschichte gewinnt durch die Themen Armut und Mobbing sehr ans Ernst und Tiefe und regt zum Nachdenken an, sie wird aber niemals zu traurig oder bedrückend. Lisa Thompson bringt uns alles auf eine sehr sanfte und genau richtig humorvolle Art und Weise näher, sodass das Buch auf jeden Fall für Leserinnen ab 10 geeignet ist. Der Altersempfehlung des Verlags kann ich mich daher nur anschließen.
Also meiner Ansicht nach ist es der Autorin perfekt gelungen, ernste und aktuelle Themen leicht und kindgerecht anzusprechen und in eine lustig-skurrile und spannende Geschichte zu verpacken.
„Der Tag, an dem ich versehentlich die ganze Welt belog“ handelt neben den zwei bereits genannten Dingen auch noch von Freundschaft, Familie und Zusammenhalt, von dem Glauben an sich selbst und das Lernen aus seinen Fehlern. Zudem steckt das Buch voller wunderbarer und wertvoller Botschaften. So es führt uns unter anderem vor Augen, dass Geld, Ansehen und materielle Sachen nicht unbedingt glücklicher machen. Menschen, die einen lieben und respektieren und immer für einen da sind, sind so viel wichtigere Reichtümer im Leben.
Auch mit den Nebencharakteren hat mich Lisa Thompson überzeugen können. Ob sympathisch oder nicht – allesamt wurden sie mit viel Liebe ausgearbeitet und verzaubern und erheitern uns mit ihren verschiedenen Eigenschaften und Besonderheiten. Da hätten wir zum Beispiel Coles Eltern, die zwei herzensgute Menschen sind und ihre Kinder über alles lieben; seine süße kleine (aber auch etwas nervige) dreijährige Schwester Mabel und seine beiden tollen Freunde Mason und Isla, mit denen gemeinsam sich Cole auf eine aufregende Schnitzeljagd durch das Museum begeben wird. Da würde ich euch nun liebend gerne mehr berichten, ich fand diesen Teil der Story einfach so cool, aber da im Klappentext gar nichts darüber erwähnt wird und ich nicht zu viel vom Inhalt verraten möchte, werde ich diesbezüglich nun nicht näher ins Detail gehen. Ich kann euch auf jeden Fall versprechen, dass euch die Schatzsuche der drei Freunde ganz gebannt an die Seiten fesseln wird und ihr beim Lesen ordentlich ins Miträsteln geraten werdet.
Für jede Menge Spaß und Spannung sorgt dann natürlich auch der Handlungsstrang rundum Coles plötzliche Berühmtheit in der internationalen Kunstwelt. Auch dieser Einfall und deren Umsetzung hat mich absolut begeistern und packen können. Wie genau sich Coles Leben durch seine jähe Bekanntheit verändern wird und was sein großes Geheimnis ist, werde ich euch hier allerdings nicht erzählen und auch über den Ausgang der Geschichte werde ich selbstverständlich schweigen. All das müsst ihr schon selbst herausfinden. Mir jedenfalls hat das Ende sehr gut gefallen, mich hat es völlig zufriedenstellen können.
Fazit: Warmherzig, mitreißend, ein bisschen schräg und witzig und tiefgründig zugleich. Ein wundervolles Lesevergnügen für Jung und Alt!
Für mich hat sich mein erstes Werk von Lisa Thompson als ein echtes Highlight entpuppt. „Der Tag, an dem ich versehentlich die ganze Welt belog“ erzählt eine großartige Familien-Freundschafts-Abenteuergeschichte über das Fehler machen und aus ihnen lernen, über Ruhm und Reichtum und den Mut, sich selbst treu zu bleiben. Ich kann dieses Buch jedem nur ans Herz legen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!