Cover-Bild Das Kastanienhaus
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 15.07.2013
  • ISBN: 9783442381180
Liz Trenow

Das Kastanienhaus

Roman
Barbara Müller (Übersetzer)

Eine verbotene Liebe, eine unheilvolle Entscheidung, ein dunkles Geheimnis …

England 1938: Lily Verner ist jung, lebenslustig und will etwas von der Welt sehen, doch der heraufziehende Zweite Weltkrieg macht ihre Reisepläne zunichte. Stattdessen arbeitet sie in der väterlichen Seidenweberei. Dort verliebt Lily sich in den deutschen Flüchtling Stephan – eine unmögliche Liebe in Kriegszeiten. Stephan wird des Landes verwiesen, und Lily bleibt nur die drückende Verantwortung für die Produktion der kriegswichtigen Fallschirmseide, die seit dem Tod des Vaters allein auf ihren Schultern lastet. Eine Verantwortung, die zu einem fatalen Fehler führt, der Lilys Leben für immer verändern wird …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2017

gefühlvoll und ergreifend – ein wunderschöner Roman

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Klappentext: England 1938: Lily Verner ist jung, lebenslustig und will etwas von der Welt sehen, doch der heraufziehende Zweite Weltkrieg macht ihre Reisepläne zunichte. Stattdessen arbeitet sie in der ...

Klappentext: England 1938: Lily Verner ist jung, lebenslustig und will etwas von der Welt sehen, doch der heraufziehende Zweite Weltkrieg macht ihre Reisepläne zunichte. Stattdessen arbeitet sie in der väterlichen Seidenweberei. Dort verliebt Lily sich in den deutschen Flüchtling Stephan – eine unmögliche Liebe in Kriegszeiten. Stephan wird des Landes verwiesen, und Lily bleibt nur die drückende Verantwortung für die Produktion der kriegswichtigen Fallschirmseide, die seit dem Tod des Vaters allein auf ihren Schultern lastet. Eine Verantwortung, die zu einem fatalen Fehler führt, der Lilys Leben für immer verändern wird …

Das Cover mit dem alten Herrenhaus, der mit Blumen berankten Tür hat mich sofort angesprochen und auch der Schreibstil von Liz Trenow, flüssig, einnehmend und spannend. Bereits nach wenigen Seiten hat mich dieses Buch schon begeistert und ich war sofort mitten drin im Geschehen, war sozusagen als stille Beobachterin dabei. Der Roman handelt von einem Familienunternehmen kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges, in dem Seide für die Fallschirmproduktion hergestellt wird und was sich damit durch Regierungsaufträge den harten Kriegsjahren über Wasser hält.

Die Protagonistin des Romans Lily möchte einen Beruf ergreifen und nicht nur hausfrauliche Tätigkeiten für ihre Ehe lernen. Sie ist eine ehrgeizige Frau, die trotz der harten und schlimmen Kriegsjahre ihren eigenen Weg gehen muss, nicht immer läuft alles glatt und sie hat genug Hindernisse zu bewältigen. Höhe und Tiefen bestimmen Lilys Leben und als sie hört, dass aus Deutschland jüdische Jugendliche nach England verschickt werden, setzt sie sich vehement dafür ein, dass ihr Vater diesen Kinder hilft und verliebt sich in Stefan, einen der Jungen. Leider wird die junge Liebe getrennt, als Stefan nach Australien geschickt und dort interniert wird. Als ihr Vater durch eine einstürzende Mauer nach einem Bombenangriff ums Leben kommt, übernimmt Lily die leitung der Seidenweberei…

Ich habe den Eindruck, dass dieses Buch sehr gut recherchiert wurde, es war interessant zu lesen, wie Seide verarbeitet und veredelt wird und lehrreich.

Man muss dieses Buch gelesen haben, man weint, man lacht und ich war fasziniert von Lily und war als Leser mitten im Geschehen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein anschaulicher und interessanter historischer Roman in dessen Fokus die Seidenweberei und eine starke junge Frau stehen.

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Gegenwart:

Die achtzigjährige Lily lässt nach dem Tod ihres Mannes noch mal ihr Leben Revue passieren. Als Lily zusammen mit ihrer Enkelin Kleidung für den Wohltätigkeitsbasar in ihren Schränken heraussucht, ...

Gegenwart:

Die achtzigjährige Lily lässt nach dem Tod ihres Mannes noch mal ihr Leben Revue passieren. Als Lily zusammen mit ihrer Enkelin Kleidung für den Wohltätigkeitsbasar in ihren Schränken heraussucht, finden beide einen verschlossenen Koffer. Lily ist wie paralysiert, weiß sie doch noch genau was sich darin befindet. Doch die Erinnerungen, die sie mit den Gegenständen die sich in dem Koffer befinden, verbindet, sind äußerst schmerzhaft….

1938 England:

Lillys Vater betreibt eine lukrative Seidenweberei und als ihr älterer Bruder John von einem Schulkollegen zu einem Ball eingeladen wird, bittet John Lily, ihn zu begleiten. Doch dafür muss ein Ballkleid her- wie gut, dass Lily noch einen passenden Ballen Stoff in der Weberei findet, den sie und ihre Mutter zu einem prächtigen Kleid verarbeiten.
Ausgerechnet dieses Ballkleid ist es, dass sie mit einem Mann zusammenführt, der ahnt, dass schon bald der Krieg ausbrechen wird und genau weiß, dass dann qualitativ hochwertiger Seidenstoff für die Produktion von Fallschirmen benötigt wird.
Er schlägt Lilys Vater schließlich eine Zusammenarbeit vor, von der beide Seiten profitieren werden. Aber der Krieg fordert auch sehr viele Opfer von Lily. Er lässt sie zwar die Bekanntschaft mit Stephan machen, der zusammen mit anderen jüdischen Kindern aus Deutschland nach England gebracht wurde und beide verlieben sich dazu, doch treibt der Krieg Stephan schließlich auch wieder aus ihren Armen. Er wird nach Australien deportiert, während Lily, nachdem ihr Bruder in den Krieg ziehen muss und ihr Vater bei einem Bombenanschlag ums Leben kommt, gezwungen ist, die Seidenweberei selbst weiterzuführen. Mit Hilfe der zupackenden Gwen geht sie diese schwierige Aufgabe an und ahnt nicht, dass ihr die schlimmsten Bewährungsproben und ihr größter Kummer noch bevorstehen…

„Das Kastanienhaus“ von Liz Trenow fiel mir auf der Suche nach einem Unterhaltungsroman im Stile einer Kate Morton oder Katherine Webb ins Auge, da die Heldin dieses Romans ebenfalls ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt, das es für den Leser zu ergründen gilt. Trotz der Tatsache, dass mir dieser Roman ebenfalls gut gefallen hat, sollte man dennoch erwähnen, dass der Erzählstil von Liz Trenow als etwas gemäßigter und nüchterner zu bezeichnen ist und auch Lilys Geheimnis zwar tragisch, aber dennoch eigentlich früh erahnbar ist.

Die Geschichte der jungen noch ungestümen Lily, die im Laufe der Zeit an ihrer Aufgabe wächst und eigentlich eher aus Zufall beginnt, in der Seidenweberei ihres Vaters zu arbeiten und in der Verarbeitung der Seide schließlich ihre Leidenschaft und Stärke entdeckt, wird nachvollziehbar und interessant geschildert. Die Autorin streut zudem auch viele Informationen bezüglich der Verarbeitungsweise und der Gewinnung von Seide zu ihrem Roman hinzu, so dass die Seidenweberei hier mehr als nur schmückendes Beiwerk ist.
Lilys Schicksalsschläge machen den Leser betroffen, dennoch blieb sie mir leider etwas fremd, manche ihrer Verhaltensweisen konnte ich nicht nachvollziehen.
Neben der Liebesgeschichte zwischen Stefan und Lily, die sehr süß beschrieben wurde, fand ich die Schilderungen der Kriegszeiten sehr realistisch wirkend dargeboten.
Lediglich Lilys etwas unterkühlter Charakter hat mich von einer noch höheren Bewertung abgehalten.

Kurz gefasst: Ein anschaulicher und interessanter historischer Roman in dessen Fokus die Seidenweberei und eine starke junge Frau stehen.

Veröffentlicht am 20.12.2016

Seidenproduktion im Krieg

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Lily Verner hat große Zukunftspläne, doch der aufziehende zweite Weltkrieg vereitelt diese. So muss sie eine Weberlehre in der familieneigenen Seidenweberei beginnen. Ihre Familie nimmt drei jugendliche ...

Lily Verner hat große Zukunftspläne, doch der aufziehende zweite Weltkrieg vereitelt diese. So muss sie eine Weberlehre in der familieneigenen Seidenweberei beginnen. Ihre Familie nimmt drei jugendliche Juden aus Deutschland auf und diese beginnen ebenfalls eine Lehre. Lily verliebt sich in Stefan. Doch bald wird die Produktion umgestellt auf Fallschirmseide, die als kriegswichtig gilt. Und Lilys Verehrer Robbie hat diesen Auftrag vermittelt. Die Stimmung kippt langsam gegen die drei deutschen Juden. Einziger Rückzugsort scheint noch das Wohnhaus der Verners, das Kastanienhaus, zu sein. Und der Krieg verändert das Leben aller Familienmitglieder.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Es wird langsam Spannung aufgebaut und die Geschichte wird im Rückblick aus Lilys Sicht erzählt. Auch finde ich die Erzählung realistisch und konnte mir alles gut vorstellen.

Die Auflösung am Ende finde ich ebenfalls gelungen. Das Cover und der Titel sind gut gewählt.

Fazit: 4 von 5 Sternen, weil die Erzählung gut war, aber das herausragende, in Erinnerung bleibende, im Vergleich zu anderen Büchern hat gefehlt.