3 Sterne
Klappentext:
„Eine junge Mutter und ihr Sohn durchqueren in einem kleinen Boot den strömenden Fluss Atrato in Kolumbien. Sie ist weiß, er ist schwarz. Die beiden sind auf dem Weg zur leiblichen Mutter ...
Klappentext:
„Eine junge Mutter und ihr Sohn durchqueren in einem kleinen Boot den strömenden Fluss Atrato in Kolumbien. Sie ist weiß, er ist schwarz. Die beiden sind auf dem Weg zur leiblichen Mutter und im Laufe der Fahrt erfahren wir ihre gemeinsame Geschichte. Dabei fließt die Erzählung wie der Fluss, der sie trägt. Er ist die Ader der Landschaft, eines Urwalds voller Früchte, Tiere und Düfte, aber auch die Ader des menschlichen Lebens. Als der Junge entscheidet, bei wem er leben möchte, nimmt der Roman eine unerwartete Wendung ... Eine literarische Reise von großer Sinnlichkeit über die Zartheit des Mutterseins, die Kraft der Freundschaft und über die Abgründe, die unsere Herkunft mit sich bringen kann.“
Allein der Titel ist so herrlich klangvoll und genau so sprachlich außergewöhnlich geht es auch in der Geschichte selbst weiter. Autorin Lorena Salazar begibt sich mit ihrem Debüt auf ein sehr hohes Sprachniveau und begeistert damit ihre Leserschaft. Ganz zurecht, denn so etwas liest man nicht alle Tage. Sie geht ein wenig lyrisch, ein wenig philosophisch und eben bildhaft in der Sprache an den Leser heran. Alles ist hier sehr gut eingewoben. Die Erzählung ihrer Geschichte bekommt dadurch einen Rahmen für sich. Ihre Protagonisten sind ihre Akteure, denn sie erleben hier nichts vorhersehbares und Salazar gibt ihnen einen außergewöhnlichen Takt vor. Die weiße Mutter mit dem schwarzen Kind zeigen es bildhaft eigentlich schon auf: der Mensch denkt genau so und nicht bunt und vielfältig. Die beiden erleben darauf hin verschiedene Situationen auf ihrer Reise die immens zum nachdenken anregen. Fest steht aber, die Reise hat als Ziel die leibliche Mutter. Was zwar hier und da engstirnig gedacht ist, wird durch die bunten Begebenheiten am Flussufer und durch die Natur und Tierwelt wett gemacht. Salazar gibt mit ihrer wunderbaren Sprache aber eben auch viele Bilder vor und viele davon sind so herrlich zweideutig, das es nur so ein Fest ist. Aber und nun kommt das große ABER: der Schluss der Geschichte wird schon als große Wendung beschrieben und ja, genau die tritt auch ein, aber sie kommt einfach so verworren, so schnell und so übereilt daher, dass es für meine Begriffe die komplette Geschichte verrissen hat.
Viele Themen spricht Salazar hier an und mit ihrer Sprachkunst bleibt sie definitiv im Gedächtnis der Leser, mit ihrer aktuellen Geschichte aber leider weniger. Ich vergebe gute 3 von 5 Sterne.