Amazonas Pandemie
Meine Meinung und Inhalt
»Wir müssen uns mal wieder um eine Seuche kümmern«, ant-
wortete Mario. »Auf dem Empfang nach der Beerdigung hat mich
ein Epidemiologe angesprochen. In Brasilien grassiert ...
Meine Meinung und Inhalt
»Wir müssen uns mal wieder um eine Seuche kümmern«, ant-
wortete Mario. »Auf dem Empfang nach der Beerdigung hat mich
ein Epidemiologe angesprochen. In Brasilien grassiert eine ziem -
lich üble Infektionskrankheit, so was Ähnliches wie Masern, aber
viel schlimmer, mit Hunderten Toten. Aus einer vertraulichen
Quelle hat der Typ gehört, dass es wahrscheinlich demnächst eine
Meldung des WHO-Frühwarnsystems geben könnte. Er meinte,
das Gesundheitsministerium sollte vorbereitet sein, falls die Epi-
demie sich über Südamerika hinaus verbreitet.« (ZITAT)
Chefgynäkologin Anna und Teilzeitreporter Ben begegnen sich bei einer Pressekonferenz. Unverhofft schlägt Amor zu. Doch dann schwappt eine tückische Pandemie vom Amazonas über die Welt.
Gesundheitsminister Arian Preuss will "Landesvater" werden: Hemmungslos nutzt er die Krise für den Wahlkampf, unterstützt von Ehefrau Mechthild Petri. Die ehrgeizige Staatssekretärin zieht Anna in einen politischen Strudel, der ihr Glück mit Ben gefährdet.
Heißes Wetter, soziale Kälte, politische Skrupellosigkeit und eine neue Pandemie. Doch es zeigt auch die Kraft der Liebe in Zeiten der Krise - und was Frauen zu deren Bewältigung befähigt.
Die Stimmung in diesem Buch ist authentisch, teilweise besorgniserregend, nicht zuletzt aufgrund der vergleichbaren Corona-Krise. Wir springen in diesem Buch einige Jahre in die Zukunft, in der sich die aktuellen Problemfelder eher noch zugespitzt haben. Dieses Buch lässt sich schwer einem Genre zurdnen; meiner Meinung nach ist es für eine Dystopie zu realistisch.
Corona liegt zwar hinter uns, die Erderwärmung schreitet aber weiter voran, Wetter und Landschaft haben sich in Deutschland zunehmend verändert.
Mir hat das Buch bezüglich Covergestaltung und Schreibstil überraschend gut gefallen. Die Kulissenbeschreibung und Ängste waren authentisch und gut geschildert. Die Botschaft, welche die Autorin mit diesem Buch senden möchte kommt an.
"Rio hatte das Schreiben nicht leichter gemacht. Gefühlsmäßig relativierte eine Bedrohung der schieren Existenz die existenzielle Bedeutung des Minimalismus. Angst lähmte die Inspiration in einer Zeit, da die Begegnung mit Menschen im Radius der Reichweite ihrer Atemluft potenziell todbringend wurde.
" (ZITAT)
Die Autorin wurde 1951 in Freiburg geboren, Sie ist Ärztin und Verfasserin zahlreicher wissenschaftlicher Artikel und Buchbeiträge. Die langjährige Betreuung von Tumorpatienten verschaffte ihr Einsicht in die Besonderheiten und Fallstricke der interdisziplinären Krebsbehandlung, vor allem aber in die Komplexität der menschlichen Psyche. Seit dem Rückzug aus dem Berufsleben widmet sie sich dem literarischen Schreiben.