Cover-Bild Ypsilons Rache
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Unken-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 289
  • Ersterscheinung: 28.02.2021
  • ISBN: 9783949286001
Lou Bihl

Ypsilons Rache

Ypsilons Rache. Ein Sabbatical führt ins Gefühlschaos: Der Weg zur offen gelebten Transidentität zwischen Krebs-Diagnose und Coming-out. Roman über Diversität aus dem Unken Verlag

Auf dem Weg, zu sich selbst zu finden: Ein Roadtrip durch die Identitätskrise

Kris ist Mitte 50, Pathologe, geschiedener Vater von zwei Töchtern – und fühlt sich im falschen Körper gefangen. Seine weibliche Identität hat er bisher nur im Verborgenen oder auf Reisen gelebt, zu groß waren die Bedenken vor den Folgen eines Coming-out gegenüber Familie und Freund:innen.
Ein Sabbatjahr möchte er dafür nutzen, um sich intensiv mit seiner Transidentität auseinanderzusetzen: „Wie sehr will ich mein Äußeres mit meinem Inneren in Einklang bringen?“, lautet die entscheidende Frage auf seinem Trip. Doch dann macht ihm eine Krebsdiagnose einen niederschmetternden Strich durch die Rechnung.

- Selbstfindungsreise: Kris lernt auf einem Roadtrip sich und sein Umfeld neu kennen
- Transfrau Chloé schenkt Kris Hoffnung und wird zu seiner Obsession
- Krebs-Behandlung vs. Selbstverwirklichung: Passt das zusammen?
- Ein LGBTQ-Buch über das Selbst jenseits der Chromosomen
- Turbulentes Coming-out: Wie reagieren Freund.innen und Familie darauf, dass Kris transgender ist?

Mann zu Frau: Schafft Kris auch im Alltag den Sprung zu Kristina?

Lou Bihl hat als Ärztin bei der Betreuung von Krebspatient:innen tiefe Einblicke in die menschliche Psyche erhalten und verarbeitet diese jetzt in ihrer literarischen Arbeit. „Ypsilons Rache“ begleitet Kris auf seinem Weg zwischen der Entscheidung für eine Krebs-Therapie und der Frage nach dem Coming-out. Wird er sich für ein Leben als Transfrau entscheiden? Ist eine Geschlechtsangleichung nach einer Prostata-krebsoperation überhaupt noch möglich? Wie reagieren die Menschen, die ihn seit über fünfzig Jahren als Mann kennen, auf seine Transidentität?

Der Roadtrip, den Kris trotz seiner Krebsdiagnose unternimmt, wird zu einer Selbstfindungsreise. Die Begegnungen unterwegs werden zu Schlüsselmomenten in seinem Leben, und auch die eine oder andere überraschende Erfahrung erweist sich als richtungsweisend für seine Zukunft. Kris‘ Geschichte ist ein Plädoyer für mehr Diversität und macht deutlich, dass nicht nur die Chromosomen bestimmen, wer wir wirklich sind.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2021

Alles vorbei?

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Kris, der Protagonist in seinen sogenannten besten Jahren, gutsituierter Mittfünfziger mit Anhang, träumt schon lange von einem Leben als Frau. In seinem Sabbatjahr will er sich endlich seinem Lebenstraum ...

Kris, der Protagonist in seinen sogenannten besten Jahren, gutsituierter Mittfünfziger mit Anhang, träumt schon lange von einem Leben als Frau. In seinem Sabbatjahr will er sich endlich seinem Lebenstraum widmen und die Sache in Angriff nehmen. Da kommt es "knüppeldicke" für ihn, denn eine Krebserkrankung wird diagnostiziert.

Für Kris und sein gesamtes Umfeld bricht eine Welt zusammen. Plötzlich geht es erst einmal nur ums nackte Überleben. Aber was ist danach, wenn er den Kampf wider Erwarten doch noch gewinnen kann?

Fragen über Fragen, die zu beantworten nicht nur seinen behandelnden Ärzten schwerfällt.

Damit nicht genug, ereilen ihn noch weitere Schicksalsschläge. Wenn das Unglück zuschlägt, dann gleich richtig.

Mutig nimmt Kris dennoch den Kampf um sein Glück auf und wird dafür belohnt.

Diese sensiblen Themen wird hier mit sehr viel Empathie und Sachkenntnis angesprochen. Informativ und interessant, auch mal mit einem Augenzwinkern, werden Krebs und das Problem mit dem eigenen Geschlecht behandelt.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

I am what I am.

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Kris, 55 Jahre alt, Pathologe mit einer relativ intakten Familie … soweit nichts arg Ungewöhnliches. Dies endet jedoch, als er die Diagnose Prostatakrebs erhält. Dies geschieht auch gleich am Anfang und ...

Kris, 55 Jahre alt, Pathologe mit einer relativ intakten Familie … soweit nichts arg Ungewöhnliches. Dies endet jedoch, als er die Diagnose Prostatakrebs erhält. Dies geschieht auch gleich am Anfang und wirft nicht nur den Leser dezent aus der Bahn, sondern natürlich auch Kris, der selbst genug medizinische Kenntnisse hat, um sich die weitreichenden Folgen dessen auszumalen. Dem nicht genug. Kris ist eigentlich Kristina und sie möchte auch schon längst raus, gelebt, geliebt und akzeptiert werden. Schon Jahrzehnte unterdrückt der Pathologe sein „wahres Ich“ aus Angst vor Verstoß, Häme und Unverständnis. Nur heimlich kommt Kristina zum Vorschein. Durch die niederschmetternde Diagnose und die ernüchternden TherapieMöglichkeiten fasst Kris den Entschluss, Nägel mit Köpfen zu machen. Er beschließt ein Sabbatical, wo er sich dem Schreiben eines Buches widmen möchte und wo er allen, die ihn etwas bedeuten, endlich seine Transidentität gestehen möchte. Doch Pläne sind nur dazu da, dass sie nicht aufgehen. Denn auf seiner Reise lernt Kris nicht nur, dass so manche Reaktion von Menschen, die einem viel bedeuten, sehr weh tun kann, sondern auch Chloé kennen, die ihm einen anderen Weg zeigt, zu sich selbst zu finden … .
Für mich war dieses Buch, obwohl relativ kurz, eine Quelle wichtiger Impulse und Denkanstöße über eine Thematik, die im 21 Jahrhundert immer noch keine ihr zustehende Aufmerksamkeit erhält.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Wer bin ich?

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Gebundene Ausgabe: 289 Seiten
Verlag: Unken-Verlag (28. Februar 2021)
ISBN-13: 978-3949286001
auch als E-Book erhältlich

Wer bin ich?

Inhalt:
Professor Dr. Kristian Starck, Mitte fünfzig, Pathologe, ...

Gebundene Ausgabe: 289 Seiten
Verlag: Unken-Verlag (28. Februar 2021)
ISBN-13: 978-3949286001
auch als E-Book erhältlich

Wer bin ich?

Inhalt:
Professor Dr. Kristian Starck, Mitte fünfzig, Pathologe, geschieden, aber immer noch freundschaftlich verbunden mit seiner Ex-Frau und seinen erwachsenen Töchtern, nimmt sich eine Auszeit. In einem Sabbatjahr will er eine Reise machen, ein Buch schreiben und vor allem sich darüber klarwerden, was er weiterhin mit seinem Leben anfangen will. Kris fühlt sich in seinem männlichen Körper nicht zu Hause. Ob er aber ganz als Frau leben will und kann, weiß er auch nicht.

Zu Beginn des Sabbatjahrs erhalten Kris’ Pläne erst mal einen Dämpfer, als bei einem Routinecheck Prostatakrebs diagnostiziert wird. Nun gilt es, sich für eine Therapieform zu entscheiden. Naiv wie ich bin, dachte ich, kein Problem, als Frau braucht Kris doch eh keine Prostata, also Radikal-OP, und gut ist es. Weit gefehlt! Offensichtlich ist es schwer, bei einer geschlechtsangleichenden OP ohne die Prostata auszukommen. Und so bedroht ausgerechnet ein Körperteil, das Kris für sich als unpassend empfindet, sein Leben.

Meine Meinung:
Glücklicherweise findet das Thema Transidentität bzw. Diversität allgemein immer häufiger Eingang in die Literatur. „Ypsilons Rache“ bereichert die Palette der diesbezüglichen Werke ungemein. Denn anders als in anderen Romanen, die ich zu diesem Thema bereits gelesen habe, ist sich Kris nicht ganz sicher, wie viel Frau in ihm steckt. So wird während des ganzen Romans auch das Pronomen „er“ verwendet, wenn Kris in männlichem Outfit unterwegs ist, und nur wenn er als Frau erscheint, heißt es „sie“. Das sind jedoch eher wenige Ereignisse, da kaum jemand über Kris’ „Transtendenzen“ Bescheid weiß. Auf seiner Reise quer durch Deutschland besucht er verschiedene Menschen, Familienmitglieder und alte Freunde, mit der Absicht, sich endlich zu outen.

Da Kris als Ich-Erzähler auftritt, werden seine Gedanken, seine Hoffnungen, Zweifel und Ängste auf direktem Weg zur Leserschaft transportiert. Es fällt leicht, sie nachzuvollziehen und zu verstehen. Kris ist ein überwiegend sympathischer Mensch, den man gerne auf seiner Reise zu seinem neuen Ich begleitet. Er überlegt, ob er den Weg der Geschlechtsangleichung gehen muss und ob sie für ihn unbedingt vollständig sein muss, um ein zufriedenes Leben führen zu können.

So unterschiedlich wie Kris’ Gedanken und Empfindungen sind auch die Reaktionen auf sein Coming-out. Dies alles wird sehr realistisch dargestellt.

Lou Bihl erzählt Kris’ Geschichte auf interessante Weise. Sie lässt die Leser*innen Anteil nehmen an einem fremden Leben und berührt einen im Innersten. Lediglich die Wortwahl konnte mich nicht begeistern. Zwar mochte ich den subtilen Humor und die (Selbst-) Ironie in Kris’ Worten, aber insgesamt war mir die Sprache etwas zu gestelzt. Ich habe nichts gegen Fremdwörter, aber bitte in Maßen. Ich liebe auch originelle Wortneuschöpfungen, aber nicht um jeden Preis. Hier war mir das definitiv zu viel und manchmal auch unpassend. Aber das ist mein persönliches Empfinden und sollte niemanden von der Lektüre abhalten, denn dieser Roman ist auf jeden Fall lesenswert.

★★★★☆