Ein unglaublich packendes und emotionales Epos, das dich mit auf eine Reise ins Italien des Jahres 1870 nimmt
Worum geht’s?
In der Schlacht um die Befreiung Roms kreuzen sich die Wege von Nella, Pietro und Marta und verbinden das Schicksal der drei auf untrennbare Weise. Gemeinsam kämpfen sie nicht nur für ein ...
Worum geht’s?
In der Schlacht um die Befreiung Roms kreuzen sich die Wege von Nella, Pietro und Marta und verbinden das Schicksal der drei auf untrennbare Weise. Gemeinsam kämpfen sie nicht nur für ein vereintes Italien, sondern auch darum, sich selbst zu finden und ihre Vergangenheit und Ängste hinter sich zu lassen um einen Neuanfang wagen zu können.
Meine Meinung:
Mit seinem historischen Roman „Es war einmal in Italien“ hat Luca Di Fulvio ein absolut beeindruckendes Buch geschaffen – für mich bis jetzt das Buch des Jahres 2020! Die bildhafte Sprache des Autors katapultiert die LeserInnen mitten hinein in die Geschehnisse in und um Rom im Jahr 1870. Er versteht es meisterhaft, die LeserInnen so zu fesseln, dass man das Buch bis zum Ende nicht aus der Hand legen möchte. Man sieht Rom vor sich, fühlt mit den Personen und besonders beeindruckend auch die Schlacht am Ende des Buches. Die Gefühle der LeserInnen gehen von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt und zurück. Man liest das Buch nicht nur, man fühlt das Buch!
Di Fulvio verknüpft gekonnt die historischen mit den fiktiven Begebenheiten. Er erschafft unglaublich authentische Personen, die man sofort ins Herz schließt. Nella, die Contessa, die aus dem nichts kommt, alle gewinnt und dann wieder alles verliert. Die dennoch nie aufgibt und stark ist und für sich und die Menschen, die ihr am Herzen liegen, alles gibt.
Pietro, den Waisenjungen, der seine große Leidenschaft in der Fotografie findet. Der tapfer und mutig an der Seite der Contessa steht, die ihn als Sohn aufgenommen hat und in der er eine Mutter findet, die ihn unterstützt und ihm vertraut. Pietro, der trotz seinem jungen Alter seinen Kopf durchsetzt, die Wahrheit zeigen möchte und für die Wahrheit kämpft. Marta, das kleine Zirkusmädchen, das in Pietro ihre große Liebe und in der Politik ihre große Leidenschaft findet, die sich im Laufe des Romans vom Mädchen zur Frau entwickelt. Und nicht zuletzt Melo, Martas Ziehvater. Der augenscheinlich einfache Pferdemann des Zirkus, der aber so viel mehr ist, als er zu sein scheint.
Auch Albanese, der am Anfang ein dunkler, unsympathischer Zeitgenosse zu sein scheint, schließt man dann doch noch ins Herz.
Und zugleich ist es eine Geschichte darüber, wie viel Einfluss die Vergangenheit hat. Darüber, wie die Personen sich selbst in der Vergangenheit finden müssen um zu erkennen, wer sie sind und was sie sind und um ihren Weg im Leben zu finden und gehen zu können.
Fazit:
„Es war einmal in Italien“ von Luca Di Fulvio ist für mich der historische Roman des Jahres 2020! Ich habe selten ein so beeindruckendes, bildhaftes, mitreißendes und emotionales Buch gelesen! Man fühlt sich hineinversetzt in die Geschehnisse in Rom im Jahr 1870, erlebt die Geschichte aus der Sicht der Protagonisten mit, freut sich mit ihnen, leidet mit ihnen, hofft mit ihnen. Ich war gefesselt von der ersten bis zur letzten Seite und noch darüber hinaus!
Von mir eine ganz klare Leseempfehlung – dieses Buch MUSS man gelesen haben!