Ein Krimi mit klassischen Elementen
Der einzige Krimi der Autorin zeigte, dass sie auch in diesem Genre Fähigkeiten hatte. Hat er mir gefallen? Finde es im folgenden Text heraus.
Meine Meinung zur Geschichte:
Nachdem mir meine Mutter begeistert ...
Der einzige Krimi der Autorin zeigte, dass sie auch in diesem Genre Fähigkeiten hatte. Hat er mir gefallen? Finde es im folgenden Text heraus.
Meine Meinung zur Geschichte:
Nachdem mir meine Mutter begeistert von einer Leseprobe dieses Buches erzählt hat, wurde ich auf den Krimi aufmerksam. Ich wollte herausfinden, ob er mir gefällt. Schnell wurde mir klar, dass Lucinda Riley ausführlich und bildhaft erzählt. Dabei bemerkte ich, dass es ihr wichtig war, den Protagonisten eine Persönlichkeit zu verpassen.
Heraus stach dabei natürlich Jazz, die nicht ganz freiwillig die Ermittlungen zum Tod von Charlie Cavendish übernahm. Ihre Erlebnisse des letzten Jahres steckten ihr noch tief in den Knochen, dennoch ließ sie sich darauf ein. Jazz war eine gute Ermittlerin, die allen Spuren nachging. Mir war sofort klar, dass sie sich durch ihre Hartnäckigkeit auszeichnete. Außerdem verurteilte sie niemanden vorab und hörte gründlich zu. Was ich von einigen ihrer Kollegen nicht behaupten konnte. Einen mochte ich trotzdem ziemlich gern. Die Anderen hatten allerlei Charakterzüge, die ich unsympathisch fand. Über die Polizeipsychologin musste ich immer wieder schmunzeln. Beim Hören erfuhr ich viel über das Opfer Charlie, aber auch über die Verdächtigen und weitere Protagonisten. Die Geschichte wurde nämlich aus der Sicht vieler erzählt.
In der ersten Hälfte kam sie nur träge voran. Mir ging die Autorin zu sehr ins Detail, wodurch sich einige Kapitel ziemlich in die Länge zogen. Besonders das Privatleben einiger Figuren interessierte mich nicht wirklich. Vom Setting her merkt man, dass der Roman bereits 2006 geschrieben wurde, was mein Leseerlebnis jedoch nicht beeinflusste. Es war nicht schlimm, dass die Technik auf einem anderen Stand war. Im Mittelteil nahmen die Ermittlungen an Fahrt auf. Durch weitere Tote kam man auf weitere Spuren. Ein Spoiler? Nein. Schließlich heißt das Buch »Die Toten von Fleat House«. Ein gewisses Hin und Her, dass schwer zu durchschauen schien, aber eigentlich ganz einfach war, nahm die Spannung ein wenig heraus.
Die zweite Hälfte fand ich wesentlich besser und konnte auch mitfiebern. Bei einer Protagonistin hatte ich ein seltsames Gefühl, beachtete es jedoch nicht weiter. Erst später kam ich auf diesen Gedanken zurück – als es eigentlich schon zu spät war. Zuvor war Jazz gezwungen einen hefigen Rückschlag hinzunehmen. Auch hier trat ihr Privatleben massiv in den Vordergrund. Ich habe kein Problem damit, wenn Privates eingeflochten wird, doch lenkte es hier viel zu sehr von der Hauptstory ab. Man merkt, dass die Autorin normalerweise in einem anderen Genre schrieb und eben gerne Dramas einbaute. Die später entstehende Differenzen zwischen einiger Firguren hätten den Fall beinahe in die falsche Richtung gelenkt. Es war vorhersehbar, dass sowas passieren wird. Zum Glück blieb Jazz ihrer Hartnäckigkeit treu und fand schließlich die Wahrheit heraus. Ein Teil davon schaffte es sogar, mich doch noch zu überraschen.
Ich war ein klein wenig enttäuscht, dass es dann bei entscheidenden Szenen zu Zeitsprüngen kam. Denn ich hätte diese Momente am liebsten miterlebt. Für mich persönlich sind sie enorm wichtig für einen Krimi. Trotz der kleineren Kritikpunkte hatte ich ein gutes Hörerlebnis.
Meine Meinung zur Sprecherin:
Simone Kabst ist eine herausragende Sprecherin, die mit ihrer Stimme Spannung erzeugen kann. Sie half mir über die langatmigen Stellen hinauszukommen. Wenn ich diese selbst hätte lesen müssen, hätte ich es vermutlich nur mühsam geschafft. Trotzdem musste ich die Hörgeschwindigkeit schneller stellen, weil Frau Kabst mir zu langsam las.
Mein Fazit:
Lucindas erster und einziger Krimi beinhaltet klassische Elemente und ist ein Landkrimi, mit einem soliden Maß an Spannung. Einen halben Stern ziehe ich für die Szenen ab, die sich durch zu viele Details in die Länge zogen. Noch einen weiteren halben Stern musste ich abziehen, weil die Autorin das Privatleben verschiedner Protagonisten teilweise zu stark in den Vordergrund stellte. Ich wollte ermitteln und mich nicht so intensiv damit beschäftigen bzw. fast darin verlieren. Trotzdem fand ich die Ermittlungen und vor allem Jazz‘ Spürsinn richtig gut. Sie ging jeder Spur akribisch nach, obwohl sie eine lange Weile im Trüben fischte. In der zweiten Hälfte gelangten wir nach einigem Hin und Her auf die richtige Spur. Dabei erlebte ich doch noch eine Überraschung. Die kleinen Zeitsprünge am Ende mochte ich nicht wirklich, dennoch war es ein Abschluss der ganz okay war.
Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!
Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!