Empfehlenswertes Buch zum Thema
Ein grundsolides, durchaus auch informatives Werk der deutschen Fridays for Future-Aktivistin Luisa Neubauer und des Politökonomen Alexander Repenning. Den "jungen Leuten" werden ja oft mangelnde Kenntnisse, ...
Ein grundsolides, durchaus auch informatives Werk der deutschen Fridays for Future-Aktivistin Luisa Neubauer und des Politökonomen Alexander Repenning. Den "jungen Leuten" werden ja oft mangelnde Kenntnisse, blinder Aktionismus und/oder übereifrige Panikmache vorgeworfen. Mit diesem Buch beweisen sie, dass sie sehr wohl wissen, wovon sie sprechen, warum sie das tun und was sie fordern (und warum).
Es versteht sich dabei fast schon von selbst, dass dies kein Buch ist, das individuelle Tipps zu einem nachhaltigeren Leben auflistet. Das kann es und will es auch gar nicht. Denn natürlich trägt auch dieses Buch die eindeutige Botschaft: Die Taten und Verhaltensweisen jedes Individuums in allen Ehren, solange sie keine größere Bewegung auslösen, muss viel "weiter oben" angesetzt werden - hier sind sich die meisten AutorInnen der Bewegung/Thematik (zumindest die, die ich bisher dazu gelesen habe) ja ziemlich einig.
Die AutorInnen erklären vielmehr ihre allgemeine als auch sehr persönliche Motivation zu ihrem Engagement in der Klimakrise. Sie zeigen die verschiedenen Facetten der Krise auf: Warum sie nicht nur "allgemein scheiße" ist, sondern, warum sie von der globalen Ungerechtigkeit nur noch weiter befeuert wird und sie gleichzeitig vorantreibt, inwiefern der Kapitalismus dem Ganzen Vorschub leistet, wie es mit der "Generationenverantwortung" aussieht und warum es so schwer fällt, gegen all das anzugehen.
Auch die Leidenschaft der AutorInnen sticht hervor - vor allen in den hinteren Kapiteln, die sich hauptsächlich mit der Mobilisierung (von sich selbst und anderen) beschäftigt und motivierende Aufrufe, Tipps und konkrete Vorschläge bietet.
Grundsätzlich kann man also sagen, dass das Buch eine gute Übersicht zur Faktenlage und eine ebensolche Basis für weitere Diskussionen bietet. Allerdings hatte das Werk für mich auch seine Längen - hier und da fand ich es auf der persönlichen Ebene doch zu ausschweifend. Natürlich ist es eine interessante Info, was die AutorInnen persönlich bewegt, und ich verstehe auch, dass sie sich so einiges vielleicht auch einfach mal "von der Seele schreiben" wollten - gerade Luisa Neubauer musste sich ja hier und da so einiges anhören. Mir persönlich wurde es dann an einigen Stellen aber doch zu viel. Nichtsdestotrotz ein empfehlenswertes Buch zum Thema.