Als Hallie Piper eines Morgens leise aus dem Hotelzimmer ihres One-Night-Stands schleicht, wird ihr eines klar: Es ist an der Zeit, endlich erwachsen zu werden. Die spontanen Abenteuer und die Unverbindlichkeit gehören der Vergangenheit an – Hallie will jetzt eine ernsthafte Beziehung. Und weil das in der heutigen Zeit am einfachsten über eine Dating-App funktioniert, entscheidet sie sich, genau das zu tun: sich anzumelden und aktiv nach der Liebe zu suchen.
Kaum hat sie ihr Profil erstellt, macht die App ihr einen überraschenden Vorschlag: Jack Marshall. Ausgerechnet Jack – der Mann, mit dem sie die besagte, wilde Nacht verbracht hat. Jack ist nicht nur unglaublich attraktiv und charmant, sondern hat auch diese seltene Fähigkeit, sie zum Lachen zu bringen. Doch Hallie ist fest entschlossen, sich nicht weiter auf ihn einzulassen. Schließlich hatte er sich erst kürzlich von seiner beinahe Verlobten getrennt, als sie sich auf ihre leidenschaftliche Begegnung eingelassen hatten. Ein klares Zeichen, dass er nicht der Richtige für sie sein kann. Also entscheidet Hallie, ihm über die App eine klare Abfuhr zu erteilen.
Doch damit ist die Geschichte zwischen den beiden nicht vorbei. Statt sich einfach aus den Augen zu verlieren, entwickeln Hallie und Jack eine unerwartete Freundschaft. Ihre Chemie ist unbestreitbar, und sie genießen ihre Zeit zusammen – allerdings in einem rein platonischen Rahmen. Um die Situation aufzulockern, schließen sie schließlich eine humorvolle Wette ab: Wer von ihnen zuerst die wahre Liebe findet, gewinnt. Beide machen sich also auf die Suche nach dem jeweiligen Traumpartner, doch es dauert nicht lange, bis sich herausstellt, dass sie viel lieber Zeit miteinander verbringen, anstatt sich mit anderen zu treffen.
Je mehr sie sich in ihrer scheinbar unschuldigen Freundschaft verlieren, desto deutlicher wird, dass sie vielleicht genau das gefunden haben, wonach sie suchen – ohne es selbst zu bemerken. Die Frage bleibt: Werden sie den Mut haben, sich das einzugestehen, oder lassen sie sich weiterhin von ihrer Wette ablenken?
Im Großen und Ganzen fand ich die Geschichte ganz nett, aber sie hat mich leider nicht vollständig überzeugt. Vieles wirkte sehr in die Länge gezogen, und das ständige Zurückdenken der beiden Protagonisten an ihre gemeinsame Nacht des One-Night-Stands wurde mit der Zeit etwas anstrengend. Es war, als ob die Handlung immer wieder auf diesen Punkt zurückfallen würde, anstatt sich weiterzuentwickeln. Diese ständigen Rückblenden oder Anspielungen auf ihre Nacht schienen oft die eigentliche Handlung zu unterbrechen, was den Lesefluss für mich gestört hat.
Ein weiterer Punkt, der für mich das Leseerlebnis getrübt hat, war die Tatsache, dass die Charaktere leider sehr durchschaubar und oberflächlich blieben. Es fehlte ihnen an Tiefe, was dazu führte, dass ihre Entscheidungen und ihr Verhalten oft vorhersehbar und wenig fesselnd wirkten. Ich hatte Schwierigkeiten, eine wirkliche Verbindung zu ihnen aufzubauen oder ihre Emotionen nachzuvollziehen. Das machte es mir schwer, wirklich mitzufiebern, weil alles so klischeehaft und eindimensional wirkte.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich andere Erwartungen an die Geschichte hatte, aber ich bin mir im Moment unsicher, ob ich der Autorin noch eine weitere Chance geben soll. Es gibt sicherlich Leser, denen der leichte, vorhersehbare Stil gefällt, aber für mich persönlich fehlte es an Spannung und emotionaler Tiefe. Es wäre durchaus möglich, dass ein weiteres Buch von ihr mich mehr überzeugen könnte, aber im Moment tendiere ich eher dazu, es erst einmal dabei zu belassen.