Cover-Bild In den Wald
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20,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 09.09.2024
  • ISBN: 9783518780503
Maddalena Vaglio Tanet

In den Wald

Roman | Was macht man mit einer vermissten Frau, die nicht gefunden werden will?
Annette Kopetzki (Übersetzer)

»Gleich mit dem ersten Satz hat uns Maddalena Vaglio Tanet gefangen – und dann entführt sie uns mit ihrer olivgrünen Sprache und erzählt mitreißend von der Tiefe der Ängste und der Weite des Herzens. Als seien Elena Ferrantes Heldinnen in das karge Norditalien gekommen, um sich zwischen zarten Sehnsüchten und herben Enttäuschungen am Ende doch selbst zu finden.« Florian Illies

Eines Morgens verschwindet die Lehrerin im Wald. Während das Klassenzimmer leer bleibt und ihre Verwandten Straßen und Bäche absuchen, scheint sie immer mehr mit der sie umgebenden Natur zu verschmelzen. Um sie herum streifen Keiler durch das Unterholz, über den Wipfeln der Birken erklingt der Gesang wilder Vögel. Immer tiefer versinkt sie in einer Decke von Moos und Erinnerungen – sie muss um alles in der Welt den tragischen Tod ihrer Lieblingsschülerin vergessen, der sie in den Wald trieb.
Hinter den geschlossenen Fensterläden und in den Straßen des piemontesischen Ortes Biella ist man unterdessen ratlos: Was ist mit Silvia geschehen? Und wer ist sie wirklich? Die gutmütige Lehrerin, für die sie alle halten, oder doch eine Außenseiterin, die etwas zu verbergen hat? Als ein Junge aus der Schule bei einem Streifzug durch den Wald auf die Lehrerin stößt, scheint die Suche ein Ende zu nehmen. Aber was macht man mit einer vermissten Frau, die nicht gefunden werden will?

In den Wald ist ein schillernder Roman über unausgesprochene Wahrheiten. Mit perfekt kalibrierter Spannung erzählt Maddalena Vaglio Tanet von dem Kampf einer Frau gegen ihre Geister – und von einem Wald, der Phantasmen heraufbeschwört und Wunden heilt.

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2024

Rückzug aus dem Leben

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Eines Tages verschwand Silvia spurlos, nachdem sie in die Zeitung geschaut hatte. Darin war vom Tod ihrer Schülerin Giovanna zu lesen. Mit knapp zwölf Jahren war die vom Leben in der Pubertät überfordert ...

Eines Tages verschwand Silvia spurlos, nachdem sie in die Zeitung geschaut hatte. Darin war vom Tod ihrer Schülerin Giovanna zu lesen. Mit knapp zwölf Jahren war die vom Leben in der Pubertät überfordert gewesen.
„Giovanna fühlte sich, als hätte sie jemand reingelegt. Sie hatte nicht absichtlich angefangen zu wachsen; getrieben, versuchte sie, sich im Gleichgewicht zu halten, es war nicht ihre Schuld, wenn sie stolperte. An einem Tag steckte sie sich eine Kippe in den Mund, am nächsten fügte sie sich folgsam dem Nachhilfeunterricht der Lehrerin“ (Seite 41)
Silvia hatte sich dem Mädchen besonders angenommen, fühlte sich jetzt jedoch schuldig. Während die Menschen aus ihrem Heimatdorf sie erfolglos suchten,
„tat sie gar nichts, sie blieb sogar völlig reglos, sie verwandelte sich langsam in eine Pflanze, ein Stück Wald.“ (Seite 107)
Als Martino, ein aus Turin zugezogener Junge sie zufällig fand, bat sie ihn, nichts zu verraten und brachte ihn damit in schwere Gewissenskonflikte.


Der Blick ins Innenleben der Protagonisten ist die Stärke dieses ungewöhnlichen, in Piemont spielenden Debüts. Wie die Autorin am Ende anmerkt, hat sie sich von realen Geschehnissen inspirieren lassen.

Für mich war es ein ungewohntes Leseerlebnis. Die kurzen Kapitel erleichterten und erschwerten das Lesen gleichzeitig, da sie mich jedes mal in andere Situationen warfen. Doch ebenso schnell stellte sich die neuerliche Orientierung wieder ein. Die bildhafte Sprache ließ mich die Gefühle der Personen nachvollziehen und baute gleichzeitig eine diffuse Spannung auf, die es mir schwer machte, das Buch zur Seite zu legen.

Fazit: Ein Buch, das einen guten Einblick in die Köpfe von Menschen gibt, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind und Familienbeziehungen beleuchtet. Für Leser, die neben der Natur eine poetische Sprache lieben!

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Traurige Seiten

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Ich liebe es „verrückte“ und außergewöhnliche Bücher zu lesen! Bücher deren Geschichten nicht abzusehen sind und die man am Ende weg legt und einfach über den gelesenen Inhalt staunt! In den Wald war für ...

Ich liebe es „verrückte“ und außergewöhnliche Bücher zu lesen! Bücher deren Geschichten nicht abzusehen sind und die man am Ende weg legt und einfach über den gelesenen Inhalt staunt! In den Wald war für mich gleich ein außergewöhnliches Buch! Auf den Inhalt war ich sehr gespannt!



Silvia ist alleinstehend und kinderlos! Ihre Eltern sind früh gestorben und sie ist in einem Internat mit Nonnen aufgewachsen. Keine schöne Kindheit liegt hinter ihr! In ihrem Beruf als Lehrerin geht sie allerdings voll auf! Bis zu einem schrecklichen Tag! Ein Mädchen aus ihrer Klasse wird Tod aufgefunden! Die Welt bricht über Silvia ein und sie flüchtet! Flüchte in den Wald! Einen Wald der vergessen soll!



Das war seid Langen mal wieder ein Buch das mich rätselnd zurück lässt! Generell finde ich das Buch und die Idee super! Eine sehr spannende Idee! Leider hat mich nur die Umsetzung nicht so wirklich abholen können. Ich muss sagen das ich es super spannend fand das die Autorin die Geschichte auf Basis einen wahren Geschichte geschrieben hat! Die Lehrerin hat wirklich gegeben und sie sich wirklich in den Wald geflüchtet. Was dort allerdings geschehen ist ist unklar. Die Autorin hat versucht diese Lüke zu füllen. Generell liest sich das Buch flüssig. Aber ich hab einfach was anderes erwartet! Mehr Wald! Im ganzen Buch spielt die Lehrerin fast schon die kleinste Rolle! Es gibt Affären, Krankheiten, Probleme und alles was zum Leben dazugehört. Aber Silvia kommt zu kurz! Die Nebengeschichte mit den Jungs im Wald ( und der Meerjungfrau am Baum) beispielsweise fand ich echt absurd. Die Idee das jemand vor eigenen Ängsten und Dämonen flüchtet und Trost im Wald sucht war super! Aber die Umsetzung hat mir nicht gefallen! Die verschwundene ist ja hauptsächlich in einer Hütte. Aber ich dachte es gibt grundsätzlich mehr Interaktion zwischen der Lehrerin und dem Wald. Die angesprochenen Themen im Buch sind tiefgründig und wichtig, aber leider hat mir das Buch nicht zu 100% zugesagt.

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