Spannendes Finale
Es ist schon ein ganzes Weilchen her, dass ich die beiden Vorgänger gelesen habe und ehrlich gesagt hatte ich schon erwartet, dass ich mich schwer damit tun würde, wieder in die Handlung reinzufinden. ...
Es ist schon ein ganzes Weilchen her, dass ich die beiden Vorgänger gelesen habe und ehrlich gesagt hatte ich schon erwartet, dass ich mich schwer damit tun würde, wieder in die Handlung reinzufinden. Was aber nicht der Fall gewesen ist ... sicher an viele Handlungspunkte konnte ich mich aus Band 2 nicht erinnern und es erfolgt auch kein Rückblick. Aber irgendwie habe ich es auch nicht für nötig befunden und konnte der Geschichte auch so problemlos folgen. Einige Punkte wurden im Verlauf nochmal aufgegriffen, sodass sich auch die Erinnerungen wieder eingestellt haben.
Der Start in den finalen Band ist mir dennoch nicht ganz so leicht gefallen, was auch der einzige Kritikpunkt an der Geschichte ist. Ich hab sehr lange gebraucht, mich wieder an den Schreibstil der Autorin zu gewöhnen. Er ist unglaublich verschachtelt, was zwar irgendwie zur Geschichte passt, aber für den Anfang doch recht anstrengend ist. Erst ab der Hälfte des Buches hat sich ein flüssigerer Lesefluss eingestellt, da waren die Seiten dann aber auch recht schnell weggelesen. Aber bis dahin fand ich es stellenweise ein wenig anstrengend und man musste sich manchmal arg konzentrieren.
Die Handlung der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen, wenn ich auch ein wenig das Gefühl hatte, dass man es kürzer fassen könnte. Was aber weniger an der Handlung an sich, sondern eher an den ausschmückenden und verschachtelten Worten lag. Die Handlung hat mir nämlich richtig gut gefallen. Sie hatte einige spannende Wendepunkte und man wusste nie so richtig, was einen als nächstes erwarten wird. Spannung gabs vor allem auch dadurch, dass die Handlung aus 4 Sichten (Tymur, Kevron, Lorcan, Enidin) erzählt wird und man so zwar viele Einblicke bekommen konnte, aber eben auch nicht alle. Ab der Mitte nimmt die Handlung richtig Fahrt auf, weil viele Dinge plötzlich sehr schnell greifbar werden und man eine Ahnung bekommt, wohin uns die Geschichte noch führen wird. Sehr viel mehr wissen wir aber nicht und das Ende hatte noch so einige Überraschungen im petto.
Die Protagonisten haben mich alle auf ihre Art überzeugen können. Lorcan war mir wohl der liebste und ich fand seine Entwicklung sehr spannend. Kevron hat mich öfter zum Schmunzeln und Kopfschütteln gebracht, dennoch mochte ich ihn sehr gerne. Bei ihm konnte man am besten merken, wie man über seinen Schatten hinausspringt. Enidin empfand ich immer als etwas zurückhaltend, aber zum Ende hat sie sich richtig gut entwickelt und interessante Entscheidungen getroffen. Und Tymur ... bei dem wusste man wohl am wenigsten, was man von ihm halten sollte. Was ihn einerseits nervtötend, aber auch spannend gemacht hat. Bei ihm hab ich immer mit allem gerechnet und wurde trotzdem noch überrascht.
Auch die Nebencharaktere fand ich spannend. Zu ihnen hätte ich mir an manchen Stellen fast noch ein paar Informationen mehr gewünscht, aber sie waren eben nicht die Protagonisten. Da geht dann doch einfach die Neugierde mit mir durch.
Das Ende der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen, wenn ich mir den Ausgang für den ein oder anderen Charakter vielleicht anders gewünscht hätte. Aber so, wie es war, fand ich es wirklich gut gemacht. Auch die Blicke in die Zukunft, die man noch erhält - wobei es da für meinen Geschmack auch gerne noch mehr hätte geben können. Sowohl von den (Neben-)Charakteren als auch von den Entwicklungen in Neraval selbst. Aber man kann nicht alles haben^^
Mein Fazit
Der finale Band rund um die Neraval-Sage und ihre Dämonen konnte mich mit einer spannenden und überraschenden Handlung fesseln. Der Einstieg ist mir durch den relativ verschachtelten Schreibstil ein bisschen schwer gefallen, der Lesefluss hat sich erst später eingestellt. Aber die Handlung konnte mich absolut fesseln und gleiches gilt für die Charaktere, so unterschiedlich sie alle auch waren. Und weil man bei manchen eben nicht wusste, was sie eigentlich im Schilde führen. Das Ende fand ich sehr passend gewählt, wenn ich mir persönlich auch für den ein oder anderen was anderes gewünscht hätte.