Für meinen Geschmack viel zu wenig Emotionen
Ich bin leider enttäuscht. Die Handlung - Emma zieht nach dem tragischen Unfall ihrer Mutter zu ihrem fremden Onkel nach Schottland und trifft dort Calum, dem sie trotz Desinteresse seinerseits, von Anfang ...
Ich bin leider enttäuscht. Die Handlung - Emma zieht nach dem tragischen Unfall ihrer Mutter zu ihrem fremden Onkel nach Schottland und trifft dort Calum, dem sie trotz Desinteresse seinerseits, von Anfang an verfallen ist - verspricht Großes und sowohl der Klappentext als auch das Cover haben es mir angetan. Deshalb bin ich mit hohen Erwartungen in die Geschichte gegangen, welche jedoch leider nicht erfüllt wurden.
Es handelt sich hier angesichts der Schreibweise eher um ein Sachbuch als um einen Fantasyroman. Alle Geschehnisse werden nur oberflächlich beschrieben und die körperliche Reaktion von Emma, welche auf Calums Blicke, Äußerungen und Berührungen folgt, wird auch kurz in einem Satz angeschnitten. Man merkt, dass Emma in ihn verliebt ist, aber über die Gefühle die er, oder auch zu Anfang der Tod ihrer Mutter, in ihr auslöst, wird der Leser im Dunkeln gelassen. Beim Tod ihrer Mutter dachte ich erst, Emma sei in eine Art Schockstarre gefallen und fühlt deshalb nichts, aber selbst nachdem sie sich offensichtlich in Calum verliebt hat, wird trotzdem kein Wort darüber geschrieben. Es sind einfach viele Hauptsätze aneinandergereiht, die beschreiben was passiert. Viel Dialog, dafür kaum innerer Monolog.
Die Auflösung von Calums Geheimnis wird mehr oder weniger auf einer Seite beschrieben, er sagt nur wenige Sätze dazu, und außer, dass Emma sich daran erinnert, davon schon mal von ihrer Mutter gehört zu haben, wird nicht viel über ihre Reaktion darauf gesprochen.
Ich konnte das ganze Buch über keine Beziehung zu den Figuren aufbauen, auch wenn Calum dafür mit seinen strahlend blauen Augen und der Unerreichbarkeit definitiv Potential gehabt hätte. Ich war nicht überrascht oder interessiert, nachdem das Geheimnis gelüftet wurde. Calum hat nur gesagt was er ist und erst später, was seine Art ausmacht, etc.. Trotzdem habe ich nicht ein Hauch von Neugierde, Unbehagen oder irgendwelche Emotionen außer Sehnsucht und ein wenig Trauer auf Emmas Seite gemerkt, mir waren das einfach zu wenig Emotionen. Irgendwann hatte ich außerdem das Gefühl etwas verpasst zu haben, da die beiden sich auf einmal so geliebt haben, dass sie nicht ohne einander leben können und sie die Welt füreinander sind. Ich habe aber nichts davon mitbekommen, wie das passiert ist. Vielleicht auch deswegen, weil die ersten heimlichen Treffen bei Calum übersprungen wurden und man so auch wenig über die Bindung der beiden erfahren hat.
Ich musste mich durchs Buch quälen und mich zusammenreißen, nicht frühzeitig abzubrechen. Ich war aber trotzdem froh es durchgelesen zu haben, da am Ende doch nochmal Einiges bezüglich der Shellycoates erklärt wurde. Aber auch das Ende hat mich nicht gepackt, ich habe bis zur letzten Seite keine Bindung zu Emma oder Calum aufbauen können und ich habe keine Lust auf den zweiten Teil bekommen. Deshalb endet die Reihe für mich leider hier. Ich finde es sehr schade, aber der Schreibstil entspricht einfach nicht meinem Geschmack. Die Handlung war trotzdem gelungen, jedoch hätte ich mir mehr Details gewünscht.