Cover-Bild Der Werwolf von Münster
Band 1 der Reihe "Geheimpolizist Maler"
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 05.03.2014
  • ISBN: 9783839242780
Maria Rhein, Dieter Beckmann

Der Werwolf von Münster

Historischer Kriminalroman
1874: Das katholische, vom Kulturkampf zerrissene Münster wird Schauplatz bestialischer Morde. Die preußische Geheimpolizei wittert ihre Chance, den seit Langem verhassten Bischof Brinkmann loszuwerden, da die Verbrechen einen religiösen Hintergrund haben. Der in Münster geborene Geheimpolizist Heinrich Maler wird in seine Heimatstadt zurückgeschickt, um Beweise für eine Beteiligung Brinkmanns „zu finden“. Die Spuren führen zu einer spiritistischen Gesellschaft. Während die preußische Regierung sich einen erbitterten Kampf mit der Kirche liefert, gerät Maler schließlich selbst ins Visier des Serienmörders.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

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Bereits beim Cover zeigt sich ganz deutlich, um welches Genre es sich handelt. Die Herrschaften, Gelehrte, die in der Stube philosophieren, über einen Fall sprechen oder über Politik sprechen. So zumindest, ...

Bereits beim Cover zeigt sich ganz deutlich, um welches Genre es sich handelt. Die Herrschaften, Gelehrte, die in der Stube philosophieren, über einen Fall sprechen oder über Politik sprechen. So zumindest, könnte ich es mir vorstellen.

Aber was hat es mit dem Titel auf sich. Um meine Neugier zu befriedigen gibt es nur eines.... lesen!


Mehrfach liest man, dass der erste Satz eines Buches sehr entscheidend darüber ist, ob der Leser neugierig bleibt oder bereits dazu neigt, das Buch zur Seite zu legen. Aus diesem Grund möchte ich euch den ersten Satz nicht verheimlichen: "Lupus lächelte und sein Blick folgte den weissgrauen Nebelschwaden, die langsam über die Felder und Wiesen krochen."

Hm...klingt doch sehr interessant, oder? Ich wollte auf jeden Fall mehr wissen.


Schon nach den ersten Zeilen war ich mitten im Fall. [Achtung ab hier Spoilergefahr] Heinrich Mahler, ein Polizist der sich nicht immer an seine Vorschriften hält, wird nach einer Rangelei mit seinem Vorgesetzten, strafversetzt und erhält den Auftrag, die Gelsenkirchener Bergleute auszuhorchen, da man sich vor den Sozialisten fürchtet. Sie könnten das komplette System über den Haufen werfen. Jedoch trifft er unter Tage nur auf Kumpel, die sich für ein paar Groschen fast zu Tode schuften. Da erscheint eines Tages sein Polizeikollege und überbringt ihm einen neuen Auftrag. Bischof Brinkmann aus Münster, sei in der letzten Zeit immer auffälliger, da er sich nicht mehr an die Ordnung des Deutschen Kaiserreiches hielt. Das brisante an der Sache war jedoch, dass Mahlers Vater und der Bischof befreundet sind. Heinrich zögert nicht lange und macht sich auf die Reise. In Münster angekommen wird er von Jolmes Winternacht, dem Kutscher willkommen geheißen. Seine Mutter soll Heinrich den Haushalt führen und er würde ihm ansonsten zu Dienste stehen. Der ganze Krimi nimmt erst richtig an Fahrt auf, als Maler zu einer weiblichen Leiche gerufen wird, die in der Nähe der Kirche aufgefunden wurde. In der Hand hält sie einen Zettel mit einer Botschaft aus der Offenbarung. Was hat das alles zu bedeuten? Und wer oder was hat sie so zugerichtet? Maler beginnt zu ermitteln.


Nun aber genug zum Inhalt und mehr zur Bewertung,

Ich muss gestehen, dass ich anfangs etwas Schwierigkeiten hatte, mich in die Geschichte einzubinden. Dieses Problem hatte ich aber bereits nach 4 Seiten gelöst und ich war mittendrin. Aber leider nur kurzzeitig. Irgendwie haben mich die kriminalistische Ermittlungen einfach nicht überzeugt. Einen Spannungsbogen konnte ich leider nicht feststellen.

Sätze wurden künstlich in die Länge gezogen, so dass die Einfachheit, die Lockerheit des Lesens getrübt wurde.


Sehr gut hat mir hingegen die Szene mit der Seance gefallen. Ich habe selbst etwas mitgefiebert und war über die Worte des Geisterwesens auch erfreut, um dann aber sofort zu erschrecken. "Liebe ... und Tod".

Ich konnte förmlich das Knistern spüren, das nun im Raum lag. Beinahe schon etwas unheimlich, aber sehr gut beschrieben.


Dennoch blieben die Personen für mich stets farblos und nicht eingängig.


Abschließend kann ich sagen, dass ich mir bei dem Titel etwas mehr Spannung erhofft hatte. Die Charaktere des Heinrich Maler konnte mich nicht erreichen, lediglich Jolmes fand ich sehr interessant. Gerne hätte ich ihn als Hauptprotagonisten gesehen, da er etwas mehr Pepp in die ganze Geschichte gebracht hatte.

Die Sexszene fand ich für diesen Krimi sehr unpassend.

Aufgrund der genannten Punkte kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Werwolf von Münster

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Heinrich Maler bekommt von der Geheimpolizei den Auftrag als Kommissar nach Münster zu gehen. Der Posten als Kommissar ist allerdings ein Vorwand, den seine wirkliche Aufgabe ist es, den Bischof Brinkmann, ...

Heinrich Maler bekommt von der Geheimpolizei den Auftrag als Kommissar nach Münster zu gehen. Der Posten als Kommissar ist allerdings ein Vorwand, den seine wirkliche Aufgabe ist es, den Bischof Brinkmann, einen Freund seines Vaters, auszuspionieren. Doch in Münster ist ein Mörder unterwegs. Man redet darüber, dass ein Werwolf das Mädchen getötet hat. Einige Zeit vorher kam schon die Hebamme Anna gerade noch so mit dem Leben davon.
Bei seinen Ermittlungen trifft Maler die schöne Witwe Katharina, die in seltsamen Kreisen unterwegs ist. Maler verliebt sich Hals über Kopf in sie.
Der historische Krimi lässt sich sehr flüssig lesen. Er spielt in einer interessanten Zeit. Bismarck hat etwas gegen die Macht der katholischen Kirche und daher will man in Berlin dem Bischof von Münster gerne etwas in die Schuhe schieben. Aber Heinrich Maler ist mehr mit dem Kriminalfall beschäftigt als mit der Observierung des Bischofs, den er sehr sympathisch findet. Maler ist in impulsiver Mensch, der sich bei seinen Vorgesetzten dadurch unbeliebt gemacht hat. Aber er ist auch sympathisch. Katharina ist eine selbstbewusste Frau, die Interesse am Spiritismus hat. Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich sehr schnell und die Sexszenen hätten nicht unbedingt sein müssen.
Unterstützung findet Maler bei dem Kutscher Jolmes, der pfiffig und sympathisch ist, aber etwas blass blieb. Weil er hinkt, hat er keine Chance im Polizeidienst.
Recht schnell weiß man als Leser, wohin die Geschichte führen wird, denn auch die Gedankengänge des Täters werden zwischendurch immer wieder mitgeteilt. Das Ende kommt mir dann ein wenig abrupt.
Ein unterhaltsamer historischer Krimi.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt

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1874: In Münster geht ein Serienmörder um, der sich womöglich in göttlichem Auftrag wähnt, denn bei den Leichen findet die Polizei Bibelseiten. Heinrich Maler, von der Geheimpolizei eigentlich nach Münster ...

1874: In Münster geht ein Serienmörder um, der sich womöglich in göttlichem Auftrag wähnt, denn bei den Leichen findet die Polizei Bibelseiten. Heinrich Maler, von der Geheimpolizei eigentlich nach Münster entsandt um Bischof Brinkmann im Auge zu behalten, wird der Fall übertragen.

Der Roman startet interessant, schon im Prolog lernt man den Täter kennen, natürlich ohne seine Identität erahnen zu können, er nennt sich – zunächst – Lupus und mordet im Wolfspelz. Immer wieder während des Romans wird man ihm begegnen und an seinen Gedanken teilhaben können. Die Frage, wer sich dahinter verbirgt, bietet die Möglichkeit zum Miträtseln.

Gelungen ist die Verknüpfung der Charaktere mit dem (nicht nur) politischen historischen Hintergrund, Bismarcks Streit mit der katholischen Kirche, die ihm zu mächtig ist, findet sich in Heinrichs Auftrag wieder und ist gerade im katholischen Münster von Belang, weiterhin ist der, zur damaligen Zeit sehr moderne, Spiritismus Thema. Mir persönlich kamen diese Dinge dennoch etwas zu kurz, ich hätte mir, zumindest im Nachwort, eine kritischere Auseinandersetzung damit gewünscht. Vielleicht wäre ein Roman nur mit dieser Thematik, ohne den Kriminalfall, ergiebiger gewesen. So wurde ich aber immerhin dazu angeregt, selbst weiter in die Thematik einzudringen.

Der Kriminalfall hat mich letztlich enttäuscht. Zu wenig wird mir ermittelt, zu viel geht es mir um persönliche Belange der Protagonisten, zu denen neben Heinrich Maler auch Katharina Kaufmann gehört, deren Schwester das erste Opfer des Mörders ist und die sich dem Spiritismus sehr verbunden fühlt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Beziehung, die über Freundschaft hinausgeht. Leider haben es die Autoren für nötig befunden, erotische Szenen in den Roman einzufügen, die ich – vor allem derart explizit, in einem historischen Roman nicht nur völlig unpassend finde, die meiner Meinung nach auch recht unglaubwürdig wirken. Die Beziehung entwickelt sich einfach zu schnell.

Auch die Auflösung kommt zu plötzlich, ich hatte zwar diese Person bereits verdächtigt, aber auch hier spielt mehr der Zufall als tatsächliche Ermittlung eine Rolle, der Geistesblitz Malers, der zur Überführung führt, erscheint mir ebenfalls unglaubwürdig. Auch hatte ich gehofft, dass hinter der Motivation des Täters mehr stecken würde.

Insgesamt ist, glaube ich, zu viel in die Geschichte gepresst, so dass nichts davon letztlich zufriedenstellend ausgearbeitet wird. Der Roman lässt sich zwar zügig lesen, es fehlt ihm aber an Spannung, ich habe kaum einmal unbedingt wissen wollen, wie es weitergeht oder bin gar atemlos durch die Seiten geflogen.

Das bereits angesprochene Nachwort ist in meinen Augen wenig ergiebig, weitere Bonusinhalte gibt es nicht.

Insgesamt hat mir der Roman während des Lesens immer weniger gefallen. Schien mir zunächst die Thematik und der Fall noch sehr interessant, verliert er im Laufe des Geschehens in meinen Augen immer mehr, zu viel wird angerissen, zu wenig ordentlich ausgearbeitet, die persönlichen Probleme stehen im Vordergrund, der Kriminalfall entwickelt sich wenig spannend und zunehmend uninteressant, die Auflösung enttäuscht. Der historische Hintergrund allerdings ist interessant und hat dazu beigetragen, mein Wissen zu erweitern. Ein zweiter Roman mit Heinrich Maler ist angekündigt, ich werde ihn allerdings nicht lesen. Von mir erhält der Roman knappe 3 Sterne, empfehlen möchte ich ihn nicht.