Cover-Bild Sonnenkönige
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Kremayr & Scheriau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 12.03.2018
  • ISBN: 9783218011020
Marianne Jungmaier

Sonnenkönige

Aidan ist ein Getriebener. Zusammen mit seinen Freunden verliert er sich in Drogen, Fetisch und Partys – immer auf der Suche nach Ekstase, nach Freiheit, nach sich selbst. Doch Aidan ist auch ein Träumer. Im Keller seines Wohnhauses baut er seit Monaten an einem Drachen aus Holz, den er bei Favilla, einem Festival in der Wüste Nevadas, verbrennen will. Als sich unerwartet neue Türen öffnen – eine Festanstellung im Verlagshaus, eine Zusage für sein Drachenprojekt in Favilla – verebbt Aidans Beziehung zu Hannah. Und als er auch noch Bill begegnet, zu dem er sich magisch hingezogen fühlt, muss er Stellung beziehen.

Marianne Jungmaier zeigt in ihrem Roman eine neue literarische Facette und taucht in eine bunte Welt der Illusionen und Träume ein. Zwischen Zuständen des Rauschs und den Rhythmen elektronischer Musik dringen aber auch die leisen Töne durch – jene der Verlorenen, die nach ihrer Mitte suchen.

"Über uns, in den Ästen, flimmerten Kreise und Ellipsen, rot und violett, glänzten silbern und golden, schwebten nach oben und verschwanden im Nachthimmel."

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

Momentaufnahme: Leben in schillerndem Rauch

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Aidan ist auf der Suche inmitten aller Freiheiten Berlins. Zusammen mit seiner Freundin Hannah, Mitbewohnerin Sam und dessen Freundin Cherry taucht er immer wieder ein: in Partys, Fetisch, Sex und in den ...

Aidan ist auf der Suche inmitten aller Freiheiten Berlins. Zusammen mit seiner Freundin Hannah, Mitbewohnerin Sam und dessen Freundin Cherry taucht er immer wieder ein: in Partys, Fetisch, Sex und in den Drogenrausch. Doch daneben hat er Ziele und Träume. Auf dem großen Festival Favilla, das in der Wüste Nevadas stattfindet, will er einen Drachen anzünden lassen, den er voller Mühe und Begeisterung baut. Mit der Zusage für sein Projekt und einer Festanstellung im Verlag gerät seine Beziehung zu Hannah ins Wanken.

Marianne Jungmaier hat einen unglaublich schönen und mitreißenden Schreibstil. Er ist enerseits schnörkellos und schildernd, auf der anderen Seite mit der Liebe zum Detail und zur Wortkunst ausgestattet, mutet poetisch an. Es gelingt ihr, den Leser sofort in den Bann von Aidan und seinen Erlebnissen in seiner Clique zu ziehen. Die Begeisterung, das volle Engagement, mit dem sie sich in ihren Rausch und die schillernden Erfahrungen stürzen, ist auf jeder Seite spürbar. Dennoch wird schnell klar, dass trotz schillernder Farben und den buntesten Fantasien eine gewisse Melancholie mitschwingt. Die jungen Menschen bleiben einfach auf der Suche, sind Getriebene. Sie haben Vorstellungen vom Leben, wollen offene Beziehungen führen, das Leben und sich selbst spüren und stoßen dabei immer wieder an ihre Grenzen - trotz der großen Feiheit, die ihnen geboten wird.
"Sonnenkönige" ist kein Roman, der eine starke Entwicklung einer Geschichte oder einzelner Figuren schildert. Vielmehr bildet er eine Momentaufnahme ab von jungen Menschen, die sich begeistert ins Leben und in den Rausch stürzen und manchmal finden, was sie suchen.
Mich konnte der Roman überzeugen, mitnehmen und wundervolle Lesestunden bereiten! Vor allem liegt das an dem bildhaften Schreibstil, der in Kombination mit dem Inhalt die schillernde Atmosphäre schafft, die Marianne Jungmaier wohl transportieren wollte!

Veröffentlicht am 09.04.2018

Ein Leben im bunten Rausch

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Neben seinem Job in einer Online-Musikredaktion lebt Aidan Ignis ein Leben im Rausch. Zusammen mit seiner Freundin Hannah, mit Mitbewohnerin Sam und deren Freundin Cherry ist er selten nüchtern. Drogen, ...

Neben seinem Job in einer Online-Musikredaktion lebt Aidan Ignis ein Leben im Rausch. Zusammen mit seiner Freundin Hannah, mit Mitbewohnerin Sam und deren Freundin Cherry ist er selten nüchtern. Drogen, Alkohol, Zigaretten, Fetisch und wilde Partys bestimmen ihre Freizeit. Wenn er nicht gerade auf der Suche nach der nächsten Ekstase ist, hält sich Aidan gerne im Keller des Hauses auf. Sein Traum ist es, mit einem eigens dafür gebauten Holzdrachen zum Favilla-Festival in die Wüste Nevadas zu reisen, wo er das Konstrukt verbrennen will. Als er die Zusage für eine Festanstellung und für sein Kunstprojekt erhält, erfüllen sich seine Wünsche. Die Beziehung mit Hannah jedoch gerät ins Wanken, und dann taucht auch noch der attraktive Bill auf…

„Sonnenkönige“ ist ein Roman von Marianne Jungmaier.

Meine Meinung:
Das Buch besteht aus zwei Teilen, wovon der erste in Berlin und der zweite in den USA (San Francisco beziehungsweise Favilla) spielt. Erzählt wird aus der Sicht von Aidan in der Ich-Perspektive. Diesen Aufbau empfinde ich als gelungen.

Der Erzählstil ist ungewöhnlich und ein Highlight des Romans. Die Sprache ist einerseits recht schnörkellos, ruft andererseits aber tolle Bilder hervor und ist stellenweise sogar poetisch. Mit ihren detailreichen Schilderungen vermittelt die Autorin eine bunte, sehr intensive Atmosphäre, in die ich gerne eingetaucht bin. Immer wieder gibt es Verweise auf Musiktitel, Filme, andere Bücher und Kunstwerke. Besonders gut gefallen haben mir die eingestreuten Zitate aus Liedern von Depeche Mode.

Inhaltlich konnte mich der Roman dagegen weniger überzeugen. Aidan steht klar im Vordergrund der Geschichte. Durch die Ich-Perspektive fiel es mir nicht schwer, seine Sicht der Dinge zu erfahren. Insgesamt gelang es mir allerdings nicht so recht, einen Zugang zu ihm zu finden. Bis zum Schluss blieb mir seine Welt recht fern und es wird nicht so ganz deutlich, warum er weiterhin den Drogen und Partyexzessen frönt und an der Beziehung mit Hannah festhält, obwohl ihn sowohl seine Freundin als auch sein Lebensstil nicht glücklich zu machen scheinen. Eine echte Entwicklung ist nicht erkennbar. Auch Sam, Cherry, Bill und Hannah sind für mich nicht richtig greifbar, was auch daran liegen kann, dass sie recht eindimensional dargestellt werden.

Laut Klappentext soll es im Roman um die Suche nach sich selbst und nach Freiheit gehen. Eine klare Botschaft beziehungsweise Aussage habe ich bei der Lektüre allerdings vermisst. Inhaltlich wiederholt sich der Roman sehr stark. Vermutlich wollte die Autorin das Lebensgefühl einer ganzen Generation beschreiben. Dabei werden die Exzesse der Protagonisten jedoch für meinen Geschmack zu übertrieben, oberflächlich und unreflektiert dargestellt, so dass ich wenig aus der Geschichte ziehen konnte und mich ab einem gewissen Punkt an den Wiederholungen gestört habe. Dadurch konnte mich der Roman leider emotional nicht so sehr erreichen, wie ich es mir gewünscht hätte. Als Leserin blieb ich am Ende etwas ratlos und deprimiert zurück.

Das Hardcover ist sehr hochwertig gestaltet. Sowohl der Schutzumschlag als auch der Einband sind nicht nur hübsch, sondern passen auch inhaltlich sehr gut zur Geschichte. Der Titel ist prägnant und treffend gewählt.

Mein Fazit:
„Sonnenkönige“ von Marianne Jungmaier ist in sprachlicher Hinsicht eine außergewöhnliche und beeindruckende Lektüre. Inhaltlich bleibt der Roman allerdings hinter meinen Erwartungen zurück.