Cover-Bild Ostpreußen ist weit
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kellner Verlag
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 25.07.2023
  • ISBN: 9783956514302
Marianne Klitzka

Ostpreußen ist weit

Ein biografischer Roman über die Jahre 1937–1945
Eine wahre Familiengeschichte, verwoben mit einem dunklen Stück der Weltgeschichte

In dem beschaulichen Fischerdorf Neu-Passarge am Frischen Haff in Ostpreußen scheint 1937 die Welt noch in Ordnung, auch für Josef und Rosa Rückwardt mit den sechs Kindern. Josef ist Schiffer, sein Frachtkahn »Maria Regina« ist das größte Schiff des Dorfes, und es ermöglicht der Familie sogar, bis über das Kurische Haff zu reisen.
Besonders die jüngste Tochter Gertrud – fast zehnjährig – kann sich nicht vorstellen, dass sich jemals das enge, aber geordnete Leben im Dorf und in der Familie ändern könnte.
Aber der Krieg macht auch vor der östlichsten Provinz des Deutschen Reiches nicht Halt, obwohl die »große« Politik noch lange trügerisch weit weg erscheint. Als die Ereignisse schließlich bis über das Ortsschild und über die eigene Türschwelle kriechen, gerät die inzwischen siebzehnjährige Gertrud – wie alle anderen Familienmitglieder – in die verschiedenen Strudel des Krieges und der Auflösung der Heimat.
Und auch die »Maria Regina« wird mit hineingezogen…

Eine Geschichte über Krieg, Flucht und gekappte Träume, deren Bedeutung noch bis heute Wellen schlägt.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

"Im Strudel des Krieges"

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Marianne Klitzka erzählt die Geschichte ihrer Familie. Sie beginnt mit dem Jahr 1937, wo Josef und Rosa Rückwardt und ihre sechs Kinder in dem kleinen Fischerdorf Neu-Passarge in Ostpreußen leben. Josef ...

Marianne Klitzka erzählt die Geschichte ihrer Familie. Sie beginnt mit dem Jahr 1937, wo Josef und Rosa Rückwardt und ihre sechs Kinder in dem kleinen Fischerdorf Neu-Passarge in Ostpreußen leben. Josef ist Schiffer und besitzt mit der „Maria Regina“ das größte Schiff des Dorfes. Rosa und die Kinder bestellen den Garten und kümmern sich um das Vieh. Die Familie scheint nicht unvermögend zu sein, dennoch führen sie ein einfaches Leben. Niemand denkt daran, dass sich das Leben ändern könnte, denn Ostpreußen ist weit weg von der Reichshauptstadt Berlin.
Die Träume der Familie, insbesondere der Kinder werden durch den Krieg, der schließlich auch Ostpreußen erreicht, jäh zerstört.
Als sich die Situation zuspitzt, schicken die Eltern Rückwardt ihre Töchter zu Verwandten nach Kiel. Es ist schon fast zu spät, so dass die Mädchen auf sich gestellt sind. In fast letzter Sekunde entschließen sich auch Josef und Rosa, ihr Heimatdorf zu verlassen.

Marianne Klitzkas biografischer Roman erzählt detailliert die Geschehnisse in Neu-Passarge und auf der Flucht. Vor allem Mariannes Mutter Gertrud hat ihre Erinnerungen mit ihr geteilt, aber auch ihre Großmutter Rosa.

In einem gut lesbaren Schreibstil werden die Ereignisse vor und während des Krieges, vor allem aber die Flucht der Töchter und der Eltern mit ihrem Sohn Karl eindrucksvoll geschildert. Marianne Klitzka erwähnt grauenvolle Einzelheiten eher am Rand, aber jeder, der sich mit den Fluchtgeschichten, insbesondere der Menschen aus Ostpreußen auseinandergesetzt hat, liest das Grauen mit. Diese Geschichte steht stellvertretend für so viele andere Familien, die viel verloren haben und mit nichts anfangen mussten.

Eine Karte mit den für diesen Roman wichtigsten Orten verdeutlicht das Erzählte.

In ihrem Nachwort spricht die Autorin von ihrer Affinität zur ostpreußischen Landschaft, die auch ich verspürt habe, als ich die Geburtsstadt meiner Großmutter und das Umland besucht habe.

Viel wichtiger aber ist ein anderer Satz aus den Bemerkungen zur Entstehung des Buches. Mariannes Mutter Gertrud ist skeptisch, als ihre Tochter einen Teil des Romans präsentiert: „Ach, Kind, diese alten Geschichten.... will die jemand lesen?“

Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort: ja, die will man lesen, die muss man sogar lesen, vor allem, wenn sie so lebendig geschrieben sind wie in diesem Roman.

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Veröffentlicht am 11.10.2024

Sehr ergreifendes Epos

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Mein Fazit: Es ist Frühjahr 1937, Heinz Hoppe und seine Frau wählen Hitler, weil er ja in seinen Reden verspricht: "Es wird alles besser, alle Wähler bekommen Arbeit." Dass das nicht so ist, kann er zu ...

Mein Fazit: Es ist Frühjahr 1937, Heinz Hoppe und seine Frau wählen Hitler, weil er ja in seinen Reden verspricht: "Es wird alles besser, alle Wähler bekommen Arbeit." Dass das nicht so ist, kann er zu diesem Zeitpunkt nicht wissen. Rosa Rückwardt wird das erste Mal in ihrem Leben mit dem Wort" Juden" konfrontiert und ist völlig überfordert damit. "Was sind Juden?fragt sie und warum darf man bei ihnen nicht einkaufen? Das beschauliche Dorf wird bald in den Strudel des Krieges hineingezogen und die Dorfbewohner müssen um ihr Leben fürchten. Die menschlichen Schicksale berühren das Herz auf ergreifende Weise und machen einfach nur sprachlos. Was mussten diese Menschen erdulden und wie verändert der Krieg ihr Leben?

Eindrucksvoll bringt uns die Autorin diese schwere Zeit näher. Die Kriegswirren, der sinnlose Tod, Vertreibung aus der Heimat und der Verlust von Hab und Gut ist einfach nur traurig. Durch den bildhaften Schreibstil der Autorin, hat man das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Ein ganzes Dorf, das in die Kriegswirren gezogen wird, Angehörige verliert und um seine Kinder weint, die Angst vor den Russen - denn die Greueltaten erreichen auch das kleine Dorf … Diese Geschichte der Familie Rückwardt geht unter die Haut und ist keine einfache Lektüre! Ein sehr berührendes Epos über starke Charaktere und ein Eintauchen in die ostpreußische Landschaft. Mir sehr viel Gefühl und Herzblut geschrieben.

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