Cover-Bild Lady Churchill
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 15.04.2021
  • ISBN: 9783462053814
Marie Benedict

Lady Churchill

Marieke Heimburger (Übersetzer)

Die Geschichte einer klugen Frau, die das Weltgeschehen entscheidend prägte und doch eine Unbekannte blieb – Clementine Churchill.

Marie Benedict ist eine Meisterin darin, den vergessenen Frauen der Weltgeschichte endlich Leben einzuhauchen. Wie ist es nur möglich, dass wir nichts über die emanzipierte Frau an Winston Churchills Seite wissen? Vorhang auf für die bewundernswerte Clementine Churchill. Clementine und Winston Churchill fühlen sich sofort zueinander hingezogen, sind sie doch beide Kinder von unzulänglichen Müttern. Sie finden Sicherheit in ihrer Ehe und bekommen zusammen nicht nur fünf Kinder, sondern gestalten auch gemeinsam Winstons beispiellose Karriere. Cat und Pug, wie sie einander liebevoll nennen, meistern fast jede politische Krise gemeinsam, auch wenn Clementine ihren Mann hin und wieder vor wütenden Frauenrechtlerinnen oder Verehrerinnen retten muss. Die beiden sind ein wahres power couple, obwohl Clementine wegen ihres »unweiblichen« Charakters kritisiert wird. In der Tat stellt sie ihre Fähigkeiten als Mutter infrage, da sie weit mehr Leidenschaft für ihre Arbeit aufbringt als für die Kindererziehung. Winston Churchills Einsatz an der Front im Ersten Weltkrieg, der Tod der zweijährigen Tochter Marigold, Winstons Kampf gegen die Nazis und schließlich die triumphale Rückkehr ins Unterhaus bilden das Gerüst dieses Romans über eine außergewöhnliche Ehe, bei der mal wieder eine starke Frau hinter ihrem Mann steht und die Geschicke klug zu lenken weiß.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2021

Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau

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 Es heißt ja immer, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau stehe. Bei den Churchills traf das offenbar tatsächlich zu. Auch wenn Clementine Churchill, geborene Hozier, durchaus selbst mit ...

 Es heißt ja immer, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau stehe. Bei den Churchills traf das offenbar tatsächlich zu. Auch wenn Clementine Churchill, geborene Hozier, durchaus selbst mit den Anforderungen gehadert hat, die das Amt ihres Mannes und die Erziehung der Kinder mit sich brachte, so war sie eine der eher wenigen Frauen, die sich aktiv einbrachten und nicht nur schmückendes Beiwerk an der Seite ihres Ehegatten waren.

 

Bereits 1908, als Winston und sie heiraten, merkt Clementine, dass er von ihr nicht erwartet, das Heimchen am Herd zu geben, sondern ihn zu unterstützen und – was damals sehr ungewöhnlich war – ihn auch in politischen Fragen zu beraten. Winston ist ein Visionär, der sich nicht weniger auf die Fahnen geschrieben hat, als in die Geschichtsbücher einzugehen als großer Politiker. Deshalb erwartet er, dass seine Frau ihn dabei bedingungslos unterstützt.

 

Und das kommt ihrem Wesen zupass, denn Clementine ist eine tatkräftige Frau, die sich weder scheut ihre Meinung zu vertreten noch, mit den Waffen einer Frau zu agieren, um ihre Ziele zu erreichen.

 

Marie Benedict schreibt über Clementine Churchill aus der Ich-Perspektive. Damit sind die Leser*innen sehr nah dran an der Person und ihren Gedanken. Das ist bei einer Biografie grundsätzlich ein kluger Schachzug, allerdings war Clementine eine Art „Naturgewalt“, die sich nicht über mangelndes Selbstbewusstsein beklagen konnte – und so gerieten mir manche Gedanken, die sie in diesem Buch äußert, etwas zu selbstgefällig. Ich bekam den Eindruck, dass Clementine von sich glaubt, die einzige zu sein, die Winston Churchill auf der politischen Bühne in die richtige Richtung lenken kann und dass seine Karriere allein ihr Verdienst ist.

 

Sicherlich, Churchill scheint kein einfacher Charakter gewesen zu sein und erwartete das gleiche Arbeitspensum, das er sich auferlegte, auch von anderen. Da konnten nicht viele mithalten. Selbst Clementine bemerkt, dass sie sich ab und zu Auszeiten gönnen muss, um den Anforderungen gerecht werden zu können und baut diese dann auch konsequent in ihr Leben ein. Dennoch erschien sie mir in vielen Situationen etwas hochmütig und ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Frau hätte mögen können, wenn ich ihr tatsächlich einmal begegnet wäre. Ich ziehe meinen Hut vor der Leistung, die sie im Hintergrund des politischen Gefüges erbracht hat, wie sie unermüdlich für die Karriere ihres Mannes gekämpft hat – aber sie wird mir leider nicht als sympathisch in Erinnerung bleiben.

 

Ein wenig schade fand ich, dass das Buch mit dem Ende des 2. Weltkriegs relativ abrupt endet. Natürlich, es war der größte Verdienst von Winston und Clementine, diesen Frieden maßgeblich mitgestaltet und damit quasi die Welt gerettet zu haben. Es setzt auch grundsätzlich damit einen schönen Schlusspunkt unter den größten und anstrengendsten Kampf, den die beiden in der politischen Karriere Churchills ausfechten mussten. Dennoch hätte mich interessiert, wie ihr Leben danach weiter verlaufen ist – denn immerhin lebte sie danach noch mehr als 30 Jahre und ihr Mann noch 20. Leider findet sich dazu noch nicht einmal eine Erwähnung im Nachwort.

 

Insgesamt finde ich, dass dieses Buch einen wichtigen Beitrag leistet, um die Weltgeschichte differenzierter zu betrachten und auch die Menschen im Hintergrund großer Namen wahrzunehmen – denn in der Regel ist der Erfolg eines Einzelnen aufgebaut auf ein Netzwerk vieler, die ihn oder sie unterstützen. So auch bei den Churchills, die es zudem auch geschafft haben, durch alle Stürme des Lebens hindurch immer ein liebendes Paar zu bleiben. Ich möchte dieses Buch allen ans Herz legen, die sich für die Geschichte Europas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts interessieren.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Eine großartige Frau

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Ein großer Mann ist nur so groß wie die Frau die hinter ihm steht. Irgendwo wird dieser Satz oder ähnlich für bedeutende Persönlichkeiten verwendet. In meinen Augen bedeutet er rückhaltlose ...


Ein großer Mann ist nur so groß wie die Frau die hinter ihm steht. Irgendwo wird dieser Satz oder ähnlich für bedeutende Persönlichkeiten verwendet. In meinen Augen bedeutet er rückhaltlose Unterstützung und gleichzeitig gegenseitigen Respekt.
Genau so handelt Cl,ementine um ihrem Mann Sir Winston den Rücken frei zu halten. Er muss England durch den zweiten Weltkrieg führen, eine riesige Aufgabe. Sie ist die Frau an seiner Seite bzw. hinter ihm.
In diesem Buch wird dargestellt das sie nicht nur für sein leibliches Wohl gesorgt hat und das er einen Rückzugsort hatte. Sie war im Stillen eine Beraterin, jemand vor dem er ungeschminkt seine Gedanken ausbreiten konnte.
Sie war intelligent und selbstständig, durch eine unruhige Kindheit wusste sie wie man sich durchsetzt und auch wie man manchmal seine Umwelt manipuliert. Sie hatte feste Ansichten über das Frauenwahlrecht und soziale Reformen.
Wäre sie später geboren, hätte sie auch den Posten ihres Mannes ausfüllen können.
Genauso, mit viel Empathie hat die Autorin diese Frau dargestellt, sehr spannend war zu lesen wie sie in Zeiten die eigentlich nur Angst und Schrecken gebracht haben Mut und Zuversicht gezeigt hat.
Das vermittelt beim Lesen das Gefühl, ich möchte auch diese Stärke besitzen. Clementine Churchill wird in diesem Buch als ein erstrebenswertes Vorbild dargestellt.
Die Autorin hat eine Art dem Leser bedeutende Frauen der Geschichte nahe zu bringen, das ich mich über jedes neue Buch von ihr freue. Bei ihr gewinnen Frauen an Bedeutung die in ihrer Zeit kaum beachtet wurden.
Sie nennt ihre Serie Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte. Ihr Schreibstil ist flüssig, ohne Pathos aber man spürt den Respekt für die Frauen über die sie geschrieben hat.
Die Geschichte ist eine Mischung aus Roman und Biographie. Welcher Teil wozu gehört, kann man bei Interesse in den vorgeschlagenen Büchern nach lesen.


Veröffentlicht am 11.04.2021

Die Strippenzieherin im Hintergrund

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Die aus gutem Hause stammende Clementine Hozier trifft 1906 bei einem Bankett auf den politisch ambitionierten Winston Churchill. Doch erst zwei Jahre später intensiviert sich ihre Beziehung. Für seine ...

Die aus gutem Hause stammende Clementine Hozier trifft 1906 bei einem Bankett auf den politisch ambitionierten Winston Churchill. Doch erst zwei Jahre später intensiviert sich ihre Beziehung. Für seine weitere politische Karriere brauchte Churchill eine Ehefrau, so heirateten Clementine und er 1908 und wurden mit fünf Kindern gesegnet. Clementine war außerordentlich vielseitig interessiert und hielt ihrem Ehemann eher den Rücken frei, als die Zeit ihren Kindern zu opfern. Sie war eine sehr engagierte Verfechterin des Frauenwahlrechts, was in ihrer Ehe sicherlich einige Schwierigkeiten hervorgerufen hat, da Churchill diesem erst sehr skeptisch gegenübertrat, sich aber dann der Meinung seiner Frau anschloss. Clementine Churchill setzte sich für viele wohltätige Organisationen ein und pushte ihren Mann politisch immer mehr nach vorn, dem aufgrund von Depressionen oftmals die Kraft dazu fehlte.
Marie Benedict wendet sich in ihrem neuen Buch „Lady Churchill“ erneut einer starken Frauenpersönlichkeit zu, die in der Öffentlichkeit kaum Erwähnung findet, jedoch mit ihrem starken Willen und viel Engagement nicht nur das Leben des britischen Premierministers Winston Churchill prägte, sondern seine politischen Entscheidungen und damit die Geschicke des Landes entscheidend mittrug. Mit flüssigem, bildhaftem Erzählstil lässt Benedict den Leser ins vergangene Jahrhundert reisen, wo er durch spielerisch miteinander verknüpfte biografische Fakten und fiktive Elemente eine energische Frau kennenlernt, die sich als hervorragende Strippenzieherin erweist. Geschrieben aus Clementines Perspektive hat der Leser schnell das Gefühl, ihrem eigenen Wortlaut zu lauschen und die Ereignisse vor dem inneren Auge vorüberziehen zu sehen. Die Autorin hat akribisch recherchiert und lässt den historischen Hintergrund sowie politische Entscheidungen und Ereignisse wie selbstverständlich in ihre Handlung miteinfließen, um ein vollständiges Bild zu projizieren. Clementine Churchill war in erster Linie die Beraterin ihres Mannes und erst dann Ehefrau und Mutter, was ihr oft genug ein schlechtes Gewissen bereitet hat, aber keinesfalls ein Umdenken forcierte. Benedict schafft es auf ihre ganz eigene Art, dem Leser nicht nur Einblick in das politische Wirken des Ehepaares zu vermitteln, sondern lässt auch den Blick durchs Schlüsselloch zu, um die enge Beziehung zwischen Winston und Clementine sowie deren oftmals schwierigen Phasen genau mitverfolgen zu können.
Ihren Charakteren hat Benedict mit menschlichen Ecken und Kanten ausgestattet, die auf den Leser sowohl authentisch als auch glaubwürdig wirken und ihm die Möglichkeit geben, sie genau kennenzulernen. Clementine ist eine vielseitig interessiert und gebildete Frau, die sich für die Dinge engagiert, die ihr am Herzen lagen. Dabei nahm sie oft kein Blatt vor den Mund, was ihr nicht immer Sympathien einbrachte. Clementine ist durchaus energisch und treibt nicht nur die politische Karriere ihres Mannes voran, sondern bringt sich selbst in vielen wohltätigen Organisationen tatkräftig mit ein. Winston ist ein Mann, der neben seinem politischen Engagement durchaus auch eine feinsinnige und künstlerische Seite hatte. Nebenbei hat er sich als Schriftsteller, Journalist und Maler einen Namen gemacht.
„Lady Churchill“ ist ein unterhaltsamer historischer Roman über eine außergewöhnliche Frau. Die akribische Recherche der Autorin, verknüpft mit fiktiven Elementen, zahlt sich hier gut aus. Bis heute wird Winston Churchill verehrt, hat 1953 sogar den Nobelpreis für Literatur erhalten. Doch all seine Erfolge wären wohl ohne seine im Hintergrund agierende Ehefrau Clementine kaum möglich gewesen. Eine interessante Persönlichkeit, die sich kennenzulernen lohnt. Verdiente Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.07.2021

Aus der zweiten Reihe mitregiert!

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Es wurde auch Zeit für diese Reihe mit dem passenden Titel „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte“. Der erste Roman von Marie Benedict hatte „Frau Einstein“ zum Thema und nun in diesem zweiten Buch ...

Es wurde auch Zeit für diese Reihe mit dem passenden Titel „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte“. Der erste Roman von Marie Benedict hatte „Frau Einstein“ zum Thema und nun in diesem zweiten Buch geht es um „Lady Churchill“. Man möchte meinen, dass sie bei diesem dominanten und weisen Mann so gar keine Rolle spielte, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Ohne diese Dame, wäre er wohl nur halb so weit gekommen und auch seine Ansichten wären antiquierter geblieben! Denn Clementine Churchill hat zwar mit ihrem Ehemann Winston 5 Kinder, empfand sich aber nie als Vorzeigemutter, denn sie legte viel Wert auf ihren Beruf. Auch die Karriere ihres Mannes gestaltete sie aktiv mit, waren es doch turbulente Zeiten von denen wir hier sprechen. Schon der Beginn ihrer Ehe war zum Teil seiner politischen Karriere geschuldet, musste er als frisch avancierter Handelsminister 1908 standesgemäß eine Ehefrau haben. Dort beginnt auch dieser Roman und er endet übrigens mit dem Ende des 2. Weltkrieges.
Clementine Churchill galt zeitlebens als burschikos, unweiblich. Eine Frechheit aus heutiger Sicht! Wie großartig, dass Marie Benedict dieser frühen Feministin, die wirken wollte und ihre Möglichkeiten ausschöpfte nun ein literarisches Denkmal setzt! Ohne sie hätte Winston seine Meinung zum Frauenwahlrecht sicher nicht geändert und ihn sogar zum Befürworter gemacht.
Marie Benedict hat einen wohlrecherchierten Roman geschrieben und detailliebend geschrieben. Mit gekonnten Zeitsprüngen hat sie uns teilhaben lassen Lady Churchills Leben und Episoden herausgegriffen, denn nicht alles kann in dieser Detailtiefe zu Papier gebracht werden. Besonders gelungen sind ihr die Unterhaltungen zwischen den Charakteren!
Fazit: Wer sich Frauen der Vergangenheit widmen will, die vermeintlich in der zweiten Reihe standen, sollte auch Lady Churchill kennenlerne!

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Veröffentlicht am 01.05.2021

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Lady Churchill von Marie Benedict ist nach Frau Einstein der zweite Band der Reihe Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte. Er ist vollkommen eigenständig.

Indem die amerikanische Schriftstellerin ...

Lady Churchill von Marie Benedict ist nach Frau Einstein der zweite Band der Reihe Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte. Er ist vollkommen eigenständig.

Indem die amerikanische Schriftstellerin Marie Benedict über Clementine, die spätere Lady Churchill schreibt wirft sie einen anderen Blickwinkel auf Winston Churchill. Einer von außen, aber sehr privat und zugeneigt.
1908 heiratet Clementine Winston Churchill in London.

Clementine ist eine intelligente Frau. Man kann ihren Gedanken folgen, die sich auch welt- und gesellschaftspolitische Themen widmen. Sie ist auch engagiert, z.B. für das Frauenwahlrecht und natürlich bei Churchills Wahlkämpfen. Clementine ist eine mutige, entschlossene Frau. Möglicherweise ist ihre Rolle hier in den Entscheidungen Churchills aber doch leicht überzogen.

Die Handlung ist nicht ohne Pathos und über Jahrzehnte angelegt, die auch die zwei Weltkriege umfassen.
Es ist also teilweise auch ein patriotisches Zeitporträt Englands, dass die Autorin sprachlich sanft, aber ansprechend malt.