Schwacher Auftakt
Ich habe bereits einige sehr positive Rezensionen zu „Blaue Harmonie“, dem ersten Band der „Soul Colours“-Reihe gelesen und wurde dementsprechend neugierig, von daher habe ich dem Ebook sehr gerne eine ...
Ich habe bereits einige sehr positive Rezensionen zu „Blaue Harmonie“, dem ersten Band der „Soul Colours“-Reihe gelesen und wurde dementsprechend neugierig, von daher habe ich dem Ebook sehr gerne eine Chance gegeben. Leider muss ich am Ende aber dann doch sagen, dass ich die vielen positiven Stimmen nicht ganz nachvollziehen kann, denn leider wollten das Buch und ich von Anfang an nicht zusammenpassen.
Der Einstieg in das Buch empfand ich bereits als schwierig, denn ich konnte mich weder mit den Figuren, noch mit dem Planeten Aeterna anfreunden. Man kann zwar sagen, dass die Autorin hierbei eine interessante Welt geschaffen hat, deren Potential jedoch leider nicht genutzt wurde. Vieles wurde nur sehr zaghaft und oberflächlich beschrieben und auch die Figuren wirkten auf mich zum Großteil unnahbar. Marion Hübinger hat ihre Figuren zwar so gut es geht ausgearbeitet und diese auch nach und nach sich weiterentwickeln lassen, allerdings hatte ich auch nach dem ersten Band nicht das Gefühl, dass ich die Figuren ausreichend kennengelernt hätte und sie mir deshalb fremd und unnahbar blieben.
Sarina ist zwar eine nette Figur, allerdings konnte ich mich im Laufe der Geschichte nicht mit ihr anfreunden, da sie mir dafür stellenweise zu naiv wirkt und vieles in ihrem Leben als zu selbstverständlich hinnimmt. Die anderen Figuren, wie z.B. Liam, Collin oder auch Josh waren dagegen schon interessanter, allerdings wirkten auch diese auf mich zu unnahbar. Interessant ist dagegen, dass in ihrer Welt alles nach der Aura bestimmt wird. Je mehr diese leuchtet, umso mehr Harmonie und Frieden ist bei ihnen garantiert. Wer eine dunkle Aura besitzt, der wirkt auf alle Menschen als eine Gefahr und wird dementsprechend verhaftet.
Mein Problem ist allerdings, dass ich bei „Blaue Harmonie“ eine vollkommen andere und neue Welt erwartet habe, allerdings ähnelt der Planet so sehr der Erde, dass es stellenweise kaum eine Rolle spielt, wo die Geschichte letztendlich stattfindet. Die Sache mit der Aura hätte somit auch 1:1 auf der Erde stattfinden können, sodass mir der Planet Aeterna fast schon zu austauschbar wirkt. Somit bekommt man hier nur sehr wenig von der versprochenen Science-Fiction geboten, was wohl einige Leser enttäuschen dürfte. Ich bin zwar nicht der allergrößte Sci-Fi-Fan, allerdings habe ich hier einfach mehr erwartet.
Dies ist alles wahnsinnig schade, denn die Geschichte besitzt sehr viel Potential mit einem Planeten Erde, der bereits seit einigen Jahren wegen eines tödlichen Virus unbewohnbar ist und den Auren, die man stellenweise auch manipulieren kann. Ein Hinterfragen des Systems auf Aeterna ist ebenfalls noch mit enthalten und auch eine Liebesgeschichte darf natürlich nicht fehlen, auch wenn ich sagen muss, das diese auf mich vollkommen austauchbar wirkte, da mir hierbei – wie bei vielen anderen Dingen in der Geschichte – die Besonderheit fehlte.
Das Cover ist sehr hübsch anzusehen und passt aufgrund der Farbe, aber auch der Haltung perfekt zum Buchtitel. Auch die Kurzbeschreibung liest sich sehr gut, sodass ich „Blaue Harmonie“ sehr gerne eine Chance gegeben habe. Schade, dass der Inhalt am Ende doch nicht mithalten konnte.
Insgesamt ist „Blaue Harmonie“ leider nur ein sehr schwacher Reihenauftakt, der mich aufgrund der doch eher unnahbaren Figuren und der flachen Handlung nicht begeistern konnte. Ob ich dem zweiten Band eine Chance gebe, halte ich derzeit eher für unwahrscheinlich. Sehr schade, aber manchmal soll es einfach nicht sein.