Blut,Blutiger,Blutige Welten!!
[Rezension] Günther Kienle (Hrsg) - "Blutige Welten"
Klappentext
Warnhinweis:
Blutige Welten sollten Sie nicht anwenden, wenn Sie glauben, dass sich Halblinge und Elben nicht zur Neubesiedlung fremder ...
[Rezension] Günther Kienle (Hrsg) - "Blutige Welten"
Klappentext
Warnhinweis:
Blutige Welten sollten Sie nicht anwenden, wenn Sie glauben, dass sich Halblinge und Elben nicht zur Neubesiedlung fremder Planeten eignen, Sie Engel, Vampire und Drachen für allmächtige Wesen halten, Angst vor Leichensäcken, Riesenpenissen und Kängbibern haben oder denken, David Bowie wäre kein Außerirdischer.
Dosierung:
Wir empfehlen Blutige Welten nur in kleiner Dosierung zu sich zu nehmen. Darum haben wir 13 Anwendungen von den besten Fantastik Autoren vorbereiten lassen, in denen Fantasy, Science-Fiction, Humor, Horror und Verschwörungstheorien in verschiedensten Anteilen vermengt wurden.
Bei Überdosierung:
Gehen Sie ins Bett und schalten Sie das Licht aus. Schlafen ist die beste Medizin … wenn Sie denn noch schlafen können.
Mit blutigen Geschichten von T.S. Orgel, Vincent Voss, Ju Honisch, Torsten Scheib, Markus Heitkamp, Nele Sickel, Stefan Cernohuby, Wolfgang Schroeder, Sarah König, Thomas Williams, Jörg Fuchs Alameda, Marina Heidrich und Günther Kienle.
Inhalt:
Showdown in GoGo-In: (Markus Heitkamp)
Die Schüsse im Raum waren nicht weniger geworden, mittlerweile hing Brandgeruch in der Luft und Qualm durchzog die Kneipe. Hier und da schrie einer der Gäste eine wüste Beschimpfung in den Raum oder stieß einen Schmerzensschrei aus.
Vendetta: (Sarah König)
Sofort roch ich das schwere, metallische Aroma von Blut. Ich hob eine Hand vor Mund und Nase. Es musste eine Menge Blut sein, die Luft hier im Raum verwob den Geruch so dicht, dass ich ihn auf der Zunge schmeckte.
The Deniables: (Stefan Cernohuby)
>>Gusch!<< wies Terminus an, der gerade an einer Hand über einer Klippe hing. An seiner menschlichen Hand, die nun sein gesamtes nicht unbeträchtliches Gewicht tragen musste. Das ließ seine Muskeln unnatürlich hervorstehen. Terminus spannte seine Muskeln noch stärker an und zog sich über die Felsnase.
Sherlock Holmes und die Zombies von London: (Wolfgang Schroeder)
>> Müssten Sie nicht längst...<< sie stockte und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. >>... längst tot sein?<< beendete Scott ihre Frage und grinste dabei wie ein Junge der gerade das größte Geheimnis seines besten Kumpels verriet.
Hillbilly-Surf Narzis from Outer Space: (Torsten Scheib)
>> Mein Leben lang musste ich mich von irgendwelchen Rassisten, Homophoben, verhassten Ewiggestrigen und was-weiß-ich-nicht-noch-alles-wem erniedrigen lassen. Hab´s mehr oder minder ausnahmslos über mich ergehen lassen. Aber das hier? Geht echt zu weit...
Blaues Blut: (T.S. Orgel)
Alec ist ein Sonderfall. Im Vertrauen. ich glaube, wenn man es nicht lernt, den Kerl auszublenden, erhöht er das Risiko, draußen im All Luft schnappen zu wollen, sogar. Aber wenn man auf einem kleinen Außenposten wie diesen arbeitet, kann man andere auch nicht vollkommen ignorieren. Vor allem ihre Fragen nicht. Man sollte schon mitbekommen, wenn jemand fragt ob er die Tür nur angelehnt lassen soll, wenn er nach draußen geht. Und jetzt hatte er eine Frage gestellt.
Drachenstaub und Engelsamen: (Marina Heidrich)
Der Himmelsbote beugte sich immer näher, bis sein Mund nur noch einen Zentimeter von den Lippen des Priesters entfernt verharrte. >>Ich verrate dir ein Geheimnis, mein Sohn.<< flüsterte der Engel. Sein Lächeln wurde breiter. >> Gott existiert.<< Dann verdunkelt sich sein Blick und seine Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Bogen. >> Aber er kümmert sich einen Scheißdreck um euch.<<
Flucht von Rigor Mortis: (Thomas Williams)
>>Was haben Sie vor?<< , fragte ich heiser und kämpfte wieder gegen die Lederriemen an, die mich an den Tisch fesselten. >>Dass was nötig issst<<, zischte die Frau, während sie mit einer zitternden Hand über die Auswahl an Gegenständen fuhr. Ich drehte den Kopf in die andere Richtung und hoffte, irgendeinen Ausweg zu finden, aber was ich entdeckte, waren mehrere, aufrechtstehende Stahlsärge mit Fenstern in Kopfhöhe.
Gaumenfreuden auf Eridanisend: (Nele Sickel)
>>Grisandel<< , flüstert er. >> Wenn das hier eine Prüfung sein soll, dann versage ich daran. Wo steckst du?<< Sie hörte ihn nicht. Dafür hörte ihn jemand anderes. Nicht weit entfernt schoben kleine Hände langsam das Laub auseinander und beobachteten die große Gestalt mit dem Silberanzug und den eigentümlichen mondscheinfarbenen Haaren. Zu dünn für den Geschmack des Beobachters, doch darüber sah er hinweg. Unwissend, laut und unvorsichtig. So wunderbar unvorsichtig...
Major Tom und Ziggy Stardust: (Jörg Fuchs)
>>Vielleicht noch ein Tütchen geräucherte Leichenteile?<< bot und Dave an. >>Wozu das denn?<< Jedes seiner Worte bestärkt mein Gefühl, dass es eine saudumme Idee war, diesen Park zu betreten. >>Für den Streichelzoo. Wenn man die Zombies füttert und dabei seine Hand schnell genug wegzieht, sind sie eigentlich ganz harmlos.<< >>Darf ich auch mal an den Teilen knabbern?<<, warf Ziggy ein. Ich schaute ihn fassungslos an. >>Was denn? Ich habe eben extrem großen Hunger nach dem Saufen!<<
Die blutigen Sümpfe von Tangotango: (Günther Kienle)
Unverhofft erklang hinter ihm ein Krächzen aus der Luft. Das Gleiche, wie er schon früher gehört hatte, nur diesesmal viel lauter. Begleitet von tiefen, rhythmischen Geräuschen tauchte ein riesiger Schatten aus dem Dunst: ein Drache. Er hielt direkt auf Per zu und es gab nicht den kleinsten Baumstamm, hinter dem er sich hätte verstecken können. Im Tiefflug raste der Drache heran. Er öffnete das Maul, in seinem Schlund glomm ein schwaches Licht. Bevor das Ungetüm ihn mit den Krallen packen konnte, war Per sich flach in den Sumpf. Er erkannte noch den Feuerstrahl, der auf ihn zuraste.
Sammler: (Ju Honisch)
Ein unfeiner Mief lag in der Luft. Emanuel schnüffelte, vermochte den Geruch jedoch nicht eindeutig zuzuordnen - menschlich und doch auch chemisch. Während er die Treppe hinunter stieg, wurde der Geruch intensiver. Der neue Nachbar müffelte. Oder seine Möbel müffelten. Oder er kochte wirklich sehr exotisch.
Nektar: (Vincent Voss)
>>Ich weiß, wofür sie die Tiere brauchen, Shapiro.<< Shapiro schloss seine Box wieder. >> Aber jetzt ist es irgendwie... klar. Klarer. Und mit dem ganzen Blut auch unheimlich, weißt du?<< Shapiro nickte. Diese Geheimsache mit Nektar war auch ihm nicht geheuer. White streichelte dem Retriever über das Fell, schloss die Box und beförderte sie weiter. Am nächsten Tag war sie krank.
Fazit/Meinung:
Eine sehr gelungene Anthologie, auch finde ich es sehr schön das von jedem Autor eine kleine Frage,-Antwort geschrieben wurde, so lernt man die Autoren besser kennen.
Der Schreibstil der Autoren ist sehr blidlich und fließend. Kopfkino-Garantie. Ich kann dieses Buch für jeden Anthologie-Fan empfehlen.
5 von 5 Sterne