Cover-Bild Lila, Lila
Band der Reihe "detebe"
(7)
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 10.11.2009
  • ISBN: 9783257234695
Martin Suter

Lila, Lila

So rein wie die Liebesgeschichte, die er als Manuskript in einem alten Nachttisch findet, sind auch Davids Gefühle für Marie. Und er möchte ihre Liebe, um jeden Preis. Dafür muss er ein anderer werden als der, der er ist. David schlüpft in eine Identität, die ihm buchstäblich über den Kopf wächst.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2019

Was als keine Schummelei anfing...

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David will Marie imponieren, und weil sie auf Schriftsteller und Intellektuelle steht, gibt er ganz spontan einen Zufallsfund vom Flohmarkt als sein literarisches Werk aus. Blöderweise findet Marie dieses ...

David will Marie imponieren, und weil sie auf Schriftsteller und Intellektuelle steht, gibt er ganz spontan einen Zufallsfund vom Flohmarkt als sein literarisches Werk aus. Blöderweise findet Marie dieses Manuskript nicht nur gut, sondern so grandios dass sie es direkt an einen Verlag weiterschickt. So verselbständigt sich die Sache dann rasch, bis David schließlich heillos überfordert ist. Und dann wird es erst richtig spannend, als nämlich der echte Autor des Buches auftaucht.

Bis zu dieser Konfrontation vergeht allerdings einige Zeit, etwa das halbe Buch. Dass es dennoch nicht zu langweilig wird (ok, ein bißchen fad war es stellenweise schon), ist allein Suters Schreibstil geschuldet. Verständlich, aber keineswegs simpel, berichtet er hier von einem jungen Mann, der recht planlos durch sein Leben stolpert und keine anderen Ziele hat als Marie zu gefallen. Der Leser ahnt natürlich, dass die Lüge irgendwann auffliegen muss. Die Frage ist nur: wie schlimm wird es werden?

Ich für meinen Teil war natürlich immer auf Daniels Seite, konnte sein Tun auch durchaus nachvollziehen. Aber je mehr sich dann Jacky in sein Leben drängte, desto mehr war ich auch genervt davon, wie untätig Daniel seinem Leben zuschaute, dass ohne jegliche Kontrolle seinerseits neben ihm her raste. Das lässt Martin Suter auch Marie sehen: "Seine absolute Unfähigkeit, sich durchzusetzen, ging ihr auf die Nerven." und sprach mir damit aus dem Herzen.

Doch wie kommt man bloß raus aus dem Schlamassel? Suter wird an dieser Stelle durchaus kreativ und lässt die Geschichte schließlich zu einem zwar etwas offenen aber würdigen Ende kommen.

Veröffentlicht am 21.08.2021

Eine Liebe, aufgebaut auf einer Lüge

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David ist keine herausstechende Persönlichkeit. Insofern tut er sich schwer, als er Gefühle für Marie entwickelt, dass diese ihn wahrnimmt. Da findet er ein Manuskript in seinem Second-Hand-Nachtkästchen, ...

David ist keine herausstechende Persönlichkeit. Insofern tut er sich schwer, als er Gefühle für Marie entwickelt, dass diese ihn wahrnimmt. Da findet er ein Manuskript in seinem Second-Hand-Nachtkästchen, dass die Geschichte der reinsten Liebesgeschichte der Welt erzählt. Durch einen unglücklichen Zufall schlüpft David ungewollt in die Identität des Autors dieser Geschichte und droht sich in dieser selbst zu verlieren.

Der Schreibstil Martin Suters wirkt vielversprechend auf mich. Angenehme Sprache, bunt und umschreibend, ohne zu ausschweifend zu werden. Und sie geleitet einen schnell durch die Geschichte. Was mich aber massiv störte, war, dass die Geschichte sehr langweilig ist. Das Potential, dass dieses Lügenkonstrukt rund um David geboten hätte, wurde nicht umfassend ausgeschöpft. Zwar merkt man sehr schön, wie sich die Geschichte aufbaut, allerdings kommt es nie zu einem großen Knall, mit der sich die Spannung entlädt. Am Ende versickert diese ganz langsam wieder im Sand. Auch mit den Protagonisten wurde ich nicht ganz warm. Zwar konnte David mit seinem naiven und unreflektiertem Verhalten einige Emotionen bei mir auslösen, allerdings waren mir Jacky, David und Marie als Hauptcharaktere viel zu blass gezeichnet. An manchen Stellen konnte ich Gedankengänge und Entscheidungen der Protagonisten nicht ganz nachvollziehen und sie blieben mir auf weiten Teilen der Geschichte fremd. Was mich aber begeistern konnte, waren die Hintergründe und Einblicke, die Martin Suter uns mit diesem Buch in das Verlagswesen gibt. Hier können Leserinnen und Leser einige interessante Fakten mitnehmen.

Letztendlich muss ich leider sagen, dass mich dieser Roman ziemlich kalt gelassen hat, auch wenn der Schreibstil sehr toll war, und es einige interessanten Fakten rund um die Verlegung eines Buches bereithielt.

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