Cover-Bild Frauen und Macht
Band der Reihe "Fischer Taschenbibliothek"
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 28.09.2022
  • ISBN: 9783596523283
Mary Beard

Frauen und Macht

Ein Manifest
Ursula Blank-Sangmeister (Übersetzer)

Das Buch zur großen Debatte um Feminismus, Gleichberechtigung und #MeToo, Spiegel-Bestseller und Nr. 1-Bestseller in Großbritannien:  Mary Beard, Cambridge-Professorin für Alte Geschichte, ist eine der bekanntesten Intellektuellen weltweit. Mit Humor und Scharfsinn erzählt sie, wie mächtige Frauen im Laufe der Geschichte behandelt und gesehen wurden, von Medusa und Athene bis zu Angela Merkel. Und zeigt, wie Frauen vor allem daran gehindert wurden und werden, Macht zu erlangen. Ein leidenschaftlicher Aufruf an Frauen, sich jetzt die Macht zu nehmen und nicht auf die nächste #MeToo-Debatte zu warten! 

Immer wieder mischt sich Mary Beard leidenschaftlich und streitbar in aktuelle Diskussionen ein. Frauenfeindlichkeit und Sexismus sind Themen, die sie seit langem begleiten – auch persönlich – und die anzuprangern sie nicht müde wird.  Für die 2022 neu aufgelegte Ausgabe von »Frauen und Macht« hat sie das Nachwort um einen sehr persönlichen Beitrag zur #MeToo-Debatte ergänzt. 

»Ein kraftvolles Manifest.« New York Times 
»Ein moderner feministischer Klassiker.« The Observer 
»Mary Beard zeigt, wie Frauenfeindlichkeit funktioniert und warum sie sich so hartnäckig hält.« The Guardian 
»Ein unwiderstehlicher Aufruf an Frauen, sich zu Wort zu melden, Macht zu nutzen und neu zu definieren.« People Magazine

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2023

Es macht mich sprachlos. Ich möchte schreien.

0

Es hat schon in der Antike begonnen. Mary Beard beleuchtet das kulturelle Stummhalten der weiblichen Stimme, das bereits in Zeiten begann, als Cicero, Arestoteles & Co. brillierten, als man eine Frau nur ...

Es hat schon in der Antike begonnen. Mary Beard beleuchtet das kulturelle Stummhalten der weiblichen Stimme, das bereits in Zeiten begann, als Cicero, Arestoteles & Co. brillierten, als man eine Frau nur dann schätzte, wenn sie den Mund hielt. Das Recht, öffentlich zu sprechen, dies war den Männern vorbehalten. Frauen durften höchstens ihre eigenen Belange öffentlich kommunizieren und verkünden wie schwach sie seien, aber dass sie für die Gemeinheit sprachen (also Männer einbeziehend) war eine Anmaßung. Anhand von Drama und Prosa der Antike sowie Gemälden, die im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind, zeigt sie auf wie systematisch Frauen untersagt wird ihr Wort in der Gesellschaft zu erheben.
Dieselben rhetorischen Mittel, die in der Antike ihren Ursprung fanden, werden heute noch verwendet, und mit der Überlieferung dieser Mittel geht auch weiterhin das systematische Stummhalten der Frau einher. Frauen, die ein öffentliches Rederecht beanspruchen, gelten selbst heute noch zu oft als verrückte Mannsweiber, die ihren Platz im Leben scheinbar nicht kennen.
Ganz so krass und offensichtlich, wie z.B. zu Zeiten vor dem Wahlrecht der Frau, läuft es heutzutage nicht mehr ab, Frauen öffentlich den Mund zu verbieten, und doch werden auch in unserer vermeintlich modernen Zeit Frauen nach wie vor derart diffamiert, dass ihren Worten jegliche Autorität und Kraft abgesprochen wird und das, was sie zu sagen haben, somit trivialisiert. Eine aktive Partizipation in höheren Positionen zu bekleiden wie Unternehmensvorständen, Politik und Männerdomänen wie Sport müssen Frauen noch immer zu hart erkämpfen. Dies zeigt sich insbesondere dann, wenn Frauen in "männliche" Territorien vordringen wie Claudia Neumann, Deutschlands erste Fußballkommentatorin (nahegelegt sei hier ihr Buch "Hat die überhaupt ne Erlaubnis, sich außerhalb der Küche aufzuhalten?"), denen keine Meinungsverschiedenheit sondern Dummheit attestiert wird, sobald eine andere Ansicht als die eigene männliche geäußert wird.
Es gibt kulturelle Muster, die Frauen von Machtpositionen fernhalten wollen, und wir befinden uns noch auf einer Stufe, auf der Frauen nicht für das akzeptiert werden, was sie sind, sondern sie sich einen Hosenanzug anziehen müssen, um in der Politik ernstgenommen zu werden.

Diese Zusammenfassung der mündlichen Vorträge von Mary Beard sind als eine harte kulturelle Wahrheit zunächst heftig zu lesen, wenn jedoch die geschilderten Machtstrukturen ins Bewusstsein dringen, ist es noch heftiger zu begreifen, dass unsere Gesellschaft ganz offensichtlich noch heute an bewussten wie unbewussten patriarchalen Strukturen festhält.
Da ich in letzter Zeit vermehrt feministische Bücher lese, ist es unglaublich erstaunlich wie sehr sich die einzelne und voneinander unabhängige Literatur zahnradgleich ineinander fügt und ein Bildnis der Gesellschaft aufzeigt, die es dringend zu optimieren gilt. Außerordentlich interessant ist dabei für mich der Aspekt, dass ein erheblicher Teil davon offensichtlich unbewusst schon seit Jahrhunderten in der Sozialisation der nächsten Generation weitergegeben wird – denn kaum jemand erzieht seine Söhne misogyn, und doch treiben wir weiterhin in diesem Strom, der Frauen ihre Stimme und Teilhabe versagt.

Veröffentlicht am 29.01.2024

Leider kein passendes Manifest für mich

0

Das Buch „Frauen & Macht“ von Mary Beard wird an verschiedensten Stellen als „Manifest“ bezeichnet, im Klappentext als „ein leidenschaftlicher Aufruf an Frauen, sich jetzt die Macht zu nehmen.“ Leider ...

Das Buch „Frauen & Macht“ von Mary Beard wird an verschiedensten Stellen als „Manifest“ bezeichnet, im Klappentext als „ein leidenschaftlicher Aufruf an Frauen, sich jetzt die Macht zu nehmen.“ Leider kann ich heute, einen Tag nach dem internationalen Frauentag, dem Buch diese Zuschreibungen nicht attestieren.

Das Problem, warum die Stimmen von Frauen durch die Menschheitsgeschichte, von der Antike bis hinein in die Gegenwart, so schwer zu finden sind, ist Thema dieser Veröffentlichung. Wie vielen Leser:innen bekannt sein sollte, gibt es – so auch laut Beard – „in der westlichen Geschichte eine radikale – reale, kulturelle und imaginäre – Separierung der Frauen von der Macht.“ So weit, so schlimm. Beard rekapituliert nun in ihrem schmalen Büchlein, welches nur 90 Seiten inhaltlich relevanten Text beinhaltet und mit vielen Abbildungen bestückt ist, recht kurz angebunden, wie Frauen in ihrer Redefreiheit und Machtausübung bisher eingeschränkt wurden. Leider nennt sie zwar viele Beispiele, geht diesbezüglich jedoch seltenst in die Tiefe, sodass die Ausmaße der historisch untermauerten Paradigmen nicht wirklich zur Geltung kommen. Auch liest sich der Text (eventuelle auch aufgrund einer holprigen Übersetzung?) nicht flüssig. Hier scheint mir auch das Layout der Seiten eine Rolle zu spielen. Durch das kleine Format des Buches, die Schriftgröße usw. schaffen es im Schnitt nur acht Wörter auf eine Zeile. Schachtelsätze lassen sich so nur stockend lesen. Auch werden die dargelegten Gedanken auf fast jeder zweiten Seite von Abbildungen unterbrochen, die nicht in den Text eingefügt sind, sondern – unabhängig von deren Maße – immer eine ganze Seite blockieren. Mitunter passen infolgedessen die Abbildungen inklusive ausführlichen Abbildungsbeschreibungen entweder noch nicht oder nicht mehr zum Gelesenen. Das alles fördert den Lesefluss nicht gerade, sodass der nötige Schwung für ein mitreißendes Manifest verlorengeht und die Aussage hinter dem Text verpufft.

Im Nachwort der Autorin erfährt man dann erst, dass es sich bei diesem Buch um zwei verschriftlichte Vorträge der Autorin handelt, welche das erste und zweite (und damit schon letzte) Kapitel des Buches ergeben haben. Sie habe „der Versuchung widerstanden, drastische Veränderungen vorzunehmen, neue Themen einzuführen oder einige der Ideen, die hier nur angedeutet werden, ausführlicher darzulegen.“ Meines Erachtens hätten genau diese Ergänzungen dem Text durchaus sehr gut getan. Auch machen somit die vielen Abbildungen im Kontext von Vorträgen sehr viel mehr Sinn, da sie sicherlich während der Präsentation im Hintergrund in das Gesagte eingewoben worden sind.

Insgesamt kann ich mich den Worten des Lobes, die ich vor dieser Lektüre in anderen, inspirierenden Büchern („FRAUEN LITERATUR“ von Nicole Seifert und „Handbuch für Zeitreisende“ von Kathrin Passig und Aleks Scholz) über „Frauen & Macht“ gelesen habe und die mich dazu animierten mir die Primärliteratur zuzulegen, nicht anschließen.

Laut Wikipedia ist ein Manifest „eine öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, oftmals politischer Natur.“ Es seien „Sprechakte, die das Ziel hätten, die Welt zu verändern.“ Dieses Ziel hat die Autorin vielleicht auch bei Veröffentlichung im Sinn gehabt, meine Person hat sie damit aber nicht „leidenschaftlich aufrufen“ können. Sicherlich handelt es sich hier um ein geschichtswissenschaftlich solides, lesenswertes Werk für Interessierte. Hinter dem Ofen hervorlocken konnte es jedoch leider nicht so richtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere