Jara steht auf der alten Eisenbahnbrücke über der Ruhr und starrt ins tiefdunkle Gewässer. Anto, die gerade noch neben ihr saß, ist in den Fluss gesprungen und taucht nicht wieder auf. Das Einzige, was Jara von hier oben erkennen kann, ist der Baseballschläger, mit dem sie in dieser Nacht ein Autofenster eingeschlagen haben und der jetzt nicht sinken will.
Als Jara zum ersten Mal auf Anto trifft, ist diese zwar die schlechteste Spielerin auf dem Fußballplatz, aber trotzdem mit Abstand die mutigste. Die beiden freunden sich an, und schnell ist klar: Ihre Schwesternschaft steht über allem – sie teilen Lipgloss, Cherry Cola und Gewaltfantasien. Jeden Abend ein neuer Plan, sie haben alles im Blick und alles im Griff. Bis ihnen Stück für Stück die Kontrolle entgleitet. Und nun bleibt die Frage: Wohin mit all der Wut?
In ihrem Debütroman zeichnet Mascha Unterlehberg das bestechende und kraftvolle Porträt einer zarten Freundinnenschaft, die sich gegen den Druck von außen und eine stets drohende Gewalt behaupten muss – bis es Zeit ist, zurückzuschlagen.
»Mascha Unterlehberg schreibt hart und weich, klar und schimmernd. Dieser Roman beschleunigt den Puls und lässt den Atem stocken.« RUTH-MARIA THOMAS
Die Autorin Mascha Unterlehberg hat mit "Wenn wir lächeln" ein interessantes und dichtes Buch über Freundschaft zweier Mädchen, die sie als Schwesternschaft empfinden geschrieben.
Jara lernt Anto auf ...
Die Autorin Mascha Unterlehberg hat mit "Wenn wir lächeln" ein interessantes und dichtes Buch über Freundschaft zweier Mädchen, die sie als Schwesternschaft empfinden geschrieben.
Jara lernt Anto auf dem Aschenplatz kennen und ordnet sie im ersten Moment als ein Mädchen, mit dem sie normalerweise keinen Kontakt hätte ein. Anto ist anders, sie ist das Mädchen mit dem Baseballschläger unter dem Bett. Unangepasst, laut und irgendwie auch anstrengend. Ihre Mutter hat ausreichend Geld, ist aber für Anto nie greifbar. Wohlstandsverwahrlost habe ich sie empfunden.
In der Welt des Erwachsenwerden fühlen sie sich den Blicken und Anzüglichkeiten der Männer ausgesetzt und ihre Wut, wächst von Seite zu Seite mehr.
Der Schreibstil der Autorin war sehr gewöhnungsbedürftig und verlangte mir eine große Menge an Konzentration ab. Besonders das Fehlen der wörtlichen Rede im Dialog hat mich irritiert, denn dadurch konnte ich keine wirkliche Nähe zu den Protagonistinnen aufbauen. Stellenweise waren mir die Geschehnisse etwas zu konstruiert und die Gefühle von Jara zu Anton fanden mir zu wenig Beachtung, und wurden nur rudimentär angedeutet.
Ein mit Sicherheit gutes Buch über eine Freundschaft, doch insgesamt konnte es mich leider nicht wirklich erreichen.
Zum Inhalt:
Jara kann es nicht fassen, sie starrt in den Fluss. Anto ist in den Fluss gesprungen und taucht nicht wieder auf. Als sie sich das erste Mal trafen war schnell klar, dass die beiden beste Freunde ...
Zum Inhalt:
Jara kann es nicht fassen, sie starrt in den Fluss. Anto ist in den Fluss gesprungen und taucht nicht wieder auf. Als sie sich das erste Mal trafen war schnell klar, dass die beiden beste Freunde werden und alles teilen werden. Täglich ein neuer Plan, alles im Griff und Blick bis ihnen alles entgleitet.
Meine Meinung:
Es gibt Bücher, die einen einfach nicht packen und dieses Buch ist genau das für mich. Ich konnte mich nur sehr schwer mit dem Schreibstil anfreunden. Die Zeitsprünge ohne große Vorwarnung beziehungsweise ohne große Erkennbarkeit machten es mir schwer zu erkennen was gerade passiert. Womit ich auch extrem schwer klar komme wobei das wohl einer neuer Trend ist, wörtliche Rede ohne erkennbare Zeichen dafür. Das mag ein Stilmittel sein aber meins ist das absolut nicht. Mir sind die Protagonisten auch sehr fremd geblieben und ich konnte irgendwie nicht mitfühlen.
Fazit:
Nicht meins
"Wenn wir lächeln" von Mascha Unterlehberg hatte mich aufgrund des wirklich wunderschön gestalteten Covers sofort angesprochen, auch der Klappentext klang sehr vielversprechend. Ich wollte es also wirklich ...
"Wenn wir lächeln" von Mascha Unterlehberg hatte mich aufgrund des wirklich wunderschön gestalteten Covers sofort angesprochen, auch der Klappentext klang sehr vielversprechend. Ich wollte es also wirklich gerne mögen, aber ... Das Buch konnte mich dann leider nicht überzeugen.
Erzählt wird hier die Geschichte von Jara und Anto, die eine nicht ganz einfache Freunschaft verbindet. Trotz aller Nähe und des Zusammenhalts ist da auch immer wieder Neid, Zweifel und Angst. Die beiden sind sehr aufeinander fixiert, sehr eng miteinander, obwohl sie offenbar aus unterschriedlichen sozialen Schichten kommen. Die Schwesternschaft der beiden steht über allem, sie teilen alles, auch ihre Gewaltfantasien. Jeden Abend gibt es einen neuen Plan, sie glauben, alles im Griff zu haben. Bis ihnen Stück für Stück die Kontrolle entgleitet. Und nun bleibt die Frage: Wohin mit all der Wut? Die Freunschaft nimmt kein gutes Ende ...
Ich fand den Schreibstil größtenteils ziemlich anstrengend und teilweise auch verwirrend. Die Zeit- und Themensprünge fand ich persönlich nicht so gelungen.
Ein paar gute Stellen gab es schon:
"Wenn wir in den Bars sitzen und die Blicke auf uns spüren, dann erinnern wir uns, erinnern sich unsere Körper daran, wie es war, als uns die Blicke das erste Mal trafen. Wie aufregen das war, wie schmeichelhaft: fremde Blicke von fremden Männern, die schon viel gesehen haben mussten, so viel älter als wir, und uns trotzdem für würdig befanden, und sagen, und wir wurden größer dabei und erwachsener und wurden es doch nicht."
"Wir stehen dann auf, wir drehen uns um, und wenn wir können, dann lächeln wir. Wir lächeln, wir lehnen uns aneinander, wir erwidern die Blicke. Wir warten."
"Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir klar, dass andere ihre Mutter nicht wirklich hast. Sie will nicht, dass ihre Mutter tot ist, auch wenn Sie diese ganzen schlimmen Witze macht. Anto wünscht sich etwas, von dem sie weiß, dass sie es nicht bekommt. Ich denke, dass das immer so ist, für alle Menschen: dass es eine einzige Person gibt, von der man unbedingt zurück geliebt werden will, und meistens ist das die Person, die einem nicht das Gefühl gibt, besonders wichtig zu sein."
Doch abgesehen von ein paar guten Fragmenten, konnte mich das Buch sehr zu meinem Bedauern nicht abholen. Die Art und Weise, wie hier die Themen patriarchale Gewalt, erste Gefühle, Sexualität, Schwesternschaft und Klassenunterschiede bearbeitet wurden, hat leider nicht meinen Geschmack getroffen. Die Themen wurden oft nur angedeutet, angerissen - aber es hat mich leider nicht berührt.
Die Protagonistinnen sind mir fremd geblieben, ich konnte keinen Bezug zu ihnen und ihren Handlungen und Gedankengängen herstellen (bis auf einige wenige Stellen). Ich konnte die Geschichte einfach nicht fühlen. Manche Autorinnen berühren einen eben mit ihren Worten, andere nicht.
Bei diesem Buch war es leider so, dass ich hier keinen bleibenden Mehrwert für mich feststellen konnte. Da gibt es meiner Meinung nach aktuell viele bessere Bücher und Autorinnen - aber das ist natürlich immer individuelle Geschmackssache.