Cover-Bild Nachricht von Dad
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 02.09.2024
  • ISBN: 9783426308332
Matt Haig

Nachricht von Dad

Roman | Der kluge und einfühlsame Roman vom Autor des großen SPIEGEL-Bestsellers »Die Mitternachtsbibliothek«
Tatjana Kruse (Übersetzer)

Der wunderbar einfühlsam erzählte Roman vom Autor des SPIEGEL-Bestsellers und der großen TikTok-Sensation "Die Mitternachtsbibliothek"

Ein kleiner Junge auf den Spuren Hamlets, eine Nachricht aus dem Jenseits und ein ungewöhnlicher Auftrag ...

Philip Noble ist erst elf Jahre alt, doch sein Leben ist voller Probleme. Sein Vater ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen und seine Mutter lässt sich auf die Annäherungsversuche seines schmierigen Onkels ein. Als Philip der Geist seines verstorbenen Vaters aus dem Jenseits erscheint und ihm eröffnet, dass er ermordet wurde, ist Philip endgültig überfordert. Ausgerechnet der Onkel soll schuld sein und sein Vater verlangt, dass Philip ihn rächt. Aber wie soll ein elfjähriger Junge das hinbekommen?

»›Nachricht von Dad‹ ist eines dieser seltenen Bücher, die einen zum Lachen und zum Weinen bringen und bis zum unerwarteten Ende spannend sind.« Culture

»Diese überraschende und ungewöhnliche Geschichte spielt in ihrer eigenen Liga!« Guardian

Entdecken Sie auch die anderen Romane von SPIEGEL-Bestsellerautor Matt Haig: Die Mitternachtsbibliothek, Der fürsorgliche Mr. Cave, Die Familie Radley, Für immer, euer Prince

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2024

Hamlet nach Haig – nur unterhaltsamer.

0


Matt Haigs neuer Roman ist Shakespeares Rachetragödie nachempfunden und bietet, wie vom Autor gewohnt, philosophische Ansätze, Charme und Humor.

Erzählt wird aus der Sicht von Philip Noble – Typ-Einzelgänger, ...


Matt Haigs neuer Roman ist Shakespeares Rachetragödie nachempfunden und bietet, wie vom Autor gewohnt, philosophische Ansätze, Charme und Humor.

Erzählt wird aus der Sicht von Philip Noble – Typ-Einzelgänger, der sich in der Schule mit Mobbing herumschlagen und nun auch den plötzlichen Tod seines Vaters verkraften muss.
Immer häufiger taucht seit dem Onkel Alan zu Hause auf, schmiegt sich an seine Mutter – und Philip? Der sieht den Geist seines Dads, der den vermeintlichen Unfall eine Lüge straft. Es ist an dem Jungen, ihn zu rächen. Denn nur wenn sein Sohn den Täter zur Strecke bringt, kann er in Frieden ruhen ...
Ganz schön viel Tobak für ein trauriges Kind, oder?

Etliche Aspekte der Geschichte stimmen nachdenklich, animieren zum mitfiebern und – zumindest erging es mir so – lösen Stress aus. Denn wer vermutet, hier ist ein verständnisvoller Vater am spuken, der irrt. Dieser Geist ist fordernd, zornig, setzt den Protagonisten unter Druck und erpresst ihn emotional. Mich machte das mehrfach wütend, und ich verstand Phils Zwiespalt, litt mit ihm, haderte.
Denn was ist Wahr, was Wahn; was Richtig und was Falsch?

»𝗠𝗮𝗻𝗰𝗵𝗺𝗮𝗹 𝗺𝘂𝘀𝘀 𝗺𝗮𝗻 𝗲𝘁𝘄𝗮𝘀 𝘁𝘂𝗻, 𝘄𝗮𝘀 𝗳𝗮𝗹𝘀𝗰𝗵 𝗶𝘀𝘁, 𝘂𝗺 𝗲𝘁𝘄𝗮𝘀 𝗚𝗿𝗼𝗲ß𝗲𝗿𝗲𝘀 𝘇𝘂 𝘁𝘂𝗻, 𝗱𝗮𝘀 𝗿𝗶𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴 𝗶𝘀𝘁.«

In vielen Rezensionen wird der Ton der Geschichte kritisiert. Ich möchte darauf hinweisen, dass das Geschehen aus der Perspektive eines Kindes wiedergegeben wird. Heißt: hochtrabende Worte und konsequente Taten würden der Authentizität keinen Gefallen tun. Wir bekommen Naivität und Angst, sind Teil von Problemen und Gedanken(gängen), die dem Alter entsprechen. Philipp hinterfragt Kleinigkeiten, ist begeisterungsfähig, lernt und versucht sich am Klang von Worten. Und dabei schmiedet er halbgare Pläne, um seinen Onkel unter die Erde zu- und seine Mutter von ihren rosa Plänen abzubringen.
Durch die – beeinflusste – Sicht des Jungen können sich die LeserInnen nie sicher sein, was für ein Mensch der potenzielle Mörder wirklich ist – dieser Umstand hält das Interesse zusätzlich der Frage, ob es den Geist wirklich gibt oder er nur eine Folge der Trauerverarbeitung, eine Antwort auf das "Warum?" ist, aufrecht.
Während des Verlaufs bringt der Autor neue Menschen in das Leben des Elfjährigen, manifestiert und verändert Dynamiken, überrascht mit ungeahnten Ereignissen. Mit Lügen, deren Konsequenzen auf ewig nachhallen, mit Schuld.
Leider empfand ich das Ende weder rund noch schlüssig und im Gesamten zu abrupt.

Schonungslos ehrlich, trocken und humorvoll, ohne an Ernst und Gefühlen einzusparen, detailreich, ohne sich in Nichtigkeiten zu verlieren – das ist „𝐍𝐚𝐜𝐡𝐫𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐯𝐨𝐧 𝐃𝐚𝐝“.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.11.2024

Tolle Grundidee, Umsetzung nicht für mich

0

Das Buch enttäuschte mich in großem Maße, weil ich nach dem Klappentext eine andere Erwartung hatte. Unten im Text teile ich dir spoilerfrei mit, was genau ich damit meine.

Meine Meinung zum Cover:
Das ...

Das Buch enttäuschte mich in großem Maße, weil ich nach dem Klappentext eine andere Erwartung hatte. Unten im Text teile ich dir spoilerfrei mit, was genau ich damit meine.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover ist einfach gehalten und doch hat die Gestaltung etwas für sich. Ich selbst wurde aufgrund dessen und des Titels auf das Buch aufmerksam. Was die Flasche mit dem versteckten „Tödlich“-Sticker bedeutet, weiß man spätestens nach dem Beenden des Buches. Am meisten sticht der Titel hervor, wobei jedes Element seine Bedeutung hat. Die Farbe Rosa wirkte etwas zu fröhlich und hell, wenn man bedeckt wie düster die zugrundeliegende Thematik ist.

Meine Meinung zum Inhalt:
Nach dem Klappentext war ich überaus neugierig, wie die Geschichte sein wird. Ich sah darin großes Potenzial, weil das Thema doch sehr heftig schien. Der Tod eines engen Familienmitgliedes kann einen in schwere Depressionen, Angstzuständen oder vieles andere stürzen.

Die erste Irritation trat bereits beim Lesen der ersten Seiten ein. Dass der Schreibstil des Autors ohne größere Beschreibungen auskam, störte mich nicht. Was ich jedoch bald als nervig und eintönig empfand, war die primitive Sprache mit fast immer gleichen Satzanfängen. Besonders bei Unterhaltungen trieb mich das beinahe in den Wahnsinn. Stets „Ich sagte“, „Er sagte“ oder „Mum sagte“ „Onkel Alan“ und so weiter. Manchmal rief oder fragte jemand was, doch „sagte“ kam so oft vor, dass ich es kaum noch lesen mochte.

Außerdem muss man Sätze nicht ständig mit „ich“ oder „er“ beginnen. Die deutsche Sprache bietet genug Vielfalt, da müsste das nicht sein. Geschätzt kam „sagte“ in den ersten 30 Seiten 200-mal vor. Egal, ob am Anfang vom Satz oder mittendrin. Auf Seite 251 stand 25-mal „Hallo“ untereinander oder auf Seite 255 66-mal „stirb“ in der Form eines Dreiecks. Ich weiß, dass dadurch das zuspitzen der Situation verdeutlicht werden soll, doch fand ich die Vorgehensweise eigenwillig. Mir persönlich sagt das Stilmittel überhaupt nicht zu.

Über den gesamten Verlauf wurde das Ganze immer schlimmer. Ich hielt eigentlich nur durch, weil ich wissen wollte, wie das Buch ausgeht und es sich durch die Schreibweise schnell las. Mein Freund bekam sehr oft mit, wie ich die Augen verdrehte oder genervt aufseufzte. Hauptprotagonist Philipp wurde als eher dumm dargestellt, z.B. wusste er als 11-jähriger Junge nicht, was ein Geldautomat ist und bezeichnete ihn als „Loch in der Wand“, aus dem das Geld kommt. Auch später gab es immer wieder ähnliche Situationen.

Das Buch würde gut zeigen, wie das Leben durch den Tod einer geliebten Person ins Chaos gestürzt wird. Dabei können sich wie bei dem zwölfjährigen Philipp Psychosen, Angstzustände oder Depressionen entwickeln. In meinen Augen hätte die Mutter in der Geschichte mehr auf ihren Sohn eingehen können. Der neue Partner trat viel zu schnell in Philipps Leben und krempelte es sofort um. Nach wenigen Monaten, drei wenn ich mich richtig erinnere, gab es quasi schon einen Vaterersatz. Die Mutter merkte nicht, dass sich die Beiden nicht wirklich mochten oder verdrängte. Oft meinte sie, warum Philip ihr das antue, dabei war sein Verhalten für mich ein Hilfeschrei. Nie schien sie zu erkennen, wie schlecht es ihrem Sohn ging. Trauer, Angst und Existenzängste können dazu führen, dass man nicht mehr fähig ist, auf Kinder oder andere Menschen zu achten.

Das Ende der Geschichte war negativ und schlimm. Ich konnte nur vermuten, wie die Szene ausgegangen ist. Ein richtiges Ende war das für mich nicht. Ein Happy End wäre unpassend gewesen, ja. Doch die offene Szene und die ruckartige Handlung fan dich ebenso unstimmig. Eine genaue Auflösung wäre mir lieber gewesen.

Mein Fazit:
Der Geschichte liegt eine gute Idee zu Grunde, welche großes Potenzial hätte. Die primitive Erzählweise mit fast immer gleichen Satzanfängen und die ständige Verwendung von „sagte“ nervten mich allerdings immer mehr, je weiter ich beim Lesen kam. Die Geschehnisse waren stets nur negativ und traurig. Es gab kaum einen Lichtblick, stattdessen wurde es schlimmer. Die Mutter vergas über ihren Verlust, dass ihr Sohn genauso litt. Das Buch zeigte ziemlich eindrücklich, wie durch Verlust und Trauer Psychosen, Angstzustände und dergleichen entstehen. Ein negatives Ereignis jagte das Nächste, bis es am Ende vollkommen eskalierte. Mit dem Schluss konnte ich persönlich nicht viel anfangen.

Ich vergebe 2 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere