Cover-Bild Totgehoppelt
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 379
  • Ersterscheinung: 03.02.2016
  • ISBN: 9783839218495
Mauritz von Neuhaus

Totgehoppelt

Kriminalroman
Während der Jubiläumsfeier des örtlichen Kaninchenkastenumstellvereins verschwindet der Bürgermeister Bürens spurlos. Kurze Zeit später taucht er wieder auf. Tot. Als dann auch noch seine Sekretärin erschossen aufgefunden wird, macht sich das ungleiche Ermittlerteam Theresia Rose und Alexander Kantstein auf die Suche nach dem Täter. Doch durch Theresias digitale Inkompetenz und Casanova Alexanders Tändeleien gestalten sich die Ermittlungen schwieriger als gedacht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2018

Dieses Debüt startet gemächlich und steigert sich kontinuierlich!

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Zur Jubiläumsfeier des örtlichen Kaninchenkastenumstellvereins verschwindet der beliebte Bürgermeister Bürens spurlos. Es scheint eine Entführung vorzuliegen, doch bald darauf wird die Leiche des Verschwundenen ...

Zur Jubiläumsfeier des örtlichen Kaninchenkastenumstellvereins verschwindet der beliebte Bürgermeister Bürens spurlos. Es scheint eine Entführung vorzuliegen, doch bald darauf wird die Leiche des Verschwundenen bei der Wewelsburg gefunden. Das Ermittlerteam Theresia Rose und Alexander Kantstein macht sich auf die Suche nach dem Täter. Wer hielt den Toten gefangen, wer hatte ein Motiv für einen Mord? Es gibt bald darauf einen zweiten Mord, doch wie hängen die Fälle zusammen? Unter Hochdruck der Öffentlichkeit, aber auch von Seiten ihres Chefs ermittelt das Team.


Die Autoren verstehen es diverse Charaktere zu schaffen, die viele menschliche Merkmale zeigen: von Hass, Liebe, Arroganz, Machtstreben bis zu Schlagfertigkeit und Brutalität ist alles zu finden.
Im Verlauf der Handlung bekommt der Leser Einblicke in das dörfliche Vereinsleben eines Kaninchenvereins, in Polizeibüros mit derem Ranggefüge und Erfolgsdruck, man erlebt den Waisenhausallag mit und schaut hinter dunkle Türen von Pflegefamilien, die Pflege von Kindern ganz anders auslegen. Diese Vielfalt macht den Krimi lesenswert und interessant und die dazugehörigen Figuren zeigen ein buntes Spektrum menschlicher Schicksale und Charakterzüge, die den Reiz für mich ausmachen.
Die einzelnen Charaktere haben mit ihren speziellen "Macken" und Eigenheiten einen tollen Wiedererkennungswert und ich würde mich freuen, sie in einer anderen Krimihandlung wieder zu erleben.

Die Ermittler Alexander und Theresia sind arbeitswütig bei der Aufklärung der Mordfälle und verfolgen jede erdenkliche Spur, dabei vermitteln sie einen anschaulichen Eindruck von Ermittlungsarbeit und zeigen das Hacken und Treten in ihren eigenen Reihen. Ihre Sicht hinter die Kulissen von Stadtverwaltung, Polizeibehörde und Vereinsleben gewährt dem Leser Einblicke in Korruption bei den Mitarbeitern und Beamten, Missbrauch in Familien und Neid und Vereinsklüngel in der Dorfgemeinschaft. Die Hintergründe der Morde sind für den Leser logisch und im Ablauf auch gut verständlich beschrieben. Man versucht den Täter anhand der aufkommenden Erkenntnisse zu identifizieren, hat aber einige Finten in den Weg gelegt bekommen. Mit einem spannenden Ende erfolgt dann die allumfassende Auflösung, die allerdings noch einige Fragen offen lässt.

Interessant angelegt ist ein parallel zu den Ermittlungen führender Handlungsstrang um das Leben eines Waisenmädchens, die eine furchtbare Kindheit und noch schlimmere Jugend erlebt und den Leser davon offen erzählt. Hier offenbahrt sich traurigerweise das Schicksal einer jungen Frau, die durch ihre Vergangenheit zu einer Mörderin wird. Das ist dem Leser schnell bewusst, nur die persönliche Identifikation fällt aufgrund fehlender Jahresdaten und Hintergründe schwer. Diese Nebengeschichte geht zu Herzen und macht den wahren Spannungseffekt an diesem Krimi aus.

Der Schreibstil ist mir anfangs noch sehr gemächlich und zu ausführlich vorgekommen, doch im Laufe der Handlung hatte sich der Autor scheinbar eingeschrieben und was vorher noch etwas gestelzt und holperig klang, wurde zunehmends flüssiger und besser zu verfolgen. Es gibt einige nicht notwendige Nebenhandlungen, die die Geschichte ein wenig ausufern lassen, das kann man aber, da es sich hier um ein Debüt handelt durchaus wohlwollend betrachten.

Alles in allem habe ich den kriminalistischen Ausflug ins Paderborner Land genossen und würde mich freuen, in einer Fortsetzung von "Totgehoppelt" einen neuen Fall mitsamt den bekannten Figuren weiter zu verfolgen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Totgehoppelt-gelungenes Krimidebüt

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Klapptext:
Während der Jubiläumsfeier des örtlichen Kaninchenkastenumstellvereins verschwindet der Bürgermeister Bürens spurlos. Kurze Zeit später taucht er wieder auf. Tot. Als dann auch noch seine Sekretärin ...

Klapptext:
Während der Jubiläumsfeier des örtlichen Kaninchenkastenumstellvereins verschwindet der Bürgermeister Bürens spurlos. Kurze Zeit später taucht er wieder auf. Tot. Als dann auch noch seine Sekretärin erschossen aufgefunden wird, macht sich das ungleiche Ermittlerteam Theresia Rose und Alexander Kantstein auf die Suche nach dem Täter. Doch durch Theresias digitale Inkompetenz und Casanova Alexanders Tändeleien gestalten sich die Ermittlungen schwieriger als gedacht.

Totgehoppelt ist der Debütkrimi von Moritz von Neuhaus. Allerdings ist Moritz von Neuhaus ein Pseudonym hinter dem sich drei Autoren (Hilla Jürgensmeier, Hendrik Peeters und Gregor Christiansmeyer) verbergen. Ich war angenehm überrascht, denn zu keinem Zeitpunkt fiel auf, dass drei Leute an diesem Krimi geschrieben haben. Ein perfekte Trio, das genial zusammenspielte.

Der Schreibstil ist flüssig und einfach, so dass man sehr schnell in diese Geschichte reinfinden kann. Der Erzählstil basiert auf zwei Ebenen. Zum einen gibt es dieses Mädchen, die ihre Geschichte erzählt und zum anderen Ermittlungsarbeit von Kantstein und Rose. Beide Handlungsstränge sind perfekt aufeinander abgestimmt und miteinander verstrickt worden. Irgendwie gefiel mir aus der Sicht von dem Mädchen an besten, aber das ist Ansichtssache. Die Geschichte wird durch einen kontinuierlich aufbauenden Spannungsbogen durchzogen, so dass dieser Krimi zu keinem Zeitpunkt langatmig oder gar langweilig wird. Eher im Gegenteil. Allerdings weiß man recht früh, wo der Hase hin hoppelt bzw. wer der Täter ist.

Die Paderborner-Kulisse wird sehr gut beschrieben und hier findet man die Liebe zum Detail. Da ich die Wewelsburg und etwas von Paderborn kenne, konnte ich mich sehr gut in die Umgebung reinversetzen. Die Charaktere sind ebenfalls detailliert beschrieben worden. Was ich ein wenig vermisst habe, waren private Details über Kantstein und Rose und ein bisschen was menschliches. Diese wenigen Informationen, die hier preisgegeben worden sind, wurden sehr sparsam gestreut und somit bekommt man nicht den Zugang zu den beiden, den ich mir gewünscht hätte. Nur ermitteln reicht leider nicht. Da geht noch was und ich würde mich freuen, wenn in dieser Richtung was passiert. Sonst fand ich dieses Ermittlerduo sehr sympathisch, humorvoll und eigenwillig.

Ein Pluspunkt gibt es auch noch, denn ab und an blitze der Paderborner Dialekt auf und das gefällt mir bei Regionalkrimis am besten.


Ein durchaus gelungenes Krimidebüt, das mir sehr gut gefiel. Ich hoffe, auf ein Wiedersehen mit Kantstein und Rose. Ich vergebe 4 von 5 Sternen, denn da ist noch einiges an Potenzial vorhanden.