Toll geschriebener Krimi, der unter die Haut geht
In einer Sommernacht brennt das Ferienhaus des wohlhabenden Gustav Horstmanns nieder. Als die Spurensicherung in den Trümmern zwei Leichen findet, ist es schnell klar, dass es kein Unfall war. Das Ermittlungsteam ...
In einer Sommernacht brennt das Ferienhaus des wohlhabenden Gustav Horstmanns nieder. Als die Spurensicherung in den Trümmern zwei Leichen findet, ist es schnell klar, dass es kein Unfall war. Das Ermittlungsteam aus Kleve stellt fest, dass die beiden Toten Mordopfer sind und dass ihr Tod mit einem weiteren grauenhaften Verbrechen im Zusammenhang steht...
Ich bin ein großer Fan von Mechtild Borrmann und so habe mich schon sehr auf dieses Buch gefreut. Auch wenn mir ihre anderen Romane, wie etwa das „Trümmerkind“ oder „Der Geiger“ mehr gefallen haben, so hat mich auch dieses schmale Buch nicht enttäuscht. In gewohnt knappen, schnörkellosen Sätzen erzählt die Autorin einmal mehr von tragischen menschlichen Schicksalen und schafft es, diese ergreifend und packend zu schildern. Wiederholt demonstriert sie ihre große Beobachtungsgabe und das Talent, ihren Protagonisten Leben einzuhauchen, sie einfühlsam und facettenreich darzustellen. Besonders eindrucksvoll fand ich die Schilderung von Frank Zech, Horstmanns Nachbarn, die für mich eine meisterhafte psychologische Studie ist. Wir Leser werden zu Zeugen seines fortschreitenden Wahnsinns. Der Einblick in die Gedankenwelt eines Geisteskranken, den uns Mechtild Borrmann hier gewährt, lässt uns schaudern und ich muss gestehen, bei der Lektüre bekam ich mehr als einmal eine Gänsehaut. Auch die Figur des trauernden Vaters, der rastlos nach seiner vermissten Tochter sucht, hat es in sich – man spürt förmlich seinen Schmerz, man bangt und und leidet mit...
Fazit: Ein weiterer interessanter Kriminalroman von Mechtild Borrmann, einfühlsam und packend erzählt – ich kann ihn nur empfehlen!