Von der Autorin Meike Haberstock kannte ich bereits ihre Anton-Reihe und ihre Holly Hosenknopf Bücher, welche mir richtig gut gefallen haben. Als ich nun entdeckt hatte, dass es im Mai ein neues Buch von ihr im Rowohlt Verlag geben wird, war meine Neugier sofort geweckt. Sowohl das Cover als auch der Klappentext überzeugten mich auf Anhieb, daher wollte ich die Ziegenbock-Bande unbedingt kennenlernen!
Sommerferien, eigentlich wohl für die meisten Kinder die allerschönste Zeit im Jahr, oder? Nur wenn man diese zu Hause verbringen muss und dann auch noch mit seinem nervigen Zwilling, dann vergeht wohl den meisten die gute Urlaubsstimmung. Zumindest bei den Geschwistern Samuel und Joanne, oder kurz: Sammy und Jo, ist dies so. Ferien zu Hause, nur sie zwei, da ist wirklich nur noch das Kindercamp schlimmer, oder, wie von Jo so schön unbenannt, der Kinderknast. Dieses Camp ist ihnen nur zu gut aus dem letzten Jahr in Erinnerung geblieben. Brrr, nee, dann schon lieber schnarchlangweilige Ferien zu Hause. Doch dann kommt alles ganz anders als erwartet, denn Sammy und Jo begegnen Ottilie und Theodor Dreyfuss, einem etwas verrückten Pärchen im besten Alter. Wie alt sie sind? Keine Ahnung, auf jeden Fall sind die beiden nicht mehr die Jüngsten, sie sind vermutlich sogar die ältesten Detektive der Welt. Ja, genau, Detektive. Die beiden haben in ihrem Leben schon lauter knifflige Fälle gelöst, zusammen mit ihrem Assistenten Napoleon, einem verfressenen und extrem intelligenten Ziegenbock. Die drei sind gerade einem neuen spannenden Fall auf der Spur, bei dem sie aber leider nicht so wirklich voran kommen. Da kommen ihnen die Zwillinge gerade recht. Ehe es sich Sammy und Jo versehen, gehören sie zum Ermittlerteam, der Ziegenbock-Bande. Ob es ihnen wohl gelingen wird, das verschwundene Rezeptbuch von Madame Alette wiederzufinden? Und was ist eigentlich mit dem Pommesparadies los? Wieso schmecken die Gerichte dort auf einmal so anders und nicht wirklich lecker? Eins ist jedenfalls sicher: Diese Sommerferien werden alles andere als langweilig werden!
Sieht das Cover nicht witzig aus? Mir hat es auf jeden Fall nicht zu viel versprochen, denn mich konnte das erste Abenteuer der Ziegenbock-Bande richtig begeistern.
Ich habe das Buch allerdings eher als witzig und unterhaltsam empfunden und nicht so wirklich als spannend. Es gab zwar schon Szenen, in denen ich ins Mitfiebern gekommen bin, nur ist leider die Auflösung des Falls recht früh abzusehen, zumindest für mich als Erwachsene war es ziemlich offensichtlich. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass auch so manche Kinder recht schnell darauf kommen werden, wer der Täter ist. Etwas schade fand ich dieses vorhersehbare Ende schon, aber da es sich hier um Kinderbuch handelt, konnte ich diesen Punkt eher verschmerzen als bei einem Buch für Erwachsene.
Ansonsten aber hat mir dieser schöne Kinderroman sehr gut gefallen. Besonders die Charaktere fand ich super. Wir bekommen es hier mit so einigen ziemlich schrägen Figuren zu tun, wie Ottilie und Theodor Dreyfuss, über die ich mich köstlich amüsiert habe. Besonders ihre Versuche, ein Smartphone zu bedienen, ein Gerät, mit welchem sie bisher nie in Berührung gekommen sind, hat mich bestens unterhalten.
Auch der gewitzte Ziegenbock Napoleon sorgt für so einige Lacher. Die drei geben schon ein ulkiges Detektiv-Team ab.
Unsere beiden Protagonisten sind die 10-jährigen Zwillinge Sammy und Jo. Diese liegen sich, wie das bei Geschwistern eben oft der Fall ist, ständig in den Haaren und spielen sich gerne gegenseitig Streiche. Ob es da wirklich so eine gute Idee ist, die beiden sechs Wochen tagsüber alleine zu Hause zu lassen? Der geplante Spanien-Urlaub fällt leider ins Wasser, da ihre Eltern in ihrem Laden zu viel zu tun haben. Die einzige Alternative wäre das Kindercamp, aber darauf können Sammy und Jo wirklich nur zu gut verzichten. Dann schon lieber Herumgammeln zu Hause und den Eltern stündlich eine SMS schreiben, damit diese wissen, dass alles okay ist. Zum Glück willigen die Eltern ein und schicken ihre Kinder nicht in den Kinderknast, äh, ich meinte natürlich ins Kindercamp. ;)
Tja, langweilig werden diese Sommerferien dann aber nicht. Wie bereits erwähnt, war für mich der Fall weniger spannend, dafür aber höchst amüsant. Dazu haben zum einen die liebenswerten Charaktere mit ihren Eigenarten beigetragen, zum anderen auch der herrlich humorvolle Schreibstil, der mich von den ersten Seiten an begeistern konnte.
Ebenfalls richtig klasse sind die witzigen schwarz-weiß Illustrationen, von denen es zu meiner Freude sehr viele in dem Buch gibt. Die Zeichnungen geben das Geschehen im Text wunderbar wieder und sorgen für richtig gute Laune. Zumindest mich haben sie sehr zum Schmunzeln gebracht.
Für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren, die gerne aufregende und witzige Detektivgeschichten lesen, ist das Buch sehr zu empfehlen. Allerdings sollten diese schon etwas geübter im Lesen sein, für Leseanfänger ist das Buch definitiv zu schwer zum Selberlesen. Die Geschichte eignet sich jedoch auch wunderbar zum Vorlesen und wird auch Erwachsenen sehr viel Freude bereiten. Besonders für den Sommer kann ich das Buch sehr empfehlen.
Ich hoffe ja nun sehr, dass es noch weitere Fälle mit der Ziegenbock-Bande geben wird. Mir hat das Buch sehr schöne Lesestunden beschert und ich würde mich über ein Wiedersehen mit dieser schrägen Ermittler-Truppe sehr freuen.
Fazit: Ein witzig-frecher Lesespaß für Jung und Alt! Ich kann diesen schönen Kinderroman sehr empfehlen, ganz besonders für den Sommer eignet sich diese humorvolle Geschichte perfekt. Besonders gut gefallen haben mir die liebenswerten Charaktere, von denen mich einige mit ihren verrückten Eigenarten bestens unterhalten haben. In meinen Augen bietet das erste Abenteuer der Ziegenbock-Bande auch Erwachsenen ein tolles Lesevergnügen, daher kann ich das Buch nicht nur Kindern ab 8 Jahren sehr ans Herz legen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!