Cover-Bild Tod im Museum
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 19.08.2023
  • ISBN: 9783608987065
Meike Stoverock

Tod im Museum

Ein Fall für Skarabäus Lampe

»Zwei tote Archäologen in so kurzer Zeit – das riecht fischig!«
Überraschend stirbt der Vater von Skarabäus Lampe, ein bekannter Archäologe. Als es bei der Trauerfeier im Museum einen zweiten Toten gibt, ist das Misstrauen des Detektivs geweckt. Einmal mehr muss er ermitteln. Unterdessen wird die Stadt von einer Welle sozialer Aufwallung und Wut   erfasst…
Es gibt Unruhen! Nach einem Ausbruch der gefürchteten Arbeiterkrankheit und ausbleibender Hilfe vom Magistrat, gehen die Armen auf die Straße. Eine Welle der Wut, die Straßenbarrikaden, brennende Dreischnecks und fliegendes Gemüse mit sich führt, rollt durch Überstadt. Als der Vater von Skarabäus Lampe, berühmter Archäologe und Ehrenbürger der Stadt, plötzlich stirbt, ist der Detektiv nach Jahren der Entfremdung völlig überfordert. Er wird jäh aus seiner Gefühlsverwirrung gerissen, als auf der Trauerfeier zu Ehren seines Vaters der Vorsitzende der Archäologischen Gesellschaft während seiner Rede ebenfalls vor aller Augen stirbt. Der Detektiv lässt das Museum abriegeln und beginnt mit der Spurensuche.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2023

Was steckt hinter den zwei Todesfällen im Forscherkreis?

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Der Hase Skarabäus Lampe ist in Überstadt als Meisterdetektiv weiterhin eine Bereicherung für die vor allem aus Hunden bestehende Polizei. Als ihn die Nachricht vom plötzlichen Tod seines Vaters erreicht, ...

Der Hase Skarabäus Lampe ist in Überstadt als Meisterdetektiv weiterhin eine Bereicherung für die vor allem aus Hunden bestehende Polizei. Als ihn die Nachricht vom plötzlichen Tod seines Vaters erreicht, trifft ihn das jedoch schwer. Zwar war das Verhältnis des rennomierten Archäologen zu seinem Sohn nicht besonders eng oder herzlich, doch damit hat niemand gerechnet. Zunächst sieht alles nach einer natürlichen Todesursache aus. Doch dann gibt es auf der Trauerfeier im Museum einen weiteren Toten. Daraufhin setzt Lampe die illustre Gästeschar im Gebäude fest, bis der Mörder gefunden ist...

"Tod im Museum" ist der zweite Fall für Skarabäus Lampe. In diesem liegen die Ereignisse des ersten Bandes schon eine Weile zurück. Der Straßenkater Teddy ist inzwischen zu Lampes festem Assistenten geworden. Mit Sorge verfolgt Lampe die Aufstände in Überstadt, denn die dringend benötigten Investitionen in die Sanierung des Arbeiterviertels werden immer wieder depriorisiert, sodass sich Krankheiten dort wie Lauffeuer ausbreiten. Dass das Museum der Stadt nicht nur eine aufwändige Sanierung der Fassade vornehmen will, sondern auch eine aufwändige Trauerfeier für ihren erfolgreichen Archäologen Archibald Lampe plant, heizt die Stimmung weiter auf.

Schnell war ich mitten in der Geschichte und lernte auf der Trauerfeier eine ganze Schar neuer Charaktere kennen, die mit dem Museum und Lampes Vater in Verbindung stehen. Da ist zum Beispiel die Museumsdirektorin Ephigynie Mahlzeit (ein Flamingo), der Kunsthändler Harpo Liechtenstein (ein Gürtelbär) oder der Wolf Graf Kritor von Lugosch, ein Förderer des Museums mit besonderem Interesse an Hälsen. Auch einige alte Bekannte wie Lampes Haushälterin Helene und Inspektor Sutton mischen wieder mit.

Das Zusammentreffen so vieler unterschiedlicher Charaktere sorgt für zahlreiche skurrile Situationen. Die drängendste Frage ist natürlich die, ob und wem von ihnen zwei Morde zuzutrauen sind. Doch auch weitere Geheimnisse kommen während der Ermittlungen ans Licht. Da sich der Großteil der Geschichte im Museum abspielt kommt die Geschichte nach der abenteuerlichen Zirkuswelt und lebensgefährlichen Situationen etwas ruhiger daher. Das tat meiner Lesefreude keinen Abbruch. Meike Stoverock erneut einen unterhaltsamen Krimi mit einer Besetzung der besonderen Art geschrieben, in dem auch wieder so einiges an Gesellschaftskritik steckt. Ich gebe gern eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.10.2023

Anders, aber ebenso gut wie Teil 1

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Während es in Überstadt brodelt, da es in den Armenvierteln zum Ausbruch der Arbeiterkrankheit kam und das Magistrat sich eher dafür interessiert das Museumsportal neu zu gestalten anstatt dringende Sanierungen ...

Während es in Überstadt brodelt, da es in den Armenvierteln zum Ausbruch der Arbeiterkrankheit kam und das Magistrat sich eher dafür interessiert das Museumsportal neu zu gestalten anstatt dringende Sanierungen zu beschließen, hat Meisterdetektiv Skarabäus Lampe noch ganz andere Sorgen.

Sein Vater ist überraschend gestorben und Lampe weiß nicht, wie er damit umgehen kann. Er hatte eine tolle Kindheit, doch inzwischen hatte er so gut wie keinen Kontakt mehr zu ihm. Der Anstand (und seine jetzige Haushälterin und früheres Kindermädchen Helene Pick) bringen ihn dazu, zur Trauerfeier ins Museum zu gehen, dem Arbeitsort und der zweiten Heimat seines Vaters. Nachdem es auf der Trauerfeier zu einem zweiten Todesfall kommt, beginnt Lampe zu zweifeln – und Fragen zu stellen…

„Worauf warten denn alle?“

„Wir warten darauf, dass Skarabäus Lampe, der Sohn des einen Verblichenen, den Tod des anderen Verblichenen aufklärt.“ (Seite 99)

Nachdem der erste Band rund um Skarabäus Lampe und Überstadt ganz überraschend eines meiner Lesehighlights im vergangenen Jahr war (ich bin meist sehr kritisch bei sprechenden, aufrecht gehenden, Kleidung tragende Tieren, weshalb ich mit einer gehörigen Portion Skepsis an das Buch heran gegangen bin), musste ich Band 2 natürlich ebenfalls lesen.

Was soll ich sagen? Skarabäus Lampe ist so, wie ich ihn in Erinnerung habe, Teil 2 steht dem ersten Buch in Nichts nach. Und dennoch ist das Buch völlig anders. Während Band 1 ein klassischer Krimi war, bei dem wir dem Meisterdetektiv dabei über die Schulter blicken durften, wie er jeder möglichen und unmöglichen Spur nachgeht, ist Band zwei zwar immer noch ein Krimi, doch es gibt auch zahlreiche sozialkritische Untertöne. Diese sind allerdings sehr gut in das Geschehen eingewoben und Meike Stoverock vermeidet es geschickt den mahnenden Zeigefinger zu erheben. Stattdessen lässt sie ihre Leser eigene Parallelen ziehen und regt dadurch unwillkürlich zum Nachdenken an.

Der Kriminalpart ist spannend und Lampe findet unter den Trauergästen zahlreiche Motive und Verdächtige. Bei seinen Ermittlungen wird er vor Ort tatkräftig von Kater Teddy unterstützt und auch Inspektor Sutton tut aus der Ferne (sprich von vor den Toren des Museums) was er kann, wenn auch gewohnt widerwillig.

Neben Charakteren aus dem ersten Teil (ich habe mich sehr über das Wiedersehen mit dem fischigen Anwalt von Oben und seiner Sekretärin, dem Fingertier mit dem unaussprechlichen Namen gefreut), gibt es auch zahlreiche neue Figuren, die ebenso unterschiedlich sind, wie die Tierart der sie angehören (Nacktmull, Schuhschnabel, Gürtelbär…). Dabei findet Meike Stoverock immer wieder Namen und Tierarten die hervorragend (und manchmal mit einem Augenzwinkern) zu den von ihr erdachten Rollen passen. So ist der gewichtige Stadtrat Arson ein Nilpferd und der mondäne Schwan hört auf den Namen Monda Swanovski.

Eigentlich gibt es noch so viele Dinge, die ich gerne erzählen würde, die ich genial, überraschend, kreativ oder großartig fand, aber das würde wohl den Rahmen hier sprengen. Daher spreche ich hier einfach eine klare Leseempfehlung aus. Begebt euch einfach selber nach Überstadt.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Warum liegt der Mond vor meiner Tür?

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In Überstadt herrschen Unruhen, als den Detektiv Skarabäus Lampe die Nachricht, über den Tod seines Vaters erreicht. Schon lange hat er zu dem berühmten Archäologen und Ehrenbürger der Stadt kein inniges ...

In Überstadt herrschen Unruhen, als den Detektiv Skarabäus Lampe die Nachricht, über den Tod seines Vaters erreicht. Schon lange hat er zu dem berühmten Archäologen und Ehrenbürger der Stadt kein inniges Verhältnis mehr, doch spurlos geht sein ableben dennoch nicht an ihm vorbei. Als bekannt wird, dass inmitten der Unruhen eine kostspielige Trauerfeier für Archibald Lampe statt finden soll, toben die Massen. Im herunter gekommenen Arbeiterviertel wütet wegen der widrigen Hygiene- und  Wohnbedingungen eine Krankheit und rafft Tag für Tag mehr Tiere dahin. Doch die Schickeria Überstadts lässt sich dieses Ivent Unsummen kosten anstatt bei der Renovierung finanzielle Unterstützung zu leisten. Lampe lässt, noch völlig entrückt und begleitet von wütenden Protesten vor dem Museum, diese Veranstaltung über sich ergehen. Als es plötzlich eine zweiten Toten gibt, der mitten während der Trauerfeier zusammenbricht. Bei Lampe fangen sich endlich wieder an die Zahnrädchen in seinem Gehirn zu drehen. „Zwei Tote Archäologen in so kurzer Zeit, das riecht fischig!“ 

Tod im Museum ist nunmehr der zweite Roman, über den anthropomorphen Skarabäus Lampe. Der detektivische Hase mit beeindruckender Kombinationsgabe. Ganz Überstadt besteht aus Tieren, die sonst jedoch sehr menschenähnlich Leben, agieren und Arbeiten. Eine sehr detaillierte Welt, die Meike Stoverock konstruiert hat und in der nichts dem Zufall überlassen bleibt. Beide Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, da es sich um in sich abgeschlossene Geschichten handelt. Um sich mit dieser Welt, dem Protagonisten und seinem Leben vertraut zu machen würde ich dennoch empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten. Dieses Mal leben wir mehr im Geschehen und in der Aktion, das Augenmerk ist weniger auf das Leben und Überleben der Tiere gerichtet. Die Autorin bringt jedoch in sehr verhältnisvollem Maße die Gepflogenheiten einzelner zur Sprache. Wir sind zwar näher am Kriminalfall, dennoch schafft sie es gekonnt soziale Ungerechtigkeiten in ihr Werk einfließen zu lassen und ist damit ihrem systemkritischen Stil treu geblieben ohne die Handlung davon gänzlich beherrschen zu lassen. In punkto flüssige Story hat sie deutlich zugelegt, dieses Mal bleibt sie eng am Handlungsstrang, was einen durchweg ungestörten Lesefluss ermöglichte. Die Spannung zog sich kontinuierlich durch das Buch, hatte keinen Einbruch, jedoch auch keinen extremen Ausbruch. Wer Thrill und Action sucht könnte hier etwas das nachsehen haben. Dennoch ist es ein gelungener Krimi mit schlüssiger Auflösung, in einem sehr fantasievollen Setting, welcher für Unterhaltung sorgen konnte. Ich hoffe sehr, dass es nicht Lampes letztes Abenteuer war. 

Fazit: ein gepflegter Krimi im Agatha Christie Stil, in einem wohl durchdachten, detailreichen Setting und anthropomorphen Charakteren. 

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