Zwischen uns ein ganzes Leben
Zwischen uns ein ganzes Leben
Melanie Levensohn
Rezension vom 23.08.2018 (0)
Inhaltsangabe: Quelle Lovleybooks
Drei Frauen – getrennt durch ein halbes Jahrhundert, verbunden durch ein Versprechen
Paris, 1940: Für die jüdische Studentin Judith wird es unter der deutschen Besatzung immer gefährlicher. Zusammen mit ihrer großen Liebe Christian, Sohn eines Bankiers, plant sie heimlich die Flucht. Doch plötzlich ist sie spurlos verschwunden.
Mehr als fünfzig Jahre später in Washington: Auf Jacobina lastet ein Versprechen, das sie ihrem Vater gegeben, aber ihr Leben lang nicht eingelöst hat. Sie soll ihre unbekannte Halbschwester Judith finden. Jetzt bleibt ihr nicht mehr viel Zeit. Da trifft sie auf die junge Französin Béatrice. Die beiden Frauen freunden sich an. Gemeinsam machen sie sich auf eine Suche, die sie weiter führt, als sie je erwartet hätten …
Meine Meinung zum Buch und Autorin:
Melanie Levensohn, hat mich mit ihrem Roman über das Schicksal dreier Frauen und einem gegeben Versprechen sehr berührt und bewegt. Ich hatte oft Gänsehaut und habe gebangt und gehofft. Inspiriert wurde sie durch das schlimme Schicklich einer Großcousine ihres Französischen Mannes, die man in Auschwitz ermordet wurde. Eine sehr tragische Geschichte die sie erzählt, man taucht ab in das Paris 1940, das von den deutschen Soldaten besetzt sind und den gnadenlosen Auswüchsen des Nazi Regimes. Ein halbes Jahrhundert finden wir uns in Waschsington wieder und lernen Beatrice und Jacobina kennen, die vieles um die Jüdin Judith verbinden wird. Das alles hat sie so ergreifend geschildert , das man oft innehalten musste beim Lesen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, einfühlsam und Emotional, ohne Kitschig zu werden. Die beiden Zeitebenen in der das ganze spielt hat sie gut miteinander verwoben. Auch ihre einzelnen Figuren hat sie sehr bildhaft und real gezeichnet, ebenso deren einzelnen Charaktere. Es viel mir leicht sich in diese Protagonisten hineinzuversetzen, mit ihren, Freude, Verzweiflung und Leid zuteilen. Die dunkelste Epoche der Menschheit kommt hier zum Vorschein und sollte nie vergessen werden.
Sehr gut hat sie die Zeit in Paris, mit Judith und Christian geschildert, zwei Personen die man gleich ins Herz schloss. Die Begegnung zwischen Judith und Christian, in der Bibliothek in der die Studentin arbeitet, die zarte und aufkeimende Liebe zwischen den beiden, die zu einer großen Liebe aufblüht. Judiths Mutter, eine verhärmte Frau, seit ihr Mann sie und die Tochter verlassen hat, auch deren Schicksal erfährt man. Das Leben das in Paris immer schwerer wird, der Hunger, die Verzweiflung, und die Angst das die deutsche einem holen kommen. Aber der reiche Bankierssohn Christian ist wirklich selbstlos er hilft den beiden wo er kann, er mag das Regime genauso wenig. Man grenzt die Juden aus, enthebt sie ihrer Ämter, das alles war mehr als-schrecklich, auch die Lastwagen die sie abholte, unter dem Deckmantel Arbeitslager. Die Situation wird immer brenzliger, Christian versteckt Judith, auf dem Dachboden seiner Familie, eine sehr gefährliche Lage in der er sich und seine große Liebe bringt. Ihnen leibt nur noch ein Ausweg die Flucht aus Frankreich. Ein halbes Jahrhundert lernen wir Beatrice kenne, die bei der Weltbank arbeitet. Immer Tadellos gekleidet und gesteilt. Sie ist unglücklich im Job, wird gemobt von ihrem Chef, als sie ganz unten ist gerät sie an eine Organastion die sich um die Ärmsten kümmert. So lernt sie die Alte Jacobina kennen, und deren Schicksal und einer schweren Last die auf ihrer Seele liegt sie gab einst ihrem sterbenden Vater das Versprechen ihre Halbschwester Judith zu suchen. Hier lernen wir die verwöhnte und schrullige Jacobina von einer ganz anderen Seite kennen. Beatrice legt sich ins Zeug, um Judith zu finden und landet zum Schluss im Holocaust Museum, wo sie den Franzosen Georgie kennen lernt. Der ihr helfen möchte, es wird noch sehr spannend, besonders als sie die Alte Dame und Kollegin von Georgie, Julia kennen lernt. Auch ein Alter Brief , bringt unvorhergesehen Wendungen, ein Ausgang mit dem keiner der Protagonisten gerechnet hätte und sehr tragisch.