Unkonventionell, seltsam, erfrischend!
Klappentext:
Grace Welles sitzt in einem Internat in den Sümpfen Floridas fest, einzige Überlebensmethode: strenge, selbst auferlegte Einsamkeit. Und es funktioniert. Ihre abwehrende Haltung hält die Leute, ...
Klappentext:
Grace Welles sitzt in einem Internat in den Sümpfen Floridas fest, einzige Überlebensmethode: strenge, selbst auferlegte Einsamkeit. Und es funktioniert. Ihre abwehrende Haltung hält die Leute, sprich potenzielle Freunde, schön auf Abstand. Als sie jedoch versehentlich einen neuen Schüler rettet, bricht ihre perfekt gepflegte Einzelgängerwelt zusammen. Denn jetzt ist da dieser Junge in ihrem Leben, Wade Scholfield. Mit Wade entdeckt Grace, dass Schulregeln optional sind und Gespräche über Wurmlöcher zu Knutschsessions führen können … Warum also zerbricht sie Wades Herz in Millionen Stücke?
Meine Meinung:
Die Hauptcharaktere des Buches sind Grace Welles und Wade Scholfield. Beide Charaktere sind interessant und irgendwie speziell. Grace ist leider eine schwierige Protagonistin, die nur schwer die Sympathie des Lesers gewinnt. Sie verhält sich sehr abweisend, gemein und kindisch gegenüber ihren Mitmenschen. Einzig dadurch, dass sie gerne liest und selbst schreibt, konnte ich eine gewisse Sympathie spüren. Wade hingegen mochte ich von Anfang an. Lange bleibt es sehr geheimnisvoll um ihn, aber man kann irgendwie nicht anders als ihn zu mögen.
Die Geschichte ist unkonventionell, irgendwie seltsam und aus diesen Gründen erfrischend. In der Geschichte werden kaum Klischees bedient. Es passiert sehr schnell sehr viel. Im Buch die Höhen und Tiefen der Protagonisten zu begleiten war durchaus nervenaufreibend, aber auch unterhaltsam und ein wenig emotional. Es war schön zu sehen wie gut Wade Grace tut und wie Grace sich Schritt für Schritt, ganz langsam und natürlich mit einigen Rückschritten weiterentwickelt. Total interessant und unterhaltsam fand ich die Einblicke in das Internatsleben sowie die ein oder andere Anekdote, die uns weitergetragen wurde. Sehr schade fand ich, dass es sehr lange gedauert hat bis man als Leser tiefe und ehrliche Einblicke in das Leben von Wade bekommen hat. Es werden immer nur Andeutungen gemacht, die nicht richtig vertieft werden. Zum Ende hin bekommt man dann plötzlich fast alles auf einmal. Auch das offene Ende hat es mir nicht leicht gemacht. Es war leider nicht ganz rund, sodass mir nur verbleibt mir selbst vorzustellen was die Zukunft für die Charaktere bringt. Insgesamt hat mir die Geschichte aber gut gefallen, auch wenn alles teilweise etwas verrückt war.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Sie schreibt locker-leicht und passend zur Geschichte in Jugendsprache.
Fazit:
„(Not so) Amazing Grace“ ist unkonventionell, seltsam und irgendwie erfrischend. Es handelt sich um alles andere als um eine 08/15-Geschichte, man muss aber bereit sein sich hierauf einzulassen. Insgesamt eine wirklich gute, verrückte Geschichte!