Von naiv über witzige Mitte zu vorhersehbarem Ende
Mit diesem Buch hatte ich ein paar kleinere Schwierigkeiten. In „Marie bucht einen Mann“ begleitet der Leser Marie vom Ende ihrer Ehe bis hin zu einer sich neu entwickelnden Beziehung, mit vielen der möglichen ...
Mit diesem Buch hatte ich ein paar kleinere Schwierigkeiten. In „Marie bucht einen Mann“ begleitet der Leser Marie vom Ende ihrer Ehe bis hin zu einer sich neu entwickelnden Beziehung, mit vielen der möglichen Schwierigkeiten dazwischen. Soweit so gut. Auch, dass Marie sich einen Mann bucht, ist noch nachvollziehbar. Doch mir war ihre Figur einfach zu naiv. Gerade am Beginn hatte ich ein Problem mit ihr. So wie sie sich aus der Ehe verabschiedet hat, machen das höchstens Teenager, oder noch verständlich, wenn der Ehemann gewalttätig ist, aber keine halbwegs reife Frau mit Verantwortung für zwei Kinder. Und dann stellt sie die vermeintlichen Gefühle zu dem Callboy über eine gute und langjährige Freundin. Da konnte ich sie wirklich nicht mehr verstehen.
Der Mittelteil war durchaus witzig zu lesen. Marie hat anscheinend ihre Verantwortung übernommen und die Figur sich entwickelt, auch wenn der Leser den Weg dorthin nicht mitverfolgen kann, da ein Zeitsprung von zwei Jahren gemacht wird. Am Ende bricht nocheinmal kurz ihre naive, fast schon trotzige Art durch, bis sich Marie dann doch anhört, was ihre Kinder zu sagen haben. Etwas mühsam die Frau.
Grundsätzlich ist der Roman eine sehr leichte Lektüre für zwischendurch. Der Stil von Micha Rau ist einfach zu lesen.