Cover-Bild Das letzte Leuchten vor dem Winter
12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: TWENTYSIX LOVE
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 276
  • Ersterscheinung: 08.12.2017
  • ISBN: 9783740734947
Michael E. Vieten

Das letzte Leuchten vor dem Winter

"Glaube nie, das Leben sei vorhersehbar."
Gibt es den einen Zeitpunkt, an dem sich zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind, begegnen müssen? Und was passiert, wenn sie sich verpassen?
Jonas Hartmann ist sich sicher, man bekommt die Dinge immer erst dann, wenn man sie nicht mehr braucht. Er plant seinen Ausstieg in die Einsamkeit der finnischen Wälder. Nur sein Wolfshund Rolf soll ihn begleiten.
Doch dann begegnet er Isabelle, der Liebe seines Lebens. Was nun? Die große Liebe wagen und das geordnete Leben aufgeben?
Plötzlich ist da noch diese rebellische Nadine, die behauptet, seine erwachsene Tochter zu sein.
Eine Reise durch den Herbst eines Lebens. Ein Roman über die große Liebe, die Vergänglichkeit des Seins und die Macht des Schicksals.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2018

Ein nachdenklicher Roman, der die Erkenntnis mit sich bringt, dass sich Glück nicht planen lässt.

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Bisher kannte ich nur Michael E. Vietens Krimis um die sympathische Kommissarin Christine Bernard, die mich sehr beeindruckt haben. Mit diesem Roman nimmt der Autor seine Leser mit in ein ganz anderes ...

Bisher kannte ich nur Michael E. Vietens Krimis um die sympathische Kommissarin Christine Bernard, die mich sehr beeindruckt haben. Mit diesem Roman nimmt der Autor seine Leser mit in ein ganz anderes Genre. Schon der wunderschöne Einband hat mich neugierig gemacht, und wie man auf dem Cover sehen kann, spielt die Geschichte zum Teil in Lappland, wo man zu bestimmten Zeiten das Schauspiel der Nordlichter sehen kann.
Der Roman ist in der 1. Person erzählt, jedoch aus der Sicht von zwei verschiedenen Personen. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen, denn der Wechsel zwischen den beiden Ich-Erzählern erfolgt ziemlich nahtlos. Nach wenigen Kapiteln stellte das jedoch kein Problem mehr dar, denn dann kennt man die Protagonisten schon näher und weiß um die Zusammenhänge.
Jonas Hartmann ist ein Einzelgänger, Typ einsamer Wolf. Obwohl er Tiere eigentlich nicht mag, freundet er sich mit dem Wolfshund Rolf an, vielleicht weil sie sich in gewisser Weise ähnlich sind. Die beiden werden fast unzertrennlich. Jonas schreibt Kriminalromane. Als sein Verleger von ihm verlangt, einen Roman über die Liebe zu schreiben, empfindet Jonas das fast als Zumutung, denn die Liebe ist ein Thema, das ihm gar nicht liegt, mit dem er in seinem Leben schon abgeschlossen hat. Zwar pflegt er eine platonische Freundschaft zu seiner Vermieterin Isabelle, und wenn er es sich recht überlegt, wäre sie die Frau seines Lebens, aber Jonas und auch Isabelle sind nicht mehr im jugendlichen Alter, sondern zwei reife Persönlichkeiten. Für die Liebe ist es zu spät, meint Jonas, denn er bereitet sich systematisch darauf vor, seinen Lebensabend in der wilden Einsamkeit Lapplands zu verbringen. Gefühle und Bindungen wirken sich da nur störend aus, so seine Meinung. Als er eines Tages seine Tochter Nadine kennenlernt, von deren Existenz er bis dahin nichts wusste, bringt die junge Frau einige seiner Prinzipien ins Wanken. Er beginnt, über sich, das Leben und die Liebe nachzudenken.
Mit Jonas, Isabelle und Nadine hat Michael E. Vieten drei ausgeprägte, unvergleichliche Charaktere geschaffen. Sie sind so detailreich beschrieben bzw. erzählen so ausführlich über sich selbst, dass man nach einer Weile glaubt, sie zu kennen. Jeder von ihnen ist auf seine Art außergewöhnlich und liebenswert, auch wenn ich über Jonas' eher „herben Charme“ manchmal schmunzelnd den Kopf schütteln musste. Er ist so ein richtiges Gewohnheitstier, und mit Rolf hat er genau den richtigen Begleiter gefunden.
Wie sich Jonas' Verhältnis zu seiner Tochter entwickelt, ist sehr schön und eindringlich beschrieben. Nadine spürt, dass zwischen ihrem Vater und Isabelle mehr ist bzw. mehr sein könnte als bloße Freundschaft, und sie redet Jonas zu, seinen Gefühlen nachzugeben. Die Gespräche zwischen Vater und Tochter haben mir sehr gefallen, denn so impulsiv und übermütig Nadine auf den ersten Blick wirkt, so verletzlich und sensibel ist sie andererseits.
Diese Geschichte erzählt zwar von der Liebe, aber sie ist kein Liebesroman im herkömmlichen Sinn, denn dazu ist sie zu anders, zu tiefgründig, und auch das Ende würde zu einem Liebesroman nicht passen. Hier spielen neben der Liebe viele andere Aspekte mit hinein, auf die ich hier gar nicht weiter eingehen möchte, denn man muss diesen wunderschön geschriebenen Roman einfach selbst lesen. Er bietet nicht nur einige unterhaltsame Stunden, sondern er hat auch ein paar Botschaften im Gepäck. Die wichtigste davon ist für mich die Erkenntnis, dass sich Glück nicht planen lässt und man bei allem, was man tut, aufpassen muss, dass man nicht vom Leben überholt wird.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Michael E. Vieten hat mir mit diesem Buch wieder einmal sein Talent bewiesen und ich bin froh, dass ich das Buch rezensieren durfte.

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Bisher kannte ich nur Krimis von Michael E. Vieten. Ich muss gestehen, ich war sehr neugierig auf dieses Buch. Würde es ihm gelingen, mich mit einem Roman ihn seinen Bann zu ziehen? Es gibt wenige Autoren, ...

Bisher kannte ich nur Krimis von Michael E. Vieten. Ich muss gestehen, ich war sehr neugierig auf dieses Buch. Würde es ihm gelingen, mich mit einem Roman ihn seinen Bann zu ziehen? Es gibt wenige Autoren, die ihrem Stil fremdgehen und damit Erfolg haben. Zumindest bin ich der Meinung das es den wenigsten gelingt. Dieser Spagat der Genres ist alles andere als einfach. Ich bin da doch sehr kritisch, was dies betrifft. Oft wurde ich von Autoren enttäuscht, die ein Roman aus Männersicht über die Liebe schrieben. Dies war hier etwas anders. Es war am Anfang zwar sehr befremdlich und doch wirkte der Roman sehr authentisch. Jonas Hartmann war einfach ein Fall für sich. Man musste diesen eigenbrötlerischen Kauz einfach liebgewinnen. Und Michael Vieten schaffte es mich wirklich zu unterhalten. Diese typisch nüchterne Art, wie die Männer die Liebe betrachten war hier einfach zu köstlich. Ich hatte sehr viel Spaß. Jonas hat in diesem Buch die besten Weggefährten, die er sich vorstellen kann. Er will sich nicht binden, aber alleine sein möchte er auch nicht. Da kommt „der einsame Rolf“ ganz gelegen. Der Wolfshund könnte Jonas` Zwillingsbruder sein. Und auch wenn er Angst vor der Verantwortung hat, gar keine Tiere mag, neurotisch ist und eine pedantische Ordnungsliebe hat, so hat Rolf doch in wenigen Stunden sein Herz gewonnen.
Nun könnte für sein Auswandern alles perfekt sein, wäre da nicht diese Isabelle, die ihn bezirzt und voller Hoffnung an die große Liebe glaubt. Jonas glaubt leider nicht mehr daran. Er denkt, man bekommt die Dinge immer erst dann, wenn man sie nicht mehr braucht.
Ich allerdings denke, man bekommt die Dinge immer erst dann, wenn man auch bereit für sie ist.
Und als ob das Liebeschaos mit Isabelle nicht reichen würde, taucht auch noch eine unfreundliche Frau auf, die behauptet seine Tochter zu sein....

Der Schreibstil ist hier sehr schön. Die vielen Absätze mag ich persönlich sehr gerne, da man das Buch auch mal zur Seite legen kann, ohne zu vergessen, wo man war. Der Titel ist wunderschön und passt zu dem Buch. Ich selber habe mich darin verloren und war mit Jonas in Lappland. Persönlich ist es für mich ein Traum mal die Nordlichter zu sehen. Normalerweise bin ich eher der Typ für den warmen Urlaub, doch das wäre es wert, etwas zu frieren. Allerdings wäre die Abgeschiedenheit von Jonas Traum, nicht meine Welt.