Eine spannende wahre Begebenheit, die mich nicht mehr losgelassen hat
WORUM GEHT’S:
Chistopher Knight überlebt 27 Jahre allein in einem Wald in Bundesstaat Maine, USA. Er stiehlt die Nahrungsmittel, die er benötigt aus Ferienlagern und Ferienhütten einiger Urlauber. Dort ...
WORUM GEHT’S:
Chistopher Knight überlebt 27 Jahre allein in einem Wald in Bundesstaat Maine, USA. Er stiehlt die Nahrungsmittel, die er benötigt aus Ferienlagern und Ferienhütten einiger Urlauber. Dort in seinem einfachen Lager übersteht er die härtesten Winter – bis er gefasst wird…
MEINE MEINUNG:
Ich hatte eine andere Vorstellung dieses Buchs. Ich hatte die romantische Idee, dass ich als Leser einen eremitischen Alltag bekomme, bei dem ich mit träumen kann, Christopher Knight beim Angeln, Wandern, kochen zuschauen kann. Jedoch deutete schon das erste Kapitel darauf hin, dass das Buch ganz anders verläuft, als ich mir erhofft hatte.
Michael Finkel erzählt die Geschichte des Christopher Right in einem tatsächlich sehr spannenden biographischen Ansatz. Ich hatte ein wenig meine Zweifel, ob mir diese Art der Geschichte gefallen würde, das meiste besteht aus Anekdoten aus Knights Leben, die Finkel dem Leser näher bringt. Der Autor fügt auch Details aus der Vergangenheit von Knight ein, die er aus den Gesprächen mit dem Eremiten erfahren hat.
Im Allgemeinen sucht der Autor sehr oft nach dem „Warum“. Wie kommt ein 20jähriger auf die Idee, urplötzlich im Wald zu verschwinden und fast 3 Jahrzehnte vollkommen unentdeckt zu bleiben.
Die Art, wie Christopher Knight die Welt und sein Lager sieht, ist für mich in einigen Punkten nachvollziehbar. Jeder Mensch hat eine soziale Batterie und eine Akzeptanz anderer Menschen. Bei jedem fällt dies anders aus und die soziale Batterie von Christopher Knight war leer und wollte sich auch nicht wieder auffüllen.
Die Wildnis hat Christopher Knight einige Vorteile und Nachteile beschert. In den 27 Jahren ist er nie krank gewesen, nicht eine einzige Erkältung hat er sich laut seinen eigenen Aussagen eingefangen. Der Nachteil der vielen Jahre allein war seine Zahnhygiene, geputzt hat er seine Zähne aber ist nie bei einem Zahnarzt gewesen.
Ich finde den Schreibstil sehr interessant, es ist etwas vollkommen anderes als ich sonst lese. Normalerweise bin ich absolut nicht der Typ für Biographien, obwohl ich mir ja auch eigentlich etwas anderen bei dem Buch vorgestellt habe. Aber es war gut für mich, einmal in so eine Geschichte einzutauchen, die Tatsache, dass diese Geschichte wirklich jemand durchlebt hat, geht mir noch nicht wirklich in den Kopf.
Ich hatte am Anfang Bedenken, da das Buch sehr kurz ist, jedoch ist es für diese Art der Handlung vollkommen ausreichend, viel mehr Seiten hätten das Ganze dann doch zu langatmig werden lassen.
Dieses Buch regt absolut zum Nachdenken an.
FAZIT:
Ich kann Michael Finkel verstehen, dass er die Geschichte von Christopher Knight niederschreiben wollte. Ich selbst kann mir nicht vor stellen, wie es ist, 27 Jahre lang in diesem Wald zu leben, zumal dort im Winter oft -30 Grad herrschen können. Ich mag es sehr, in der Stille der Natur zu sein, ich werde oft in solchen Momenten sehr inspiriert. Trotzdem brauche ich die Stadt und deren Trubel.
Ich kann dieses Buch nur jedem wärmstens empfehlen, der sich einmal mit der Stille, der Natur und einer außergewöhnlichen Geschichte vertraut machen möchte. Da an einigen Stellen die Ausführungen des Autors hätten ein wenig kürzer sein können, gebe ich diesem tollen Buch sehr gute 4 Sterne.