Das kleine Volk und seine grossen Geheimnisse
Inhalt
Tanya ist anders: Sie sieht Elfen und Kobolde. Selbstredend, dass ihr das niemand glaubt und sie dies als Geheimnis wahrt. Nachdem die kleinen Biester sie erneut aufgesucht und geärgert haben, hat ...
Inhalt
Tanya ist anders: Sie sieht Elfen und Kobolde. Selbstredend, dass ihr das niemand glaubt und sie dies als Geheimnis wahrt. Nachdem die kleinen Biester sie erneut aufgesucht und geärgert haben, hat ihre Mutter es satt und schiebt Tanya über die Sommerferien zu ihrer Grossmutter ab. Tanya ist alles andere als erfreut - wohnen neben der unnahbaren Grossmutter doch auch der gruselige Hausverwalter Warwick und dessen nerviger Sohn Fabian in dem alten verfallenen und gespenstischen Gutshaus. Ganz zu schweigen von dem düsteren Wald neben dem Anwesen, in dem schon früher Kinder einfach so verschwunden sind...
Meine Meinung
Cover und Klappentext haben das Buch in mein Regal gebracht... wo es zu meiner Schande lange Zeit ungelesen rumstand. Nun habe ich mich der Geschichte angenommen und wurde positiv überrascht.
Tanya muss die Sommerferien bei ihrer unnahbaren Großmutter auf Elvesden Manor verbringen - einem alten und sehr gruseligen Herrenhaus. Sie versucht den Bewohnern des Hauses - der distanzierten Grossmutter, dem verbitterten Hausverwalter, dessen nervigen Sohn und natürlich der Unzahl den Feen und Elfen - so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Dass sie letztere sehen kann, darf sie eh niemanden anvertrauen, schließlich würden sie alle für verrückt erklären. Doch aus dem ruhigen Sommer wird nichts, denn Fabian hat es sich zum Ziel gesetzt, mehr über das Mädchen zu erfahren, das vor fünfzig Jahren im düsteren Wald neben dem Anwesen verschwunden ist. Und plötzlich schweben nicht nur Tanya und Fabian in Gefahr....
All-Age-Fantasy beschreibt Hinter dem Augenblick wohl am besten. Die Protagonistin Tanya ist 14 Jahre jung und entsprechend sind ihre Taten und Gedankengänge. Doch das stört hier überhaupt nicht - denn das Buch ist definitiv nicht nur für Kinder und Jugendliche geschrieben worden. Die Sprache ist wunderbar bildhaft und das Setting teilweise gruselig - kurz und knapp: Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen (und wollte das übrigens auch nicht :D )
Setting
Die Geschichte spielt irgendwo im Süden Englands auf dem Anwesen Elvesden Manor - ein altes Gutshaus, das ziemlich heruntergekommen ist und neben unzähligen verstaubten und nicht mehr benutzten Zimmern auch einige (schreckliche) Geheimnisse birgt. Neben Elvesden Manor lauert der riesige Henkerswald, ein äusserst düsterer und verwunschener Wald, in dem alte Katakomben schon manches Menschenleben gefordert haben.
Ein geheimnisvolles Haus und ein düsterer Wald - ein perfektes Setting würde ich mal sagen. Tatsächlich kommt diese Spannung, die Finsternis die über allem hängt, wirklich gut zur Geltung.
Auch die Bewohner dieser Orte - und ich meine damit die nichtmenschlichen - spielen selbstredend eine wichtige Rolle und tragen ihr eigenes dazu bei. Elfen, Feen, Kobolde und so viel mehr. Aber nicht die grossgewachsenen, kühlen aber wunderschönen Wesen, die wir von Tolkien kennen. Nein, die Rede ist von kleinen skurrilen Wesen, die sich teils mit Magie wandeln können oder ihr Äusseres anpassen. Von ihnen gibt es unzählige in Tanya's Welt - kleine freundliche Wesen, die wie der perfekte Gartenzwerg aussehen, aber auch rattenähnliche, flohbefallene Fieslinge, knorrige Waldbewohner mit Rindenhaut und in Reimen sprechende Bösewichte in Miniatur.
Charaktere
Tanya, 14 Jahre jung, leidet darunter, dass offenbar nur sie Elfen, Feen und Co. sehen kann. Entsprechend zurückhalten - und manchmal garstig ist sie. Als Protagonistin eines All-Age-Romans schlägt sie sich ganz gut, denn sie muss mehr als einmal über ihren Schatten springen und an ihren Ängsten wachsen.
Auch die anderen Bewohner von Elvesden Manor spielen ihre Rollen gut: Die unnahbare Grossmutter Florence, von der man einfach nur wissen möchte, warum sie so abweisend zu ihrer Enkelin ist; der Gutsverwalter Warwick, der mir mehr als einmal einen Schrecken eingejagt hat; dessen Sohn Fabian, der eine etwas makabre Art hat, die Welt zu entdecken - und Amos, den wirklich gruseligen Grossvater Fabians. Einen Platz in meinem Herzen haben sich aber besonders Dobermann Oberon (na, wer versteht die Anspielung?) und Elf Brunswick erschlichen - ich hoffe, die beiden auch in Band 2 wieder anzutreffen.
Fazit
Wer Lust auf einen All-Age-Fantasy-Roman hat, in dem Elfen und Feen mal nicht die wunderschönen Wesen sind, die wir bisher kennen, ist bei der Elfenseele-Trilogie genau richtig. Der bildhafte und spannende Stil, die teils gruseligen Elemente und eine Menge Geheimnisse, die es zu entdecken gibt, sorgen für ein paar wirklich tolle Lesestunden.
4.5 Sterne