Cover-Bild Flucht
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 330
  • Ersterscheinung: 10.01.2022
  • ISBN: 9783755781073
Mike Landin

Flucht

Trister DDR-Alltag Ende der 1970-er Jahre. Von der Freundin verlassen, ertränkt der junge Journalist Martin seinen Frust im Alkohol. Doch dann zwingen ihn eine schicksalhafte Begegnung, ein ungewolltes Versprechen und eine neue Liebe zu einer Odyssee durch die Zeit. Erst vier Jahrzehnte später, als ein junger Mann vor zwei einsamen Gräbern steht, findet diese ein Ende. Martin ist da schon seit vielen Jahren tot.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2022

Spannend und interessant

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Ende der 70er Jahre soll der Journalist Martin einen Bericht über das Gefängnis in Bautzen schreiben. Wenig motiviert fährt er zu dem berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis, denn ihm ist klar, dass alles, ...

Ende der 70er Jahre soll der Journalist Martin einen Bericht über das Gefängnis in Bautzen schreiben. Wenig motiviert fährt er zu dem berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis, denn ihm ist klar, dass alles, was ihm gezeigt wird, vorher genauestens abgesprochen ist und er nichts über den wirklichen Gefängnisalltag erfahren wird. Dennoch verändert der Besuch dort sein Leben.

Er wird Fluchthelfer, um Jahre später ein Versprechen einlösen zu können.

Nachdem Mike Landin mich mit seinem Debüt „Rote Tränen“ begeistert hat, war ich umso neugieriger auf „Flucht“. Das Genre ist völlig anders, die Geschichte ist aber nicht minder spannend. Detaillierte Beschreibungen und lebendige Charaktere nehmen uns mit in ein Kapitel deutscher Geschichte.

Nach dem Prolog, der im Jahr 2021 spielt, nimmt uns Mike Landin mit ins Jahr 1979 und wir erleben, wie Martins Leben nach dem Bericht über das Gefängnis eine völlig neue Wendung nimmt. Er ist in der DDR aufgewachsen, doch schon als Jugendlicher träumten er und seine damaligen Freunde von der Flucht in den Westen. Martin findet als Fluchthelfer nicht nur eine neue Aufgabe, sondern auch eine neue Liebe. Dennoch verliert er sein Ziel nie aus den Augen und setzt alles daran, sein Versprechen einzulösen. 1989 ist es dann endlich so weit und er wagt gemeinsam mit einigen anderen die titelgebende Flucht.

Ein erneuter Zeitsprung lässt uns Leser für die letzten 100 Seiten wieder ins Jahr 2021 bzw. das Jahr 2006 wechseln, wo alle losen Enden gekonnt zusammengefügt werden.

Da ich in den 80ern und 90ern im Westen Deutschlands aufgewachsen bin, kenne ich das Leben in der DDR, die Angst vor der Stasi und die Hoffnungen und Sehnsüchte der Einwohner nur aus dem Wenigen, das ich in der Schule gelernt bzw. was ich in persönlichen Erzählungen erfahren habe. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass der Autor die Stimmung in der DDR gut eingefangen hat und ein realistisches Bild vom Leben dort gezeichnet hat.

Mein einziger Kritikpunkt, wenn man ihn denn überhaupt so nennen kann: auf Grund des Klappentextes hätte ich erwartet, dass der Großteil der Geschichte in der Gegenwart spielt, dabei war das Verhältnis letztendlich etwa zwei Drittel Vergangenheit, ein Drittel Gegenwart. Ich persönlich bevorzuge Romane, die im Hier und Heute spielen (oder als Fantasyromane gleich in einer völlig anderen Welt). So hat mir auch in diesem Fall das eine Drittel ein wenig mehr gefallen, als die anderen beiden.

Insgesamt kann ich aber nur sagen, dass mich Mike Landin auch mit „Flucht“ restlos überzeugen konnte und ich diesen spannenden und interessanten Roman gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Auch mit seinem zweiten Roman überzeugt der Autor auf ganzer Linie

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Als Jugendliche haben Martin, Thomas, Susanne und Frank oft mit dem Gedanken gespielt, aus der DDR abzuhauen. Raus aus der Enge des Ostens und hinein in die bunte Freiheit des Westens. Doch wie das mit ...

Als Jugendliche haben Martin, Thomas, Susanne und Frank oft mit dem Gedanken gespielt, aus der DDR abzuhauen. Raus aus der Enge des Ostens und hinein in die bunte Freiheit des Westens. Doch wie das mit jungendlichen Flausen oft ist, wurde nichts aus ihren Plänen. Martin und Thomas haben Journalismus studiert und Frank und Susanne haben geheiratet und eine Tochter bekommen.
Auch wenn Thomas oft seinen Mund nicht halten kann und es riskiert dafür bestraft zu werden, haben sie sich mehr oder weniger damit abgefunden, sich an die eisernen Regeln der Deutschen Demokratischen Republik zu halten und Journalismus nur unter engsten Vorgaben zu betreiben.
Als Martin und Thomas zur Haftanstalt nach Bautzen fahren, um eine Gegendarstellung zu einem westdeutschen Fernsehbericht zu schreiben, in dem über politischen Häftlinge, Folter und Vertuschungen berichtet wurde, steht Martin plötzliche seinen ehemaligen Jugendfreund gegenüber. Frank ist dort inhaftiert. Sie haben nur Sekunden, in denen sie sich in die Augen schauen, doch diese reichen Frank aus, um Martin ein Versprechen abzuringen. „Delphine. Hab ein Auge auf sie und hilf ihr irgendwann hier raus.“

Nachdem mich das Debüt „Rote Tränen“ bereits begeistert hat, war ich sehr gespannt auf das neue Buch von Mike Landin.
Was soll ich sagen?! Ich wurde nicht enttäuscht! Auch mit seinem Roman „Flucht“ konnte der Autor mich wieder restlos überzeugen!
Die Geschichte beginnt im November 2021 auf einem Waldfriedhof und sie endet auch dort. Aber erstmal reisen wir zurück und befinden uns Ende der 70er Jahre in der Deutschen Demokratischen Republik, kurz gesagt, in der DDR.
Zu dieser Zeit beendete ich im „Westen“ gerade meine Schulzeit. Ich kannte den Osten nur aus Berichten, die bei uns in der Zeitung standen und aus den Nachrichten im Fernsehen. Wie das Leben dort war und was für ein Gefühl es ist, nicht reisen zu können, wohin man möchte, konnte ich mir nicht wirklich vorstellen.
Mike Landin ist es mit seinem Roman gelungen, dieses Gefühl wenigstens ein bisschen zu vermitteln.

Erzählt wird die Geschichte zum großen Teil aus der Sicht von Martin. Als dieser seinem Jugendfreund Frank das Versprechen gibt, sich um seine Tochter zu kümmern, kommen plötzlich die Erinnerungen an ihre Jugendpläne wieder bei ihm hoch. Ist das für ihn die letzte Chance der Lethargie zu entfliehen und dem Regime den Rücken zu kehren? Kurz entschlossen sucht er die alte Adresse von Frank heraus. Doch Dephine ist noch ein Kind und er kann sie nicht von ihrer Mutter trennen. Also beschließt er, ein Auge auf die Tochter seines Freundes zu haben, bis sich eine Gelegenheit findet, um sein Versprechen einzulösen. Bis es so weit ist, unterstützt er, gemeinsam mit seiner neuen Freundin Paula, seinen Cousin Claus als Fluchthelfer.

Auch mit seinem zweiten Buch hat der Autor wieder bewiesen, dass er sein Handwerk versteht. Die mitreißende Geschichte hat mich wieder sehr schnell in den Bann gezogen und durch seinen leichten, flüssigen und sehr lebendigen Schreibstil, fiel es mir leicht, der Handlung zu folgen.
Das Setting ist sehr detailliert beschrieben und ich hatte die Grenze, die Wachtürme und den Todesstreifen bildhaft vor Augen.
Spannungsgeladen führt Mike Landin seine Leser durch die Geschichte und ich habe mit den Protagonisten gelitten. Irgendwann konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen.

Fazit:
Es ist ein Thema, das meiner Meinung nach immer wieder aufgegriffen werden muss, damit nicht vergessen wird, wie viele Menschen das Wagnis auf sich nahmen und ihr Leben für die Freiheit aufs Spiel setzten und wie viele Menschen ihr Leben auf der Flucht verloren haben.

Mike Landin hat mit seinem Roman „Flucht“ eine packende und fesselnde Geschichte über ein DDR-Schicksal erzählt und mich mitgenommen auf eine Reise in die Vergangenheit. Dafür gibt es volle 5 Sterne von mir und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Schicksale zu DDR Zeiten!

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Die Journalisten Thomas Kolbe und Martin Hahn fahren ins Gefängnis in Bautzen, um über den Gefängnisalltag einen Artikel zu schreiben. Es ist 1979 und in diesem Gefängnis der DDR sitzen vorwiegend Staatsfeinde, ...

Die Journalisten Thomas Kolbe und Martin Hahn fahren ins Gefängnis in Bautzen, um über den Gefängnisalltag einen Artikel zu schreiben. Es ist 1979 und in diesem Gefängnis der DDR sitzen vorwiegend Staatsfeinde, die von der Stasi inhaftiert wurden. Martin trifft zufällig einen ehemaligen Jugendfreund auf dem Gefängnishof. Frank bittet ihn inständig, seine 8-jährige Tochter Delphine in den Westen zu bringen.





Als Schweizerin bin ich wenig bewandert in der Geschichte um die DDR. Klar sind mir Basics, wie die Mauer oder die Diktatur der ehemaligen DDR - Regierung, bekannt. Gespannt habe ich mir „Flucht“ vorgenommen und ebenso gespannt darauf gewartet, ob ich durchblicke in dem komplizierten Konstrukt rund um die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik. Dies ist mir dank der anschaulichen Beschreibung und lose gestreuten Erklärungen gut gelungen.



Der Autor hat eine fesselnde Geschichte rund um das tragische Schicksal der verschiedensten Figuren mit den geschichtlichen Details der damaligen Zeit verwoben. Da wäre zuerst ein mal Martin Hahn, der als Journalist ständig darauf achten muss, was und wie er etwas schreibt und veröffentlicht. Starre Regeln und ein Journalismus, der sich innerhalb dieser Regeln bewegen muss. Etwas, was kaum vorstellbar ist in der heutigen Zeit. Dass dabei die Motivation und der Enthusiasmus flöten geht, konnte ich nachvollziehen. Dies immer mit der Stasi im Nacken, die kontrolliert, unterdrückt und Menschen für nicht nennenswerte Vergehen einsperrt. Nun trägt Martin Hahn eine schwere Bürde mit sich: Das Versprechen, das er seinem alten Freund gegeben hat. Es gibt immer wieder Zeitwechsel, die sehr gut deklariert sind. So konnte ich problemlos folgen, obwohl sich die Handlung über viele Jahre zieht.

Berührt hat mich das Mädchen Delphine, die versucht, ihr hartes Leben zu meistern und dabei ... doch lest selbst.

Ich habe dabei auch viel Neues gelernt, denn die Recherchen zu der damaligen Zeit sind hervorragend. So waren mir zum Beispiel weder die Ostberliner Flanke des Todesstreifens, noch die Organisation sogenannter Fluchthelfer bekannt.


Alles beginnt 2021 mit einem Mann auf einem Friedhof irgendwo in der Nähe von Berlin und die Geschichte endet dann auch genau dort, 2021 auf diesem Friedhof. Was wir Leser dazwischen erleben dürfen, ist eine Geschichte rund um DDR Schicksale und einer Sehnsucht nach einer weiten Freiheit im Westen. Schicksale, die nicht nur das eigene Leben verändern, sondern auch das der Nachkommen. Ich habe mich das ganze Buch über gefragt, wer dieser (namenlose) Mann aus dem Prolog ist und was er erlebt hat. Die Auflösung hat mich berührt und fassungslos zurückgelassen. Dies aus dem Wissen heraus, dass genau solche Erlebnisse, wie das dieses Mannes auch in der Realität so geschehen sind.


Der Titel passt ausgezeichnet zum Inhalt. Allerdings wird der Aufdruck „Roman“ auf dem Buch, dem Inhalt nicht unbedingt gerecht. Für mich war es wie ein Krimi, in dem auch Blut fließt, viel Spannung einen durch die Geschichte trägt und auch ein brutaler Verbrecher sein Unwesen treibt.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Ein Blick hinter die Mauer

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Der junge Journalist Martin ist hin- und hergerissen. 1970 in der DDR gibt es nicht wirklich brandaktuelle Dinge zu berichten und so kommt es, dass er sich immer mehr dem Alkohol hingibt, um seinen Frust ...

Der junge Journalist Martin ist hin- und hergerissen. 1970 in der DDR gibt es nicht wirklich brandaktuelle Dinge zu berichten und so kommt es, dass er sich immer mehr dem Alkohol hingibt, um seinen Frust zu ertränken.
Nach Jahren trifft er bei seinem neuen Auftrag auf Frank. In Kinder- und Jugendtagen waren sie sehr enge Freunde. Das Aufeinandertreffen löst in Martin so einiges aus.
Die Zeiten sind hart. Während die Westdeutschen immer mehr der Freiheit des Lebens entgegenstreben, verhärten sich in der DDR die Regeln und das Regime greift immer mehr und vor allem härter durch.
Martin gerät in die Finger seines Cousins Claus. Der ist im Untergrund für eine Fluchthelferorganisation tätig und kommt Martin gerade recht. Obwohl er gehofft hatte, von seiner Verwandtschaft großzügig Abstand zu halten, kommt er nicht umhin, mit Claus und dessen Einstellung umzugehen. Martin hat ein Ziel, eher ein eisernes Versprechen und dabei kann ihm nur Claus helfen.
Mitten in dem Chaos aus Fluchtphantasien und Rebellion gegen das Regime trifft er noch auf Paula, die sein Ziel zwar kennt, jedoch die Umsetzung nicht einfacher macht.
Mike Landin erzählt von Hoffnungslosigkeit, Regimetreuheit und dem Wunsch nach Freiheit. Martin vereint all diese Dinge in sich und trägt darin schwer. Es gilt zahlreiche schwerwiegende Entscheidungen zu treffen und Menschen hinter sich zu lassen. Ein Blick hinter die Mauer…

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