Kleien Kämpferin
„Malka Mai“ ein packender Roman über eine verlorene Kindheit, der Autorin Mirjam Pressler.
Mit dem Verlust ihrer Puppe Liesel beginnt für Malka der Kampf um das Überleben und das Erwachsenwerden.
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„Malka Mai“ ein packender Roman über eine verlorene Kindheit, der Autorin Mirjam Pressler.
Mit dem Verlust ihrer Puppe Liesel beginnt für Malka der Kampf um das Überleben und das Erwachsenwerden.
Die jüdische Ärztin Hanna Mai lebt, im September 1943, zusammen mit ihrer älteren Tochter Minna und der 7-jährigen Malka an der polnisch-ungarischen Grenze und flüchtet in letzter Minute über die Berge nach Ungarn. Auf dem Weg erkrankt Malka und kann nicht mehr weiter, weshalb Hanna sich entscheidet bei Bauern zurückzulassen. Der Bauer verspricht, die gesunde Malka später mit dem Zug zu Hanna und Minna zubringen. Allerdings bricht dieser die Vereinbarung aus Angst vor den Deutschen und Malka gerät in die Hände der ungarischen Grenzpolizei, welche sie zurück über die Grenze zu den Deutschen bringen. Dort wird sie von einem Soldaten gerettet. Allerdings wird es für die Familie zu gefährlich sie bei ihnen zu verstecken und Malka wird in ein Ghetto gebracht. Von da an ist sie auf sich selbst gestellt und überlebt Kälte und Hunger.
Das schwierige Thema, welches schon so oft zuvor in der Kinder- und Jugendliteratur aufgearbeitet wurde, wird in diesem Roman so ehrlich beschrieben, dass man unglaublich mitfühlt. Wie beispielsweise die Szene, als Malka nach einer Aktion durch die Straßen geht: „Es war seltsam still, unheimlich still.[…] Erschrocken riss Malka die Augen auf und da war sie wieder, diese unheimliche Stille. Noch nicht einmal ein Vogel war zu hören, gar nichts.“ Diese Sprache ist einfach und nüchtern, aber löst viele Emotionen beim Leser aus und geht bis zur Schmerzgrenze, manchmal auch drüber, wenn man sensibel ist.
Obwohl diese Geschichte so spezifisch ist, kann sie einfache als Exempel für so viele Kinder dieser Zeit stehend. Vielleicht erkennt man sogar Ähnlichkeiten mit den Geschichten und Erzählungen seiner eigenen Familie.
Familie ist auch einer der wichtigsten Handlungsstränge in dem Roman. Durch die Vielfalt der Charakter erstreckt sich ein breites Spektrum an Verhaltensweisen, die mit dieser Notsituation klarkommen müssen, jedoch ohne das Verhalten zu bewerten. Diese Strapazen werden nicht nur aus Maltas Sicht erzählt, sondern auch aus der Perspektive von Hanna Mai, wodurch Entscheidungen und verschiedene Charakter besser zu erschließen sind. Das dramatisiert so manche Situation, wie die Flucht über die Karpaten.
Mirjam Pressler schreibt hier so authentisch, dass diese Geschichte so wahrhaftig erscheint, was sie zum Teil auch ist. Denn „Malka Mai“ ist eine reale Person, welche aber einen Großteil ihrer Erlebnisse verdrängt und vergessen hat, so basiert die erschütternde Handlung auf wahren Begebenheiten , wie dem Nachwort zu endnehmen ist.
So eröffnet die Autorin dem Leser einen Zugang in die Vergangenheit und lässt sie erinnern.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass dieses Buch einen packt und auch nach einiger Zeit nicht mehr verlässt. Es geht an Herz und Niere, ist jedoch niemals mitleidserregend. Ein Großartiges Werk mit Bildern ,die sich einbrennen.