Eine ungeheuerliche Lüge
Marta ist 15 Jahre alt, als sie mit ihrer Familie aus dem kommunistischen Polen
in den Westen flieht. Erst hatte Marta ihre Heimat in Polen, später dann in Deutschland und
letztendlich in der Schweiz.
Martas ...
Marta ist 15 Jahre alt, als sie mit ihrer Familie aus dem kommunistischen Polen
in den Westen flieht. Erst hatte Marta ihre Heimat in Polen, später dann in Deutschland und
letztendlich in der Schweiz.
Martas Leben gleicht trotz einiger Konstanten einer ewigen Suche.
Sie trifft sich mit ihrem bis dahin unbekannten Vater und versäumt ihm die für sie so wichtigen
Fragen zu stellen.
Sie ist mutig, sie ist interessiert und auch realistisch.
Marta geht ihren Weg und viele Jahre später wird sie erkennen, was Heimat und Liebe wirklich bedeutet.
Es handelt sich hier um eine sehr persönliche Lebensgeschichte.
Um plötzliche Veränderungen, des Verlassen werden, um die Sprachlosigkeit zwischen Mutter und Tochter.
Man leidet mit Marta, mit ihrer inneren Zerrissenheit, ihren vielen Fragen, die sie erst gar nicht stellt
oder die nicht beantwortet werden.
Eine Geschichte, die sich vor dem Hintergrund einer Flucht aus dem kommunistischen Polen abspielt.
Das, was diese Flucht mit der Familie auslöst und die dadurch ausgelösten Gefühle
und Anforderungen werden in diesem Roman wunderbar erzählt.
Sachlich, neutral und ohne Verbitterung beschreibt die Autorin ihr Leben, ihre ewige Suche nach Mutterliebe.
Jeder Satz sitzt und wiegt schwer.
Wie viel Kraft es kostet immer wieder neu anzufangen und Fuß zu fassen.
Sich zu intrigieren und seinen Weg zu gehen. Mit einer Mutter, die eigentlich immer nur für andere da ist.
Es zeigt aber auch, dass die Suche nach der eigenen Identität enorm wichtig ist.
Am Ende wird das dunkle Familiengeheimnis gelüftet. Mutters Leben basierte auf einer Lüge.
Das wird mit einer wunderbaren fließenden und sehr mitreißenden Art erzählt.
Eine sehr gut geschriebene Familiengeschichte mit einem Spannungsbogen der bis zum Ende erhalten bleibt.