Überzeugende Geschichte mit Schwächen
Inhalt
Als Alexandra nach einer Weihnachtsfeier nach Hause fahren will, hat sie einen schweren Autounfall, der sie das Leben gekostet hätte, wenn da nicht ein unbekannter Mann sie noch rechtzeitig aus ...
Inhalt
Als Alexandra nach einer Weihnachtsfeier nach Hause fahren will, hat sie einen schweren Autounfall, der sie das Leben gekostet hätte, wenn da nicht ein unbekannter Mann sie noch rechtzeitig aus dem Auto gezogen hätte.
Dieser Mann ist Martin, der sich in dem Moment, in dem sich der Unfall ereignete, das Leben nehmen wollte. Anschließend geht ihm die Frau nicht mehr aus dem Kopf. Da fällt ihm ein, dass sich in dem Mantel, den er ihr gegeben hatte, sein Abschiedsbrief befindet. Daher ändert er kurzerhand seine Pläne und macht sich auf die Suche nach der Frau und seinem Abschiedsbrief...
Meine Meinung
Von der Geschichte her muss ich sagen, hat mir das Buch richtig gut gefallen. Jedoch gab es ein paar Schwächen, weswegen mich das Buch nicht komplett überzeugen konnte.
Die Handlung hat mir gut gefallen. Sie war spannend und fesselnd, sodass ich dran geblieben bin und auch wirklich neugierig war, wie das Ganze sich auflösen wird. Außerdem fand ich, dass die Geschichte wirklich mal etwas Neues war, was ich so noch nicht gelesen hatte. Die Geschichte war locker und leicht gehalten, sodass man beim Lesen ein gutes Gefühl hatte. Gleichzeitig empfand ich das aber auch als Kritikpunkt, da es auch ernste Themen in dem Buch gab, die dadurch nicht als solche rüber gekommen sind, beispielsweise der Selbstmordversuch von Martin und der Autounfall von Alexandra. Es wurde nur am Rande angedeutet, dass diese Ereignisse auch Spuren hinterlassen haben, aber es wurde dann schnell abgehandelt, sodass man gefühlsmäßig nicht abgeholt wurde.
Generell fand ich, dass Gefühle und Emotionen nur oberflächlich behandelt wurde, sodass man nicht berührt oder emotional mitgerissen wurde und es dahingehend an der Tiefgründigkeit gemangelt hatte.
Alexandra und Martin haben mir gut gefallen. Ich konnte gut mit ihnen mitfiebern und war neugierig darauf, wie sich ihre Beziehung entwickeln wird. Ich konnte allerdings nicht immer nachvollziehen, warum sie sich gerade auf diese Weise verhalten haben. Da hätte ich mir gerade auf der emotionalen Seite mehr Input gewünscht, um mich besser in sie einfühlen zu können.
Wen ich aber wirklich anstregend fand, war Alexandras Mutter. Ich bin mit ihr einfach nicht warm geworden und sie hat mich fast ausschließlich genervt. Ich mochte ihre Art einfach nicht.
Der Schreibstil hat mir ebenfalls nicht zugesagt. Er war zwar einfach und flüssig gehalten, sodass ich auch gut voran gekommen bin, aber ich fand die Perspektivwechsel ein bisschen zu schnell und wirr. Teilweise haben von Absatz zu Absatz die Perspektiven gewechselt, sodass ich für den Moment nicht wusste, um wen es gerade geht und etwas gebraucht hatte, um mich zu orientieren. Dass fast jede Figur in dem Buch einmal die Perspektive übernimmt, hat es dabei nicht einfacher gemacht.
Zudem fand ich es ein bisschen schade, dass die weihnachtliche Atmosphäre nicht rüber gebracht wurde. Das Buch spielt zur Weihnachtszeit und abgesehen von der Darstellung des Weihnachtsmenüs und einer verschneiten Gegend, blieb die Weihnachtsstimmung aus.
Insgesamt hat mir die Geschichte und der Handlungsverlauf wirklich gut gefallen, aber hinsichtlich der emotionalen Seite und der Atmosphäre konnte das Buch mich nicht überzeugen.