Cover-Bild Wildspitz
Band der Reihe "Zuger-Reihe"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 25.08.2020
  • ISBN: 9783740809324
Monika Mansour

Wildspitz

Kriminalroman
Psychologisch, feinfühlig, aufrüttelnd.

In ein Forschungslabor in Rotkreuz wird eingebrochen, der Nachtwächter erschlagen und die Versuchstiere befreit. Stecken radikale Tierschützer dahinter? Als einige Wochen später kranke Tiere auftauchen und Menschen angreifen, befürchtet Sara Jung von der Zuger Kriminalpolizei Schlimmes, denn bei dem Einbruch ins Labor wurden gefährliche Viren gestohlen. Während sich am Rossberg die Menschen zu einer Treibjagd versammeln, um erkranktes Wild zu schiessen, wird Sara klar, dass der Täter auf eine ganz andere Beute lauert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2020

Fesselnd bis zur letzten Seite

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Dieser Krimi beschert uns ein Wiedersehen mit einigen Personen, die wir schon aus „Höllgrotten“ kennen. Da ist zum einem Natalie Krieger, die an Epidermolysis bullosa leidet, jene durch einen Gendefekt ...

Dieser Krimi beschert uns ein Wiedersehen mit einigen Personen, die wir schon aus „Höllgrotten“ kennen. Da ist zum einem Natalie Krieger, die an Epidermolysis bullosa leidet, jene durch einen Gendefekt auftretende Krankheit, die ihre Haut so dünn und verletztlich sein lässt wie ein Schmetterlingsflügel, und ihr Vater, der an einem Mittel gegen diese Krankheit forscht. Dann begegnen wir der Kriminalbeamtin Sara Jung, die ein Geheimnis mit sich herumträgt und Tom Engels, der in „Höllgrotten“ eine wichtige Rolle gespielt hat.

Worum geht’s diesmal?

In die Pharmafirma, aus der Harri Krieger ausgeschieden ist, wird eingebrochen, der Laborbereich verwüstet, Versuchstiere entführt und ein Wachmann getötet. Als dann bei Harri Phiolen mit todbringenden Viren gefunden werden, gilt er als Hauptverdächtiger.

Während die Polizei sich mit Harri Krieger beschäftigt, treten die ersten Fälle von Tollwut auf, die in der Schweiz seit Jahren als ausgerottet gilt. Der Zusammenhang mit dem Einbruch in der Pharmafirma ist klar, doch das Motiv nicht.

Erst als Sara Jung ein an Tollwut verendetes Kaninchen zugesendet erhält und ihr Hauskater ebenfalls an der Krankheit stirbt, dämmert es Sara, dass jemand hinter hier Geheimnis gekommen ist.

Natalie, die sich im Darknet bestens auskennt, glaubt nicht an die Schuld ihres Vaters. Unerwartete Hilfe kommt von Rico Minder, einem Freund von Tom und einer der Jenischen, der plötzlich auftaucht und Natalie so nimmt, wie sie ist. Doch Ricos Motive sind nicht ganz uneigennützig, was den ohnehin komplexen Fall eine weitere Facette gibt.

Meine Meinung:

Wie wir es von Monika Mansour gewöhnt sind, bekommen wir es mit einem erstklassigen Krimi zu tun, der sich auch mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzt. Diese sind subtil in die Geschichte eingewoben. Diesmal geht es um Tierversuche im Pharmabereich. Darf man, um Forschung betreiben, das Leid der Tiere in Kauf nehmen? Und darf man, im Namen des Tierschutzes sich am Eigentum anderer vergreifen?

Daneben geht es um Schuld, Sühne und Rache, die auch Unschuldige trifft.

Wie immer ist der Krimi temporeich und entführt die Leser in eine schöne Ecke der Schweiz, nach Zug.
Die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten. Hinter mancher schroffen, abweisenden Fassade steckt ein Schicksal, das man seinem ärgsten Feind nicht wünschen würde.

Geschickt manövriert die Autorin ihre Leser durch diesen komplexen Fall. SO legt sie die eine oder andere falsche Fährte, bis es abermals zu einem gefährlichen Showdown kommt.

Die letzten Zeilen am Ende des Krimis lassen vermuten, dass es einen weiteren Krimi mit Sara Jung, Natalie Krieger und Tom Engels geben wird.

Fazit:

Ein fesselnder Krimi, den ich kürzester Zeit gelesen habe. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.09.2020

Ich habe mich gerne in den Schweizer Kanton Zug entführen lassen

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Bei einem Einbruch in der Schweizer Firma Rivoli Biotech Analytics haben die Einbrecher nicht nur gnadenlos randaliert, fast alle Versuchstiere und auch gefährliche Viren mitgenommen. Der Wachmann der ...

Bei einem Einbruch in der Schweizer Firma Rivoli Biotech Analytics haben die Einbrecher nicht nur gnadenlos randaliert, fast alle Versuchstiere und auch gefährliche Viren mitgenommen. Der Wachmann der Sicherheitsfirma Safetron, Pedro Ramirez, wird erschlagen und sein Hund Coco entführt. Die Zuger Kripochefin Sara Jung mit ihrem Team hat alle Hände voll zu tun um den Fall aufzuklären. Auch, weil immer mehr an Tollwut erkrankte Tiere auftauchen. Und ihr wird langsam klar, dass sie persönlicher tiefer in der Sache drin steckt, als man sich vorstellen kann…

Für mich ist es der erste Fall, den ich mit der Kripo Zug ermittle. Aber durch die vielen kleinen Hinweise auf den ersten Fall „Höllgrotten“ bin ich so neugierig geworden und möchte auch den noch lösen. Wobei ich auch ohne Kenntnisse des ersten Falls in dieses Buch hier ohne Probleme hineingefunden habe.

Mit ihrem fesselnden Schreibstil hat mich Monika Mansour auch diesmal sehr schnell eingefangen und an dem Buch festgenagelt. Die hier und da einfließenden dialektischen Worte geben der Geschichte den schweizerischen Charme, den ich so mag.

Sehr interessant finde ich die Personen, mit denen ich mich in diesem Fall bekanntmache. Zum einen die Kripochefin Sara Jung. Ihr merke ich schon von Anfang an an, dass ihr etwas Schweres auf der Seele lastet. Sie kann schlecht Gefühle zulassen, ist unnachgiebig und hart zu sich selbst. Als sich ihr Geheimnis langsam lüftet, kann ich das sehr gut verstehen und nachvollziehen.
Das erste Mal habe ich es mit einem Schmetterlingskind als Protagonistin zu tun. Ich kann und will mir die Schmerzen und das Leid dieser jungen Frau gar nicht vorstellen. Ich finde es sehr gut, dass Monika Mansour sich an dieses „gesundheitliche“ Thema heran gewagt hat.
Zwei sehr unterschiedliche Männer, die es mir angetan haben, Tom und sein Freund Rico, spielen ebenfalls eine große Rolle in dieser Geschichte. Wobei ich mir gut vorstellen kann, dass ich Rico wegen seiner Schwester Mirjam im nächsten Fall für Sara Jung bestimmt wieder begegnen werde. Was mir sehr gefallen würde.
Der Deutsche Schäferhund Coco von Pedro Ramirez und der Kater Herr Geheimrat von Sara Jung - zwei Tiere, die mir ans Herz gewachsen waren, mit denen ich gelitten habe, die aber die Tollwut nicht überlebt haben.

Das älteste Zisterzienserkloster der Schweiz – Abtei Frauenthal spielt ebenfalls eine Rolle. Hier trifft eine alte Nonne kurz vor ihrem Tod einen Mann. Was es mit diesen Szenen auf sich hat, habe ich auch erst zum Schluss durchblickt. Wie man Tieren so etwas antun kann, wie man das mit seinem Gewissen vereinbaren kann, das wird mir immer ein Rätsel bleiben.

Es geht nicht nur um Tollwut, sondern um das Tierwohl, den Tierschutz im Allgemeinen und um den Sinn und das Muss von Tierversuchen. Die Geschichte regt zum Nachdenken an. Auch dass ich etwas über Schmetterlingskinder und ihr Leben gelernt habe, finde ich klasse.

Ein äußerst spannender und sehr interessanter Krimi aus der Feder der Schweizer Autorin Monika Mansour, der mich gefesselt, mehr als einmal wütend und sehr nachdenklich gemacht hat. Dafür vergebe ich gerne die volle Punktzahl von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Tollwut wütet

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Der zweite Fall für Sara Jung und Natalie Krieger: Just nach dem Ausstand von Harri Krieger beim Forschungslabor Rivoli wird dort eingebrochen. Die drei Täter richten großen Schaden an. Sie schlagen die ...

Der zweite Fall für Sara Jung und Natalie Krieger: Just nach dem Ausstand von Harri Krieger beim Forschungslabor Rivoli wird dort eingebrochen. Die drei Täter richten großen Schaden an. Sie schlagen die Einrichtung und Geräte kurz und klein, befreien die Labortiere, öffnen den Schrank mit den gefährlichen Forschungserregern und erschlagen den Nachtwächter. Alle Spuren scheinen ganz klar auf Natalies Vater Harri zu deuten, doch Sara Jung, Leiterin der Kripo in Zug kann es nicht glauben. Dennoch ist sie gezwungen ihn festzunehmen, gegen ihre Überzeugung und ihr Bauchgefühl. Natalie ruft sofort ihren ehemaligen Bodyguard Tom um Hilfe, der die Vorwürfe ebenfalls nicht glauben kann. Der Fall tritt auf der Stelle, ein Motiv für diesen Vandalismus ist nicht nachvollziehbar, doch da überstürzen sich die Ereignisse. Ein tollwütiger Hund torkelt aus dem Wald auf einen Golfplatz und wird gerade noch rechtzeitig von einem golfenden Jäger erschlagen, ehe er jemanden verletzten kann. Dabei gilt die Tollwut seit Jahren in der Schweiz als ausgerottet. Es bleibt aber nicht bei diesem einen Fall, immer mehr verendende Tiere oder Kadaver werden gefunden und alles scheint auf einen Zusammenhang mit dem Laboreinbruch hinzudeuten.

Mit Sara Jung und Natalie Krieger sind Monika Mansour zwei sehr komplementäre Protagonistinnen gelungen. Während Sara eiskalt und kalkulierend scheint, ist Natalie ebenso emotional, wie auch als Schmetterlingskind verletzlich. So gerne würde sie als Superheldin gegen das Böse kämpfen, doch ein Gendefekt hält sie in ihrem Körper gefangen und alles was ihr zum Kämpfen bleibt, ist es die Tiefen des Darknets nach Verbrechern zu durchforsten. Klar ist dieser Fall für Natalie persönlich, immerhin hat Sara ihren Vater verhaftet, kaum, dass sie ihr gegenüber positiver eingestellt wurde, nach dem großen Showdown von „Höllgrotten“. Doch auch Sara scheint darin verwickelt, auch wenn sie keine Ahnung hat, weshalb man ausgerechnet sie bedrohen sollte. Neben all diesen Rückschlägen gibt es für Natalie einen Lichtblick: durch Tom lernt sie einen Kumpel von ihm kennen und Ricco scheint Sara ebenso feindselig gegenüberzustehen wie sie selbst und er nimmt Natalie wahr wie sie ist. Endlich fühlt Natalie sich als Frau und nicht nur als Objekt von Mitleid.

Den Gedanken des Bioterrorismus finde ich ebenso interessant, wie die inneren Kämpfe der Protagonistinnen mit ihren Dämonen. Tatsächlich findet sogar Covid 19 hier seine Erwähnung, auch wenn dies hier kein Corona-Krimi ist. Doch die Gefahr, die von Krankheitserregern in skrupellosen Händen ausgeht, wird hier eindrücklich vor Augen geführt, geschickt kombiniert mit den persönlichen Besonderheiten der Ermittler und der zu Unrecht ins Licht gezogenen Unschuldigen. Da diese Beziehungen durchaus sehr eigenwillig und komplex sind, werden diese persönlichen Abschnitte niemals langweilig, selbst wenn die Ermittlungen zu stagnieren scheinen. Allerdings finde ich diesen Fall nicht einfach nur komplex, sondern bisweilen einfach zu sehr konstruiert, was das Motiv und die Umsetzung des Rachefeldzugs anbelangt. Dennoch habe ich mich keinen Moment lang gelangweilt, auch wenn ich den großen Knaller zum Schluss schon lange vorher ahnte. Die Stärke liegt einfach in den persönlichen Beziehungen und die bleiben bis zum Schluss besonders. Ebenso besonders ist natürlich auch die Schweizer Landschaft in welcher sich die Verbrechen ereignen. Rau und wild, ist sie abstoßend und anziehend zugleich, ebenso widerstreitend, wie seine Protagonistinnen. Ach, wenn man mit Band 2 beginnt, kann man Band 1 noch immer lesen, es wird nicht zu viel verraten!

Ich mag diese eigenwilligen Einzelgängerinnen und bin gespannt, wie es mit ihnen weitergehen wird.

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