Cover-Bild Und essen werden wir die Katze
22,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Kremayr & Scheriau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 09.2018
  • ISBN: 9783218011235
Nadine Kegele

Und essen werden wir die Katze

Biografien kann man an- und ausziehen, sich umhängen oder sich daran aufhängen, zumindest literarisch. Meist ist es umgekehrt. Biografien schreiben fest: Afghanischer Flüchtling. Österreichische Sozialhilfeempfängerin. Aber wie lange bleibt der Flüchtling ein Flüchtling? Und warum bleiben der Sozialhilfeempfängerin so viele Türen verschlossen? Nadine Kegele sucht die Leerstellen und Zwischentöne und changiert zwischen Lossagung und Neuschreibung. Sie zerteilt Lebensläufe in ihre Bausteine, baut Collagen aus Wörtern und Bildern – und geht dabei weit über die Genregrenzen hinaus.
Nadine Kegele hört nicht nur den Stimmen genau zu, die sich ihr anvertrauen, sie schaut auch jedem Wort genau auf die Finger. Sie befragt seine vorder- und tiefgründige Bedeutung und erkennt Sprache als hochpolitisches Instrument. Jede Erzählung schärft den Blick auf die Gesellschaft und zeugt von einer großen Lust am Finden und Erfinden. Wirf Flugzettel ab wie in dem Märchen vom Krieg, wirf sie in dampfende Küchen, in Krabbelstuben, in die Dauerwellen unter den Trockenhauben der Frisiersalons.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2018

"Linke" Literatur auf hohem Niveau

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Das Buch "Und essen werden wir die Katze" von der österreichischen Autorin Nadine Kegele ist im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen.
Das Buch besteht aus vielen Collagen und kurzen Textpassagen und ist ...

Das Buch "Und essen werden wir die Katze" von der österreichischen Autorin Nadine Kegele ist im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen.
Das Buch besteht aus vielen Collagen und kurzen Textpassagen und ist literarisch ganz anders, als andere Bücher und für mich nur sehr schwer einordbar. Es geht hier um die Abstammung in einem Land und um die Behandlung bestimmter Gruppen. Die Geschichten von Flüchtlingen werden genau so thematisiert, wie das Leben eines „einfachen Bauarbeiters“ oder die ungleiche Behandlung von Männern und Frauen.
„Und essen werden wir die Katze“ ist ein gesellschaftskritisches Buch, das zum Nachdenken anregt und Platz für eigene Interpretationen bietet. Die aktuelle österreichische Regierung wird von Nadine Kegele mit einem stinkenden Fisch zu verglichen. Spätestens bei diesem Bild erkennen auch unpolitische LeserInnen, dass die Autorin sich keinesfalls von populistischen Parolen fangen lässt.
Fazit: Ein interessantes Buch, das keinesfalls als herkömmlicher Roman gesehen werden kann. Ein wahrer Schatz für Literaturliebhaber, die nicht aus dem rechten Lager kommen.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Sehr anspruchsvoll

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Dieses Werk ist sehr außergewöhnlich, was sich schon am Titel bemerkbar macht. Auch wenn man das Buch dann in den Händen hält, merkt man sehr schnell, das dies kein Null-acht-fünfzehn Buch ist.

Es geht ...

Dieses Werk ist sehr außergewöhnlich, was sich schon am Titel bemerkbar macht. Auch wenn man das Buch dann in den Händen hält, merkt man sehr schnell, das dies kein Null-acht-fünfzehn Buch ist.

Es geht hier um die Abstammung in einem Land und um die Behandlung bestimmter Gruppen. Es werden auch die unterschiedlichen Gefühle analysiert und aufgearbeitet. Es geht um Flüchtlinge, unterdrückte Frauen, Bauarbeiter und all die anderen Schichten.
Dieses Buch bietet so viele Facetten, das uns auf manchen Seiten nachdenklich zurück lässt. Manche Seiten, gerade die mit den Bildern, lassen und schmunzeln, andere wirken traurig und machen einen nachdenklich.

Dieses Buch ist also sehr vielfältig. Man muss sich aber darüber im klaren sein, das dies hier kein Roman ist. An manchen Stellen ist es schwierig zu lesen und auch schwierig zu verstehen, was uns die Autorin sagen möchte.
Aber im großen und ganzen geht es um Flüchtlinge und um die Rechte der Frauen.

Ich vergebe hier 4 Sterne, da es sehr außergewöhnlich ist, vom Text her und von der gesamten Gestaltung dieses Werkes. Man muss sich schon im klaren sein, das dies hier Literatur auf höchstem Niveau ist und das dies nicht jedermanns Sache ist.

Bluesky_13
Rosi

Veröffentlicht am 09.11.2018

Und essen werden wir die Katze

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Ein sehr anspruchsvolles Buch, harter Tobak. Wer es schnell lesen will, ist hier vollkommen falsch. Die Autorin beschreibt hier mit sehr spitzer Feder über das Schicksal der Migranten, der Frauen schlechthin ...

Ein sehr anspruchsvolles Buch, harter Tobak. Wer es schnell lesen will, ist hier vollkommen falsch. Die Autorin beschreibt hier mit sehr spitzer Feder über das Schicksal der Migranten, der Frauen schlechthin und das Leben der einfachen Arbeiter. Man muß dazu sagen, dass die Aussagen der Autorin sich auf das Land Österreich beziehen. Z. B. schreibt sie seitenweise das Leid der Frauen mit "Du sollst" oder eine Seite ist italienisch-deutschen Wörtern gewidmet. Oder ein Kapitel beschreibt eine alte Frau, die den ganzen Tag nur die Migranten von ihren Fenster aus beobachtet, über diese Leute schimpft. Ihre einzige Gesellschaft ist ihr alter Hund. In dem Buch sind sehr viele Collagen enthalten. Sie bestehen aus alten schwarz-weiß Fotos. Manche wurden von der Autorin bestickt. Aber auf alle hat sie Sprüche geklebt, deren Buchstaben aus Zeitungen stammen und den Leser oftmals unverstanden zurücklassen. Man muß sich manchmal schon immens anstrengen, um den Sinn zu verstehen. Die Aufmachung des Buches ist sehr auffallend. Zwischen jedem Kapitel ist eine grellrote Seite. Wie schon eingangs erwähnt, keine leichte Lektüre.