Cover-Bild Warum nur ein Green New Deal unseren Planeten retten kann
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Ersterscheinung: 29.10.2019
  • ISBN: 9783455006940
Naomi Klein

Warum nur ein Green New Deal unseren Planeten retten kann

Barbara Steckhan (Übersetzer), Sonja Schuhmacher (Übersetzer), Gabriele Gockel (Übersetzer)

Deepwater Horizon, das Abschmelzen des Polareis oder Fracking – nur ein paar Beispiele aus jüngster Vergangenheit, die belegen, welchen Raubbau der Mensch an seiner Lebensgrundlage der Erde betreibt. Hinzu kommen jedes Jahre verheerendere Waldbrände, längere Dürreperioden und heftigere Regenfälle, die Häuser, Ernten und den Lebensraum von Tieren vernichten. Die bekannte Umweltaktivistin Naomi Klein hat mit Green New Deal ihr bislang wichtigstes Buch geschrieben: Angesichts der unverminderten Zerstörung unserer Umwelt und laxen Gesetzen zeigt sie, warum die Vision einer grüne Zukunft nicht nur nötig, sondern absolut unumgänglich ist. Der Kollaps unseres Klimas ist nicht länger eine Drohung am Horizont, die es zu umschiffen gilt – wir leben bereits mitten in ihm. Individuelle Kaufentscheidungen werden nichts mehr ändern, nur ein breites politisches und gesellschaftliches Bündnis kann die Bedrohung noch abwenden. Naomi Klein zeigt, wie das klappen kann und welche tiefgreifenden Maßnahmen nötig sein werden. 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2020

Naomi Klein trifft genau den richtigen Ton

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Endlich habe ich es mal geschafft, ein Buch von Naomi Klein zu lesen! Ihre Sammlung zum Thema Green New Deal vereint Kolumnen, Essays und Reden zum Thema Klimawandel/Umweltzerstörung, Folgen, Lehren und ...

Endlich habe ich es mal geschafft, ein Buch von Naomi Klein zu lesen! Ihre Sammlung zum Thema Green New Deal vereint Kolumnen, Essays und Reden zum Thema Klimawandel/Umweltzerstörung, Folgen, Lehren und Forderungen nach mehr Gerechtigkeit. Nach einer längeren aktuellen Einführung geht es dabei zunächst zurück ins Jahr 2010 (Deepwater Horizon) um sich dann, in zahlreichen weiteren Kapiteln unterschiedlicher Länge und Tiefe, langsam wieder der Gegenwart anzunähern. Der Weg dorthin ist gesäumt mit gut recherchierten und sehr lesbaren Berichten über weitere erschreckende Umweltsünden, interessante Hintergründe, berührende Schicksale, innovative Ideen und unerschrockene Optimisten.

Einige Geschichten haben mich mehr begeistert als andere, einiges war bekannt, vieles neu. Ich emfand die Zusammenstellung so gesehen als sehr ausgewogen und gelungen.

Naomi Klein trifft hier genau den richtigen Ton: Radikal (zumindest vermutlich augenscheinlich zunächst für die Menschen, die sich kaum oder erst wenig mit dem Thema Klimaungerechtigkeit usw. befasst haben), dabei aber nie belehrend oder moralinsauer. Sie schafft es, ihre akribischen Recherchen nicht nur sehr gefällig zu präsentieren, sondern erzeugt durch den sehr gekonnten Einsatz persönlicher Noten schnell eine verbindende Sympathie zur Leserschaft. Ich freue mich jetzt schon darauf, mir nach und nach mehr von ihr zu lesen.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Hat mich nicht vollends überzeugt

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Die Autorin beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Klimawandel. Sie ist in mehreren NGOs aktiv. Da kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie einige ihrer Thesen mit Verbissenheit und zu ...

Die Autorin beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Klimawandel. Sie ist in mehreren NGOs aktiv. Da kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie einige ihrer Thesen mit Verbissenheit und zu viel Emotionen verteidigt.

Der Klimawandel geht uns alle an. Leider ist das Thema inzwischen dermaßen aufgeheizt (sic!), dass eine vernünftige Argumentation kaum fruchtet. Hier stehen sich die Leugner des Klimawandels, die vornehmlich aus den USA kommen, und dort die durchaus radikalen Mitglieder so mancher Öko-Gruppe unversöhnlich gegenüber.

Mehrere Bespiele wie das Tankerunglück der Exxon Valdez, das Millionen von Barrel giftigen Rohöls ausströmen lässt oder ähnliche Umweltkatastrophen, zeigen, wie multinationale Konzerne aus reiner Profitgier die Umwelt schädigen.

Manche Thesen der Autorin klingen leider ein wenig nach Verschwörungstheorie. Außerdem vergleicht sie Äpfel mit Birnen. Was wohl die „#me too“-Bewegung mit Umweltschutz und Klimakatastrophe zu tun hat?

Ich habe das Gefühl, dass je weiter ich in das Buch vorgedrungen bin, desto emotionaler, ist es geworden. Ein wenig Zurückhaltung bei der Wortwahl wäre hier angemessen. Diese überhitzten Diskussionen spielen nur den Leugner des Klimawandels in die Hände.

Um wirklich ein Umdenken zu bewirken, muss das Thema Klimawandel wieder auf die Sachebene zurückkehren. Wenn sich die beiden unversöhnlichen Lager die Köpfe einschlagen, hat niemand und vor allem die Umwelt nichts davon. Welche Maßnahmen jeder einzelne treffen, die einfach umzusetzen sind und keinen Abstrich an der eigenen Bequemlichkeit bedeuten, bleibt uns die Autorin schuldig. Dafür müssen wohl andere Bücher gelesen werden.

„Der Worte sind genug gewechselt,
Laßt mich auch endlich Taten sehn!
Indes ihr Komplimente drechselt,
Kann etwas Nützliches geschehn“
(J.W. von Goethe, Faust, Vorspiel auf dem Theater)

Fazit:

Für mich ein wenig zu viel der Emotionen. Mehr Sachlichkeit hätte dem Buch gut getan, daher nur 3 Sterne.