Trauerbewältigung
„Zwischenschritte“ von Nataša Dragnić ist ein Roman über zwei Menschen, die sich eher zufällig in einer Selbsthilfegruppe für Trauerbewältigung kennenlernen.
Eine Zufallsbegegnung, die beide Leben etwas ...
„Zwischenschritte“ von Nataša Dragnić ist ein Roman über zwei Menschen, die sich eher zufällig in einer Selbsthilfegruppe für Trauerbewältigung kennenlernen.
Eine Zufallsbegegnung, die beide Leben etwas verändern. Beide sind volle Trauer und sehr verkopft. Beide lassen kaum Gefühle zu, aber plötzlich scheint es sich zu ändern. Denn mit so schlimmen Verlusten muss man durchaus erst einmal zurechtkommen und sein eigenes Leben wieder leben können, ohne den Menschen, den man verloren hat.
Brigitte, deren Sohn vor einem Jahr in Kroatien verunglückte, ist regelrecht gelähmt vor Trauer und kann nichts anderes in ihrem Leben anfangen, als einen Schatten hinterher zu laufen. So fährt sie nach Frankreich, um ihren Sohn nah zu sein und auf seinen Spuren zu wandeln, um so Trost zu finden.
Christian aus Dijon, betrauert keinen Tod, aber seine alkoholabhängige Frau, von der er sich schweren Herzens hat scheiden lassen. Er stürzt sich in die Arbeit in seiner Buchhandlung und wartet dort auf eine bestimmte Mail. Er kann einfach nicht richtig loslassen.
Als die beiden sich kennenlernen, können sie nur ganz langsam sich annähern und so ihre eingemauerten Gefühle befreien.
Der Schreibstil ist schon etwas sehr speziell. Er wechselt abrupt zwischen fließenden Passagen und plötzlichen Stichpunkten, wie abgehackte Gedankenfetzen.
Die Gefühle und die beiden Figuren werden an sich gut charakterisiert, aber durch den Schreibstil fällt es schwer eine wirkliche Beziehung zu den Beiden aufzubauen.
Die Story an sich ist sehr berührend und tiefgründig, so dass ich durchaus eine Leseempfehlung gebe.