Bereits nach der Leseprobe war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Denn bereits nach den ersten Zeilen ist man sofort gefangen vom Stil der Autorin Natascha Boyd.
Gedacht – getan. Sie schreibt sehr gefühlvoll und einprägsam, so dass man sehr schnell ins Geschehen einfindet. Ihre Liebe für das Detail sorgt dafür, dass das Flair South Carolinas spürenbar ist. So glaubt man die typische Schwüle des Staates regelrecht auf der Haut zu spüren.
Die Hauptprotagonistin Keri Ann ist 22 Jahre und lebt in einem alten Südstaatenhaus, welches sie und ihr Bruder von ihrer Großmutter geerbt hat. Als Kellnerin verdient sie nicht genügend Geld, um sich über Wasser zu halten und gleichzeitig das Haus in Schuss zu halten. Die Liebe zum Erbe ihrer Großmutter ist deutlich zu spüren und auch ihre Gewissensbisse. Doch mit ihrer offenen, spitzen und teilweise frechen Art versucht sie ihre Sorgen und Unsicherheit zu kaschieren. Keri Ann ist mit sich sehr selbst kritisch und sich ihres Talentes und ihrer Leistungen nicht bewusst. Es benötigt einiges um sie endlich davon zu überzeugen, dass sie nicht nur das kleine graue Mäuschen aus einer Kleinstadt in South Carolina ist.
Bei ihrem Job im Diner lernt sie den äußerst erfolgreichen Jack Eversea kennen. Er ist ein gutaussehend, berühmt und der Traum aller schlaflosen Nächte zahlreicher Frauen. Auf der Flucht vor der Presse und seiner (Ex)Freundin zieht es ihn ausgerechnet in das kleine verschlafene Heimatstädtchen von Keri Ann. Bei ihrer ersten Begegnung wird ihre Unsicherheit sehr deutlich. Wann immer sie sich unsicher fühlt, versucht sie dies mit einem recht losen Mundwerk zu überspielen. Ganz zur Freude des Lesers, denn es führt dazu, dass es zu der einen oder anderen wirklich witzigen Szene kommt.
Jack ist sich seiner Anziehung durchaus bewusst, doch wirkt er auch traurig und niedergeschlagen. Und genießt, dass er endlich jemanden kennengelernt hat, der in ihm nicht nur den berühmten Schauspieler sieht. Man merkt, dass er unter der Oberfläche verletzlich ist.
Auch die weiteren Protagonisten sind jeder für sich einfach nur wunderbar und unterhaltsam. Sie passen absolut in die Geschichte und geben dem ganzen noch die besondere Würze. Insbesondere Keri Anns bester Freundin Jazz ist eine Granate. Sie sprüht im Gegensatz zu Keri Ann nur so vor Lebensfreude und Energie.
Die Geschichte entwickelt sich nach altbekannten Schema. Keri Ann und Jack spüren eine extrem Anziehung zu einander, welche sie sich nicht erklären können und verbringen schließlich viel Zeit miteinander. Doch diverse Missverständnisse führen immer wieder zu der einen oder anderen Katastrophe. Doch das ist genau das, was man lesen möchte und was die Geschichten so unterhaltsam machen. Ich empfinde die Geschehnisse stimmig - passend zu Genre. Der einzige Negativpunkt, dass Keri Anns Charakter zu sehr schwankt, was es etwas unglaubhaft macht, aber dennoch bin ich dem Buch verfallen.
“Eversea - Ein einziger Moment” ist ein wunderschöner Liebesroman, in dem man mit liebt, mit leidet, mit weint. Es sind ganz tiefe Gefühle - ein Wechselbad der Gefühle. Viel zu schnell war ich am Ende angekommen und habe das Buch wehmütig geschlossen. Nun heißt es bis September zu warten, wenn uns Keri Ann und Jack im zweiten Teil “Eversea - und die Welt bleibt stehen” wieder verzaubern.
Fazit:
Ich habe mich von Anfang an in dieses Buch verliebt. Ganz passend dazu durfte ich die charmante Autorin bei der diesjährigen LLC kennenlernen. Für mich ist es eine absolute Leseempfehlung.