Spannende Einblicke ins Palastleben
Obwohl es schon eine Weile her ist, dass ich den ersten Band von Die Tagebücher der Apothekerin – Geheimnisse am Kaiserhof gelesen habe, fiel mir der Einstieg in die Geschichte leicht. Band 2 knüpft an ...
Obwohl es schon eine Weile her ist, dass ich den ersten Band von Die Tagebücher der Apothekerin – Geheimnisse am Kaiserhof gelesen habe, fiel mir der Einstieg in die Geschichte leicht. Band 2 knüpft an Band 1 an, ein Thema wird weiterhin konsequent verfolgt.
Die Mischung aus Unterhaltung und Ernsthaftigkeit ist gelungen.
Die Geschehnisse werden aus Sicht von Maomao erzählt. So darf ich Teil ihrer Gedanken und Handlungen sein. Wenn es um die Belange anderer Menschen geht, ist Maomao sehr durchsetzungsfähig und kennt keine Grenzen, um sich für sie einzusetzen.
Die Story selbst spielt in der verbotenen Stadt in China. Die verschiedenen Schauplätze sind auf die gigantische Anlage verteilt, sodass die Geschichte authentisch wirkt. Zudem werden historische Details eingebettet.
Interessant finde ich die Beleuchtung der damaligen Lebensverhältnisse. Sowohl in den gehobeneren, als auch in den niedrigeren Schichten. Die unterschiedlichen Stände werden klar hervorgehoben, ebenso ihre Rechten und Pflichten. Allerdings wird dies eher am Rande und in minimalistischer Form erzählt.
Die Tagebücher der Apothekerin – Geheimnisse am Kaiserhof 2 besticht durch seine Leichtigkeit. Gleichzeitig werden aber auch ernste Themen behandelt. Im Verlauf der Ereignisse werden auch immer wieder kleinere Geschehnisse und Anekdoten aus Maomaos Vergangenheit eingeflochten. Sie passen gut zum Erzählten, verleihen der Protagonistin Tiefe und zeigen ihre persönliche Entwicklung auf.
Öfters gerät das Palastleben in den Fokus. Es ist manchmal nicht so einfach, den Überblick zu behalten, besonders bei der Darstellung der verschiedenen Verbindungen zwischen dem Kaiser und seinen Gattinnen. Hier würde ich wirklich eine Personenübersicht begrüßen.
Auch die verschiedenen politischen und kulturellen Hintergründe sind nicht immer auf den ersten Blick zu erfassen. Gerne werden auch Andeutungen in den Manga eingebettet, die ich leider nur schwer verstehe. Mir fehlt die genauere Erklärung für ein besseres Verständnis. Dadurch, dass es nicht klar ausformuliert wird, sondern schwammig angedeutet wird, habe ich manchmal das Gefühl, dass mir inhaltlich etwas fehlt. Möglicherweise klärt sich so manches in den folgenden Bänden auf.
Das Artwork ist wunderschön. Ein wenig schade finde ich es, dass Die Tagebücher der Apothekerin – Geheimnisse am Kaiserhof 2 nur in Schwarz-weiß Tönen gehalten wird. Gerade die festlichen Garderoben würden mit Sicherheit in Farbe herrlich aussehen. Dennoch ist der Manga optisch ein Genuss. Mimiken und Gestiken werden detailliert ausgearbeitet. Manchmal gibt es auch sehr aufwendige Hintergründe. Alles im Allen ist der Manga wirklich toll und ich freue mich schon auf den nächsten Band.
Fazit:
Obwohl dem Manga eine besondere Leichtigkeit innewohnt, beschäftigt er sich mit dem sehr komplexen Leben in der verbotenen Stadt und ernsten Themen. Das macht ihn interessant. Durch den spannungsvollen Aufbau und den wunderschönen Illustrationen kann ich „Die Tagebücher der Apothekerin – Geheimnisse am Kaiserhof 2“ wärmstens empfehlen.